Pentagon bietet EADS Fristverlängerung bei Flugzeugauftrag an

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Das US-Verteidigungsministerium hat dem europäischen Rüstungskonzern EADS eine Fristverlängerung für die Bewerbung um den milliardenschweren Tanker-Auftrag der US-Luftwaffe angeboten. Der Abgabetermin könne um 60 Tage verschoben werden, wenn die Airbus-Muttergesellschaft ein Gebot vorlegen wolle, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch.

Das Verteidigungsministerium erwarte eine Entscheidung von EADS innerhalb der nächsten Wochen. Der ursprüngliche Fahrplan für das Ausschreibungsverfahren solle sich dadurch kaum ändern.

Den Zuschlag für den Auftrag solle der Gewinner im Herbst erhalten. EADS teilte mit, die Fristverlängerung zu prüfen. Der Konzern hatte aber zuvor als Voraussetzung für eine erneute Teilnahme einige Änderungen an der Ausschreibung, unter anderem eine Verlängerung der bis zum 10. Mai laufenden Abgabe-Frist um 90 Tage, gefordert. Der Tanker-Auftrag hat ein Volumen von 35 Milliarden Dollar.

Ursprünglich hatte EADS gemeinsam mit seinem US-Partner Northrop Grumman für den Auftrag geboten. Vor knapp einem Monat hatten sich beide aber zurückgezogen, weil sie sich gegenüber dem US-Rivalen Boeing benachteiligt fühlten.

Protektionismus

Der Ausschreibungsverlauf stieß deshalb in Europa auf scharfe Kritik. Sowohl deutsche als auch französische Politiker warfen den USA Protektionismus vor. Das US-Verteidigungsministerium wies die Vorwürfe zurück und erklärte später sein Interesse an einem Angebot von EADS. Die Ausschreibung ist bereits der dritte Anlauf zur Vergabe des Auftrags zum Bau von zunächst 179 Tankflugzeugen.

Ursprünglich sollte Boeing die Maschinen bauen. Als mit der Auftragsvergabe jedoch einer der größten Beschaffungsskandale der USA aufflog, wurde die Entscheidung rückgängig gemacht.

Bei der zweiten Ausschreibung kamen im Februar 2008 Northrop und EADS mit einer Version des A330 zum Zug. Nach Protesten von Boeing schrieb das Pentagon den Auftrag aber erneut aus.

(Reuters)