WM -Titel: Theophane und Klappert

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„Faust auf Faust – Hart ganz hart“, nach diesem Motto wurden am Freitagabend im Düdelinger Centre Hartmann anlässlich der Premiere der Raymond Goy Promotion die beiden WM-Kämpfe um vakante GBC-Gürtel bereits frühzeitig entschieden.

Raymond Goy blickte am Ende trotzdem mit einem zufriedenen Lächeln auf seine erste Promotion zurück: „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Ausgang des Abends. Trotz vielen ausländischen Boxern war das Interesse der Zuschauer unerwartet groß. Allerdings“, so Goy, sei die Besetzung der Kämpfe schwieriger zu gestalten, da es sich, wie im deutschen Jargon üblich, „um Unterkartenkämpfe handelte. Die Zuschauer hatten einen abwechslungsreichen Abend, aufgeteilt in Show, Spaß, Unterhaltung. Leider wurden die beiden WM-Kämpfe frühzeitig entschieden, doch im Boxsport reicht manchmal ein gezielter Haken, und schon ist der Kampf beendet.“

Im Hauptkampf des Abends standen sich der deutsche Boxer Nick Klappert (Berlin) und Said Yazidu (Tansania) gegenüber. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, wollte Klappert kurzen Prozess mit Yazidu machen und schon vor Ablauf der ersten Runde à drei Minuten wurde Yazidu zweimal angezählt; daraufhin warf sein Trainer umgehend das Handtuch.

Überrascht

Klappert zeigte sich nach seinem errungenen WM-Gürtel im Halb-Mittelgewicht, Version GBC, überrascht über seinen vorzeitigen Sieg: „Nach einer schweren Vorbereitung (Grippe) versuchte ich, über gezielte Schläge Punkte zu sammeln, was mir schließlich gelingen sollte. Ich freue mich über diesen Titel, für die Fans tut es mir ein bisschen leid, dass der Kampf so schnell vorbei war.“

Den vakanten WM-Titel im Weltergewicht konnte sich der Brite Ashley Theophane, u.a. dreimaliger englischer Meister, gegen Chaurembo Palasa nach 2:50 Minuten ebenfalls bereits vor Ende der ersten Runde sichern. Gegen die harten und gezielten Links-Rechts-Links-Kombinationen des Briten hatte der Tansanier Palasa keine Chance.

Schwaches Niveau

Das Niveau einiger Boxer ließ am Freitag leider stark zu wünschen übrig. Vor allem der türkische Boxer Orduhan Koeksal schien die Veranstaltung eher mit zirkusreifen Aktionen animieren zu wollen, anstatt sich auf das Eigentliche, nämlich das Boxen zu konzentrieren. Gegen den Russen Adam Gadajew „tanzte“ und hüpfte Koeksal durch den Ring und verunsicherte damit Gadajew, der sich nicht mehr richtig auf den Kampf konzentrieren konnte. Trotzdem konnte der Russe die Aktionen des Türken jedesmal mit einem gezielten Schlag beantworten. Allerdings war bei diesem Kampf der deutsche Ringrichter auch nicht auf der Höhe, denn Gadajew riss Koeksal zweimal unfair zu Boden, was im Normalfall zu einer Verwarnung hätte führen müssen. Gadajew siegte am Ende nach Punkten.

In den drei restlichen Kämpfen verspürten die Zuschauer eher Langeweile. Manager Goy trifft hierbei jedoch keine Schuld: „Opgrond vu verschiddene Palmarès vun de Boxer kann een trotzdem net am Viraus wëssen, wat een erwaart. Mee sou ass Boxen eben, an wéi seet de Volleksmond, fir an de Ring ze klammen, muss ee bessi mëll sinn.“

Organisatorisch auf Topniveau

Jevgeni Janzen (Kasachstan) landete im Cruisergewicht einen Punktsieg gegen Andy Wilimzig (D). Daniel Nairouz (Kuwait) wurde bereits in der ersten Runde angezählt und unmittelbar danach von seinem Trainer aus dem Ring geholt, nachdem Osama Hadifi (Dänemark) ihm arg zusetzte. Irakli Gonaschvili (Georgien) beendete eine weitere „Clownshow“ von Karim Yildirum vorzeitig, so dass die Hierarchie größtenteils bewahrt wurde.

Halten wir fest: die erste Boxpromotion von Raymond Goy unter Aufsicht der GBA war organisatorisch auf Topniveau, was leider nicht auf alle Boxer zutraf.