Zwei Monate nach den amerikanischen Kartellbehörden genehmigte am Freitag auch die Europäische Kommission die geplante Transaktion. Aus der Fusion entsteht der weltweit größte Verlag. Die Brüsseler Behörde genehmigte den Zusammenschluss ohne Auflagen.
Das deutsche Unternehmen und die britische Pearson hatten im Oktober 2012 die Verschmelzung der Buchverlage zur Verlagsgruppe Penguin Random House bekanntgegeben. An der geplanten Verlagsgruppe werden die Gütersloher 53 Prozent und Pearson 47 Prozent halten. Bertelsmann bringt lediglich seine Verlagseinheiten im Ausland ein. Bertelsmann hatte die US-Verlagsgruppe Random House 1998 gekauft und daraus im Laufe der Jahre eine internationale Verlagsgruppe geformt.
200 Verlage
Sie umfasst heute 200 Verlage in 16 Ländern – darunter Traditionshäuser wie Doubleday und Alfred A. Knopf in den USA, Plaza & Janés in Spanien oder Sudamericana in Argentinien. Random House ist bereits der weltweit größte englischsprachige Verlag. Der Umsatz im Jahr 2011 betrug 1,7 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn 185 Millionen Euro.
Bertelsmann und Pearson wollen alle notwendigen Genehmigungen im laufenden Jahr einholen, um das Geschäft dann abschließen zu können. Geprüft wird das Vorhaben unter anderem noch in China und Kanada.
Fusion soll 2013 abgeschlossen sein
Der Bertelsmann-Konzern und Pearson hatten die Fusionspläne Ende Oktober bekannt gegeben. Die beiden Unternehmen wollen durch den Zusammenschluss ihrer Verlage Kosten zu sparen und beim Geschäft mit elektronischen Büchern ganz vorn dabei sein. Sie wollen die Fusion in der zweiten Jahreshälfte 2013 abschließen.
Das Buchgeschäft ist die Keimzelle von Bertelsmann: Gründer Carl Bertelsmann erhielt 1835 die Konzession der preußischen Regierung zur Einrichtung einer Buchdruckerei. Heute ist das Verlagsgeschäft unter dem Namen der US-Tochterfirma Random House gebündelt, die nach Konzernangaben größte Publikumsverlagsgruppe der Welt. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte sie einen Rekordumsatz von 2,1 Milliarden Euro, vor allem dank des Erfolgs der Erotik-Trilogie „Fifty Shades“. Der operative Gewinn stieg um 76 Prozent auf 325 Millionen Euro, die Beschäftigtenzahl auf 5700. Bertelsmann will das Buchgeschäft in ein Joint Venture mit Pearson einbringen. Die Kartellbehörden prüfen das Geschäft noch.
De Maart

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