Die ABBL zieht Bilanz

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(Robert Spirinelli)

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„Wir sind nicht ganz zufrieden mit dem Jahr 2015“, erklärte ABBL-Präsident Yves Maas heute im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Bankenverbandes.

Die Verwaltungskosten der Banken haben letztes Jahr um 14,2 Prozent zugelegt, so Yves Maas weiter. „Und auch in den kommenden Jahren werden wir, wegen der zunehmenden Reglementierung, noch viel investieren müssen.“ Auch die Personalkosten sind um 3,4 Prozent gestiegen, „und das, ohne dass eine Index-Tranche angefallen ist“.

Gleichzeitig hat die Branche insgesamt 6,3 Prozent weniger verdient als im Vorjahr, so Maas. Die fast vier Milliarden Gewinn, die der Sektor erwirtschaftet hat, seien zwar ein gutes Resultat, „aber in Zukunft wird es sicherlich nicht einfacher“. Unter anderem sei die Gewinnmarge der Branche wegen der Zinspolitik der EZB unter Druck.

Von der Steuerreform zeigte sich der Verband „enttäuscht.“ Man rechne zwar damit, dass die Kaufkraft der Bürger um rund zwei Prozent zulegen werde – ein offizieller Steuersatz von 26 Prozent für Unternehmen stelle aber ein Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes dar.

Um gegenzusteuern, „machen wir viel Werbung, um neue Banken und Neugeschäft nach Luxemburg zu bringen“. Die Zahl der Banken ist, dank Neuankömmlingen, letztes Jahr mit 143 stabil geblieben. „Und das Interesse aus dem Ausland am Standort Luxemburg ist weiterhin hoch“, erläuterte Serge de Cillia.

„Wir wollen einen sauberen Finanzplatz“

Auch die Beschäftigung am Finanzplatz ist mit rund 42.000 Arbeitsplätzen stabil geblieben. Seit 2008 gibt es aber einen klaren Trend: Die Banken an sich bauen ganz langsam Jobs ab, während die Finanzdienstleister (PSF) mehr neue Arbeitsplätze schaffen.

Was die „Panama Papers“ angeht, erklärte der Verband, „die Maßstäbe von heute sind höher als die von vor fünf bis zehn Jahren – und das nicht nur in Luxemburg, sondern weltweit. Demnach haben die Banken vor zehn Jahren noch anders gearbeitet.“ Damals war das alles legal. Heute hingegen diskutiere man auf einem anderen Niveau: Was ist moralisch und legitim?

Insgesamt sieht die ABBL den Finanzplatz hier aber auf gutem Wege. „Wir wollen einen sauberen Finanzplatz“, so Maas. „Das Schlimmste wäre, wenn die Reputation des Platzes weiter angegriffen würde.“ Daher begrüße der Verband auch die strengeren Regeln, denn „alles andere wäre nicht gut für den Finanzplatz.“