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LUXEMBURG -Bücherwürmer können schon bald an den Kassen der Ernster-Geschäfte mit dem Handy bezahlen. Der Luxemburger Buchhändler hat dazu eine Partnerschaft mit dem Bezahldienst Yapital geschlossen.

„Ich finde es schade, dass wir als deutsches Unternehmen wahrgenommen werden“, sagte Nils Winkler, Vorstandsvorsitzender von Yapital. Yapital sei ein luxemburgisches Unternehmen und habe das Land liebgewonnen, so der Unternehmer.

Idealer Standort

„Bei der Standortsuche haben wir nüchtern evaluiert“, erklärte er. Schlussendlich sei man zu der Entscheidung gelangt, dass das Großherzogtum sich am besten für das Vorhaben eigne. In Luxemburg sei der EU-Rahmen für Onlineunternehmen bereits umgesetzt. Das gebe seiner Firma Sicherheit. Daneben gefällt ihm, dass es in Luxemburg bereits andere Anbieter innovativer Bezahldienste per Smartphone gibt.

„Das bedeutet, dass es einen Arbeitsmarkt für uns gibt. Außerdem kennt der Regulator sich bereits mit dem Thema aus“, sagte Winkler. Es gefalle ihm, sich mit den Verantwortlichen seitens der Behörden „auf Augenhöhe“ unterhalten zu können. Außerdem sei die IT-Infrastruktur in Luxemburg sehr gut. Gewichtige Verträge mit dem Datenzentrumsbetreiber EBRC, einer Tochter der Post, seien bereits abgeschlossen worden. Die Konkurrenz durch die bereits vorhandenen Smartphone-Bezahldienste fürchtet Winkler nicht. Bei diesen handele es sich nämlich um Start-ups – kleine Unternehmen, die von mutigen Unternehmern aus dem Boden gestampft wurden.

30 Mitarbeiter in Luxemburg

Ein richtiges Start-up ist Yapital in diesem Sinne nicht. Die Firma hat die deutsche Otto-Gruppe als Mutter im Rücken. In Luxemburg beschäftigt der Finanzdienstleister bereits 30 Mitarbeiter. „Jeden Monat stellen wir neue Mitarbeiter ein“, sagte Winkler.

Daneben arbeitet Yapital in Kiew und ist sowohl in New York wie auch in Hamburg vertreten. In Luxemburg habe Yapital bereits „signifikant“ investiert. „Ernster ist unser erster relevanter Partner in Luxemburg“, so Winkler gegenüber dem Tageblatt. Gespräche mit vielen weiteren möglichen Partnern fänden derzeit allerdings statt.

Yapital ermöglicht es seinen Nutzern, einen auf dem Kassenzettel oder auf einer Internetseite abgedruckten QR-Code einzuscannen und dadurch eine Überweisung zu tätigen. Daneben bietet Yapital eine eigene Mastercard an.

In Deutschland gelang Yapital vor Kurzem ein Coup, als der Handelskonzern Rewe den Bezahldienst im November ohne großes Aufsehen an seinen Kassen freischaltete. Dort können Kunden nun einen QR-Code vom Display des Kartenterminals abscannen und so per Smartphone bezahlen. Dass dies ausgerechnet im November geschieht, deutete das Einzelhandel-Fachmagazin Der Handel als Zeichen dafür, dass das System robust läuft. Eine solche Umstellung kurz vor dem Weihnachtsgeschäft sei sehr ungewöhnlich.