Hightech in Wald und Flur

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LUXEMBURG - Satellitenbetreiber SES und die P&T haben in Betzdorf den Grundstein für ihre neuen Gebäude gelegt. Die Bauarbeiten für das Großvorhaben sind bereits seit Monaten in vollem Gange.

Die Zahl der Satelliten, die von Luxemburg aus gesteuert werden, wird in den nächsten Jahren massiv ausgebaut. Von Betzdorf aus werden derzeit 22 Satelliten „geflogen“. Ihre Zahl soll in naher Zukunft um 13 steigen. Darunter acht Maschinen des Satelliteninfrastruktur-Startups O3b, die sich bereits im Bau befinden. Sie sollen 2013 in Betrieb genommen werden. Um einen solchen Flottenzuwachs stemmen zu können, muss die Kontrollstation von SES wachsen.

Der Satellitenbetreiber schafft sich dazu gleich zwei neue Gebäude. Das erste ist ein Bürogebäude mit einer Fläche von 3.500 Quadratmetern. Darin sollen insbesondere Tochtergesellschaften sowie dritte Unternehmen Platz finden. Platz, der dringend notwendig ist.

Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen, so dass einige Mitarbeiter sich derzeit noch mit Containern begnügen müssen. Ein Zustand, den die SES gerne ändern möchte.

Insbesondere die Verwaltung der satellitengestützten Internetplattform des Unternehmens wird in diesem Gebäude beheimatet sein, sagte ein Sprecher von SES. Ein Ausbau des bestehenden Hauptgebäudes sei nicht möglich, da das pittoreske Château de Betzdorf unter Denkmalschutz steht.

Daneben wird die eigentliche Kontrollstation um ein (dreieckiges) Gebäude mit einer Grundfläche von 3.700 Quadratmetern erweitert und der Antennenpark vergrößert. Auf dem leeren Acker neben dem grauen Gebäudekomplex sind bereits fünf Satellitenschüsseln aus dem Boden gesprossen.

Den Himmel über Europa im Blick

Platz finden auf dem Feld, das SES einem Landwirt abgekauft hat, 40 Schüsseln. Von dort aus ist es möglich, den kompletten Himmel über Europa anzuvisieren. Doch nicht nur die Luxemburger Weltraummacht wächst.

Auch die P&T oder vielmehr ihre Tochtergesellschaft EBRC wird sich mit einem Datenzentrum – ihrem fünften – in Betzdorf ansiedeln.

Hier sollen auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern bereits im Frühjahr 2012 die Rechner hochgefahren werden.

Um die neuen Gebäude und die technischen Anlagen tragen zu können, sind auch Investitionen des Staates und der Gemeinde Betzdorf vonnöten. Die Gemeinde und das Wirtschaftsministerium steuern zu dem Projekt zum Beispiel ein Gebäude bei, das das Areal mit Trinkwasser versorgt und Wasser zur Kühlung der Post-Computer liefert. Daran angeschlossen ist ein neuer Wasserspeicher.

Auf dem Areal entsteht zudem ein kleines Gebäude, in dem Anlagen des Energiekonzerns Creos untergebracht sind, um den Strombedarf der Aktivitätszone zu decken. Insgesamt investiert SES 34 Millionen Euro in den Ausbau. Die Kosten für das komplette Projekte beziffert René Steichen, der Präsident des SES-Verwaltungsrates, auf 140 Millionen Euro.