Ein Preis für die Meinungsvielfalt

Christian Muller

Mit dem 25.000 Euro dotierten „Prix du progrès économique durable“ werden außerordentliche Leistungen oder Projekte gewürdigt, die einen nachhaltigen Beitrag zum wirtschaftlichen Fortschritt im Großherzogtum Luxemburg geleistet haben.

Der diesjährige Gewinner, die luxemburgische Zeitschrift forum ist ein gemeinschaftliches Werk, das von der Arbeit von freien Mitarbeitern und Autoren lebt, die unentgeltlich Beiträge verfassen. Und die Dynamik, wie forum es schafft, „über die Jahre hinweg den Intellekt im Lande zu mobilisieren“, hat die Stiftung beeindruckt. Es gebe nur wenige Werke dieser Art, die es schafften, so lange zu überleben. Die Zeitschrift konzentriert sich auf die Schwerpunkte Politik, Gesellschaft und Kultur.

Seit mehr als 30 Jahren steht forum für unabhängigen und transparenten Journalismus und erweist sich als liberal beim Thema Menschenrechte und -freiheiten, als konservativ bei allem, was mit dem Thema Leben zu tun hat, und als politisch links in sozialen Belangen, erklärt die Stiftung die Hintergründe ihrer Entscheidung. Der Leser hat es bei forum mit einem offenen Medium zu tun, in dem unterschiedliche Meinungen unabhängig von kommerziellen oder parteipolitischen Interessen seit Jahrzehnten Ausdruck finden können.

Preis alsaktive Hilfe

„Der Preis soll jedoch nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine aktive Hilfe sein“, so Kik Schneider, Vorsitzender der Stiftung. Und forum benötigt diese Hilfe, um ihr finanzielles Überleben zu sichern. „Dieser Preis hilft uns, zwei Jahre länger durchzuhalten“, meinte Jürgen Stoldt, Präsident des Vereins, der das forum betreibt.

Von dem Jahresumsatz von 100.000 Euro wird rund ein Viertel durch Spenden, ein Viertel durch eine Subvention des Kulturministeriums und die Hälfte durch die Verkaufs- und Abo-Einnahmen gedeckt. Zudem erhält sie Unterstützung von Luxemburg-Stadt. Die Zahl der Abonnemente beläuft sich auf knapp 1.100 und die Zahl der Leser wird auf rund 2.000 geschätzt.

Die 1989 gegründete „Fondation Alphonse Weicker“, unter dem Vorsitz von Kik Schneider, Vorstandsmitglied von BGL BNP Paribas, hat sich die Förderung der Wissenschaft und Forschung zur Aufgabe gemacht.

Der nächste „Prix du progrès économique durable“ wird im Jahr 2012 verliehen.