Donnerstag23. Oktober 2025

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Luxemburg verbessert sich auf Rang 20

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Luxemburg hat sich in der Länderbenotung des Weltwirtschaftsforums um einen Platz gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Helmut Wyrwich
 

Die Schweiz belegt den ersten Platz im Länderranking des Weltwirtschaftsgipfels, das gestern veröffentlicht wurde. Großer Verlierer sind die USA, die nun nur noch auf Platz vier landen. Die Schweiz hatte die USA im vergangenen Jahr vom ersten Platz verdrängt. Nun ziehen Schweden und Singapur an den USA vorbei, die im Länderranking 2010/2011 nur noch auf Platz vier landen.

Verantwortlich sind dafür die wirtschaftlichen Ungleichgewichte, die sich in den USA herausgebildet haben. Hinzu kommt eine Schwächung der Institutionen in den USA. Auch sind die Sorgen über den Zustand der US-Finanzmärkte noch nicht ausgeräumt, heißt es in der Beurteilung der USA, die zum Verlust des Medaillenplatzes führte.

Deutschland ist von Platz sieben auf Platz fünf vorgerückt. Das Land ist damit das am besten platzierte Land in der Eurozone. China liegt auf Platz 27 und ist damit das beste Land der Schwellenländer.
Für das Ranking wurden 139 Länder miteinander verglichen. Grundlage waren 110 Indikatoren.

Ein Grund für die gute Platzierung sei, dass der Arbeitsmarkt flexibler geworden sei, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters die Expertin des Weltwirtschaftsforums, Margareta Drzeniek. Auch habe sich die Zusammenarbeit der Gewerkschaften und der Arbeitgeber, die bisher schon gut war, noch einmal verbessert. Das Forum wertet als plus für Deutschland das große Netz an Verkehrswegen, Telefon- und Stromversorgung. Das Forum wertet die deutsche Infrastruktur als die zweitbeste weltweit.

Die Bewertung der Staaten erfolgt durch einen globalen Wettbewerbsindex, der im Jahre 2004 eingeführt wurde. Er umfasst zwölf Säulen der Wettbewerbsfähigkeit, die ein umfassendes Bild der Wettbewerbsfähigkeit von Nationen aller Entwicklungsstufen rund um den Globus vermitteln.

Zu den Säulen gehören Institutionen, Infrastruktur, makroökonomisches Umfeld, Gesundheit und Schulbildung, Effizienz der Gütermärkte, Arbeitsmarkteffizienz, Entwicklungsgrad der Finanzmärkte, technologischer Entwicklungsgrad oder auch Innovationen. Hinzu kommt eine Umfrage, die in diesem Jahr unter 13.500 Wirtschaftsführern aus 139 Ländern erfolgte.
In Luxemburg erfolgte die Umfrage unter 48 Firmenchefs, geht aus der 515 Seiten umfassenden Studie hervor. Davon waren 44 Prozent Chefs von Unternehmen unter 101 Beschäftigten, 20 Prozent Chefs von Firmen bis 501 Mitarbeitern, 16 Prozent von Einheiten bis 1.000 Beschäftigte.

Vier Prozent der befragten Unternehmenschefs gehörten zu Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern. Von den Befragten gehörten 84 Prozent zur Dienstleistungsbranche, neun Prozent zur produzierenden Industrie und sieben Prozent zur nicht produzierenden Industrie.

Luxemburg wird einerseits bescheinigt, den innovativen Sektor ausgebaut zu haben, andererseits erweisen sich die üblichen Schwachpunkte als hinderlich für eine Verbesserung in der Rangliste. So wird der Arbeitsmarkt als zu rigide beschrieben. Die Infrastruktur des Landes sei unzureichend, heißt es. Als wesentlichen Nachteil sieht der Weltwirtschaftsgipfel auch die seit Jahren vergeblich bekämpfte Luxemburger Krankheit an: eine unflexible Staatsverwaltung. Hingegen sei die politische Stabilität des Landes ein großer Vorteil Luxemburgs, heißt es.