Montag3. November 2025

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Luxemburg erlaubt sich eine neue Messe

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Die Entscheidung ist gefallen. Luxemburg bekommt eine neue Messe. Das als Sieger aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangene Modell einer luxemburgisch-deutschen Arbeitsgemeinschaft ist am Samstag der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Der Baubeginn wird wegen der klammen öffentlichen Kassen um ein Jahr verzögert.

Helmut Wyrwich
  

Steinmetz/De Meyer zusammen mit den Stadtplanern Pohl, dem Ingenieurbüro Knippers Helbig und dem Ingenieurbüro Hausladen, mithin eine luxemburgisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft, hat den Wettbewerb um eine neue Messe auf dem Plateau Kirchberg gewonnen. Nico Steinmetz ist in Luxemburg kein Unbekannter, hat er doch unter anderem die alten Thermen in Bad Mondorf umgebaut.
Nach langen Diskussionen in den Gremien lag die Vorgabe für den Wettbewerb bei einer Fünftelung des zur Verfügung stehenden Geländes.

Die Architekten hatten zu entwerfen: eine neue Messe mit einer Ausstellungsfläche von 46.000 Quadratmetern; einen Park&Ride-Parkplatz für 1.200 Autos; dazu 400 Leicht-Lastwagen für die Anlieferung von Ausstellungsgegenständen; einen Bahnhof Kirchberg mit drei Bahnsteigen und sechs Gleisen; einen Busbahnhof Kirchberg und die Straßenbahn-Haltestelle „Kirchberg-Foires“. Nach Meinung der Jury stellte das Steinmetz/DeMeyer-Konzept die überzeugendste Lösung dar. Die Jury war am 4. und 5. Oktober zusammengetreten und hatte den Sieger unter acht verbleibenden Entwürfen ausgewählt.
Siehe auch:

Auftakt der Herbstmesse
Das Konzept strahlt Schlichtheit und Funktionalität aus. „Wir sind zunächst einmal vom urbanen Raum ausgegangen, sagt Nico Steinmetz im Gespräch mit dem Tageblatt. Steinmetz hat danach die Funktionalität und das menschliche Verhalten in den Vordergrund gestellt. So gehen die Fahrgäste über eine Diagonale schräg aus den Zügen zur Messe hoch. Die Diagonale berücksichtigt das Verhalten der Messebesucher.

Barriere freie Zugänge für Behinderte

Die Schräge berücksichtigt Behinderte. Der Zugang zur Messe von den Zügen aus soll barrierefrei sein. Der Bahnhof an sich ist als Kopfbahnhof geplant.
Die neue Messe selbst besteht aus einem großen Rechteck. Davor befindet sich ein Seminar-Zentrum, das mit der Messehalle einerseits und mit einem Hotel andererseits verbunden ist.

Die große rechteckige Halle, deren Dach zum Süden hin mit Solarzellen bestückt sein wird und zum Norden hin Tageslicht einfallen lässt, kann denselben Platz wie die heutige Messe bieten, weil sie Funktionsflächen in die Erde verlegt. Es gibt keinen großen Hof mehr, der Platz wegnimmt. Die Fahrzeuge der Aussteller können zum Auf- und Abbau in die Halle hineinfahren und während der Ausstellungen im Untergeschoss parken, das speziell für sie eingerichtet wird.

Die Luxemburger Messe ist der letzte große urbane Bereich des Finanzzentrums auf dem Kirchberg. Die Fläche ist in der Gesamtplanung des Plateaus immer schon sowohl als Bahnhof als auch als Wohnbauprojekt und nicht mehr unbedingt als Ausstellungsfläche vorgesehen gewesen. Letztlich rettet der Mangel an geeigneten Geländen die Messe nun an dem Platz, an dem sie auch heute steht.