Montag10. November 2025

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Börsengang lohnt sich für die Aktionäre

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Der Börsengang von Osram hat sich für die Aktionäre von Siemens schon am ersten Handelstagag gelohnt. Der erste Kurs der Aktie, die für einen Tag im deutschen Leitindex DAX enthalten war, blinkte bei 24 Euro auf der Frankfurter Kurstafel auf.

Damit lag er zwar fast ein Viertel unter der Bewertung aus einem Gutachten, das Siemens vor der Abspaltung seiner Tochter vorgelegt hatte.

Doch die Aktie des Münchener Technologiekonzerns stieg am Montag um 1,4 Prozent auf 78,75 Euro, statt wie erwartet zu fallen. Bis zum Mittag rutschten Osram bis auf 23,50 Euro ab. Die „geschenkten“ Osram-Aktien eingerechnet, haben die Siemens-Aktionäre damit trotzdem 4,6 Prozent gewonnen.

Offensichtlich sind sie erleichtert, den Umbau des Münchener Traditionsunternehmens nicht länger mitfinanzieren zu müssen. Mit dem ersten Kurs an der Frankfurter Börse wird Osram mit 2,5 Milliarden Euro bewertet – knapp über dem Wert, mit dem die Tochter in den Büchern von Siemens stand, aber weit unter den 3,2 Milliarden, die ein Gutachten im Siemens-Auftrag ergeben hatte.

Osram hofft auf mehr Freiheit

„Das ist eine Momentaufnahme“, sagte Osram-Finanzvorstand Klaus Patzak der Nachrichtenagentur Reuters. „Das ist nur der erste Schritt auf einer langen Reise. Der Erfolg lässt sich erst in einigen Monaten beurteilen. Wenn wir gut arbeiten, werden sich die Dinge von selbst bewegen.“

Osram steckt mitten in einem tiefgreifenden Umbau. 2011/12 schrieb das Unternehmen rote Zahlen, im laufenden Geschäftsjahr (per Ende September) soll eine schwarze Null zu Buche stehen, bei einem allenfalls leichten Umsatzwachstum.

„Wir bewegen uns im Plan, die Ziele zu erreichen“, sagte Patzak. Elf Werke werden geschlossen, 8.000 Stellen fallen bis 2014 weg. „Aus heutiger Sicht ist das ausreichend“, betonte der Finanzchef. Herkömmliche Glühlampen dürfen in Europa zum Teil nicht mehr verkauft werden. Die Zukunft bei Osram gehört der LED-Technik, Leuchtstoffröhren und Halogenlampen bringen aber immer noch Umsätze.

Schon am Wochenende hatte Osram die Fassade der Frankfurter Börse in der Unternehmensfarbe Orange erstrahlen lassen. Am Montag läutete Vorstandschef Wolfgang Dehen die Börsenglocke. Er verspricht sich von der Abspaltung von Siemens mehr Freiheit bei Investitionsentscheidungen.

Ausgezeichnete Startposition

Bisher hatte das Unternehmen mit den anderen Siemens-Sparten um das Geld des Konzerns buhlen müssen. „Ein Investitionsrückstau ist aber nicht entstanden“, betonte Finanzchef Patzak. „Siemens hat uns eine ausgezeichnete Startposition verschafft.“

Nach einem gescheiterten Anlauf von Osram an die Börse hatte Siemens entschieden, 80,5 Prozent der Aktien der Tochter einfach in die Depots der Siemens-Aktionäre zu buchen. Sie erhielten für je zehn Papiere eine Osram-Aktie, Siemens behält 17 Prozent, der eigene Pensionsfonds bekommt 2,5 Prozent. Bei ihrem Debüt war Osram für einen Tag der 31. Wert im Leitindex DAX.

Nach der Kursentwicklung von Osram und Siemens am Montag berechnet die Deutsche Börse das künftige Gewicht von Siemens im DAX neu.