WirtschaftDer Handel bringt den Wohlstand

Wirtschaft / Der Handel bringt den Wohlstand
Gemeinsam wollen Wirtschaftsministerium und Handelskammer den Firmen helfen, sich den Gegebenheiten der neuen Zeit anzupassen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Um sich weiterentwickeln zu können, und neuen Wohlstand zu schaffen, ist die Luxemburger Wirtschaft abhängig vom Handel mit anderen Staaten. Da die Covid-Krise nicht förderlich für die traditionellen Wege zum Knüpfen neuer Kontakte ist, haben Wirtschaftsministerium und Handelskammer Maßnahmen ausgearbeitet, um Unternehmen bei internationalen Initiativen zu unterstützen.

„Die Welt ist heute eine andere“, so Wirtschaftsminister Franz Fayot im Anschluss an eine Sitzung des Trade and Investment Board, die am Dienstag im Wirtschaftsministerium stattfand. „Was vor kurzem noch möglich war, ist heute unmöglich.“ Dabei denkt er einerseits an die Möglichkeiten, um im Ausland für den Wirtschaftsstandort Luxemburg zu werben, und andererseits an das Vermarkten von luxemburgischen Produkten im Ausland.

Die Folgen der Covid-Krise für die Betriebe sind tiefgreifend, so der Wirtschaftsminister. Nachdem die Exporte der Luxemburger Wirtschaft im ersten Quartal um 7,4 Prozent eingebrochen waren, habe der Rückgang zum Vorjahreszeitraum im zweiten Quartal satte 22,6 Prozent betragen. Seit Juni gehe es nun zwar wieder aufwärts, doch bis die Exportzahlen wieder normal seien, könnte es noch ein Jahr dauern, meint Fayot. Aber „der Handel ist wichtig für unsere Einnahmen.“

Mit mehreren Maßnahmen wolle man die Unternehmen nun bei ihrer Internationalisierung unterstützen, erklärte er gemeinsam mit Luc Frieden, Präsident der Luxemburger Handelskammer, nach der Sitzung. Das Gremium hat die Aufgabe, eine Strategie zur Förderung der luxemburgischen Wirtschaft auszuarbeiten und die beteiligten Akteure zu vereinen. Mit am Tisch saßen gestern Vertreter mehrere Ministerien, der Handelskammer, der Fedil und von der Handwerkskammer. Auch Erbgroßherzog Guillaume, der die luxemburgischen Unternehmen auf vielen Wirtschaftsmissionen ins Ausland begleitet, war anwesend.

Wichtigste Entscheidung ist dabei wohl eine Professionalisierung des Netzes der Luxemburger Handels- und Investitionsbüros (LTIO; Trade & Investment Offices). Diese Büros verfolgen zwei Ziele: Einerseits sollen sie den Standort Luxemburg vermarkten und neue Investoren ausfindig machen. Andererseits sollen sie Luxemburger Unternehmen dabei helfen, neue Absatzmärkte für ihre Produkte zu finden. Da das Herstellen von Kontakten zwischen dem LTIO und den Firmen aus dem Großherzogtum jedoch nicht immer so einfach war, wird nun in jedem der neun Büros ein spezialisierter „Trade Officer“ eingestellt. Er soll interessierten Unternehmen beim Versuch, den Handel auszubauen, zur Seite stehen. „Vor allem für kleine Betriebe ist das wichtig“, so Luc Frieden.

Neuntes Büro in Casablanca 

Zudem erklärten beide, dass das Netz der LTIO nun auf neun Standorte ausgebaut wurde. Neben Städten wie Seoul, San Francisco und Dubai gebe es seit diesem Sommer nun auch ein neuntes Büro in der marokkanischen Wirtschaftsmetropole Casablanca. Angekündigt wurde die Einrichtung eines solchen Büros bereits letztes Jahr im Rahmen einer Wirtschaftsmission. Eine Botschaft hat Luxemburg in Marokko nicht. Marokko fungiert als regionale Drehscheibe für die Entwicklung der Aktivitäten im Maghreb und im weiteren Sinne auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, so Fayot.

Um den Unternehmen in der heutigen Zeit, in der Reisen kaum möglich sind und Produktmessen abgesagt werden, ebenfalls allgemeine Ratschläge und Orientierungshilfe zu bieten, haben Wirtschaftsministerium, Luxinnovation und Handelskammer einen „Leitfaden für digitales Marketing“ ausgearbeitet. Digitale Veranstaltungen müssten nicht immer nur in langweilige Webinare ausarten, so Frieden. Der Leitfaden zeige beispielsweise die neuesten Trends im digitalen Marketing, helfe Unternehmen bei der Stärkung ihrer Online-Präsenz oder bei der Erstellung einer Website und der Organisation von Videokonferenzen.

„Um Wohlstand zu schaffen, ist ein kleines Land wie Luxemburg zum großen Teil von wirtschaftlichen Verbindungen ins Ausland abhängig“, unterstrich der Präsident der Luxemburger Handelskammer. Dass das „Ausland immer noch da ist“ und dass die „Globalisierung nicht vorbei ist“. Luxemburg müsse sich weiterhin für freien und fairen Handel einsetzen, so Frieden. Das sowohl in Europa als auch mit den USA und China.

Grober J-P.
9. Oktober 2020 - 9.53

A propos Handel bringt Wohlstand. Habe einige Male versucht während des Lockdowns Sachen über Lëtzshop zu bestellen, von 10 Versuchen 1 erfolgreich. Den Rest über den A-Konzern.