Profumo leitete 13 Jahre lang die Geschicke der Bank. In den vergangenen Monaten lieferte er sich einen Machtkampf mit Aktionären, die zuletzt eine Aufstockung des libyschen Anteils an dem Institut scharf kritisierten. Rampl war früher Chef der Münchner Hypovereinsbank, die Profumo vor fünf Jahren übernahm. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte auch externe Kandidaten umfassen, hatte es zuvor aus Kreisen geheißen.
Italienische Zeitungen nannten als Aspiranten den früheren Goldman-Sachs-Manager Claudio Costamagna und den Ex-Chef der Römer Bank Capitalia, Matteo Arpe. Die vier Stellvertreter Profumos kämen auch infrage, wie in Finanzkreisen verlautete. Bei der Unicredit – einer der größten Banken Europas – wird seit langem mit harten Bandagen gekämpft. Aufgeflammt ist der Konflikt, weil Libyen zuletzt seine in Italien heftig umstrittene Beteiligung an dem Haus ausgebaut hat.
Anteilseigner und Politiker kritisierten, Profumo habe dies zugelassen, ohne die Führungsgremien der Bank zu informieren. Das habe auch Rampl als Vorsitzendem des Verwaltungsrats nicht gefallen. Der höhere Anteil Libyens hat auch die italienische Börsenaufsicht Consob auf den Plan gerufen.
Das nordafrikanische Land ist über die Zentralbank und einen Staatsfonds mit insgesamt 7,6 Prozent beteiligt. Die Consob-Experten wollen prüfen, ob die beiden Investoren tatsächlich voneinander unabhängig sind. Anteilseignern sind Stimmrechtsanteile von über fünf Prozent verboten.
Reuters
De Maart
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