Montag10. November 2025

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Zu viel Kunst, zu wenig Kampf

Zu viel Kunst, zu wenig Kampf
(Tageblatt-Archiv/Jerry Gerard)

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Nach der 0:6-Klatsche am Sonntag gegen Käerjeng kam RM-Hamm-Benfica-Coach Dan Santos im Tageblatt-Gespräch auf die Probleme seiner Mannschaft zu sprechen.

In den kommenden Tagen will man auf Cents weg vom „Schönheitsideal“, hin zum aufopferungsvollen Kampf – mit, so ließ es der Trainer bereits vorausblicken, auch der einen oder anderen Änderung auf personellem Plan. Unser Interview mit dem Trainer des Tabellenletzten der BGL Ligue:

Tageblatt: Fällt es schwer, optimistisch zu bleiben?

Dan Santos: „Nein. Wir hatten am Sonntag einen rabenschwarzen Tag erwischt. Es war ein Ausrutscher, eine Momentaufnahme. Wir müssen uns schämen und uns bei unseren Anhängern für die zweite Hälfte entschuldigen. Im ersten Durchgang hatten wir zwei Mal die Möglichkeit, auszugleichen. Das Team ist noch sehr jung und hat danach weder Moral noch Charakter gezeigt, um zurückzukommen. Dennoch: Die Jungs haben das Potenzial, jeden zu schlagen. Das hat man beim 1:1 gegen Fola gesehen. Es wird oft vergessen, dass im Sommer 14 Spieler dazugestoßen sind, von denen 10 weniger als 23 Jahre alt sind und keine bis sehr wenig BGL-Ligue-Erfahrung haben. Mich stimmt es optimistisch, dass im Tabellenkeller noch keine großen Löcher in der Tabelle entstanden sind, ein Sieg würde reichen, um zwei Plätze gutzumachen. Zudem war es unser erstes ’non-match‘ der Saison, deshalb sollte man auch nicht gleich alles infrage stellen.

Das Ziel lautet nach wie vor Klassenerhalt. Was muss sich dafür beim RM Hamm Benfica ändern?

„Erstens einmal weniger Tore kassieren und öfter treffen … Aber auch die Einstellung, der ‚état d’esprit‘ muss sich ändern. Es geht nicht um einen Schönheitspreis, sondern ums Laufen und Kämpfen. Das muss in den Köpfen hängen bleiben.

Was kann der Trainer dafür tun?

„Meinen Job erledigen, wie es sich gehört. Wir leisten während der Woche gute Arbeit. Ich habe bereits meine festen Ideen, wie ich diese Einstellungssachen angehen werde. Und dann bin ich überzeugt, dass wir in den kommenden drei Spielen mehr Punkte holen werden als bisher. Ich werde das Boot auf keinen Fall verlassen!“

Kann man sich also auf personelle und taktische Änderungen einstellen?

„Die eine oder andere, ja. Ich lasse mir da alle Möglichkeiten offen. Nicht die besten Spieler, sondern die beste Mannschaft wird ab sofort auf dem Platz stehen. Wir brauchen im Abstiegskampf keine Ballkünstler, die drei ‚petits-ponts‘ präsentieren, sondern Kämpfer, die das Spiel gewinnen wollen.

Stehen Spieler und Vorstand weiter hinter dir?

„Ja, das bezweifle ich nach Montag Morgen auch gar nicht. Beim Blick auf mein Handy und die vielen Nachrichten, die ich erhalten habe … Einige Spieler haben sich entschuldigt, andere haben mir gesagt, dass ich den Verein nicht verlassen solle. Auch der Sportdirektor hat mir seine Unterstützung versichert.“

Zur Coupe de Luxembourg. Was sagst du zu eurem Los, der Victoria Rosport?

„Ganz schlecht … Genau wie gegen Käerjeng steht uns innerhalb kürzester Zeit nun zwei Mal Rosport gegenüber. Mir wären alle Gegner recht gewesen, bloß nicht dieser. Wenn ich die Wahl hätte, wäre mir ein Sieg in der BGL Ligue ohnehin lieber. Das heißt natürlich nicht, dass wir den Pokal auf die leichte Schulter nehmen werden.“