Wettskandal: Zwanziger-Sorgen wegen verdächtiger Referees

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Die im Zuge des Wettskandals vom Deutschen Fuball-Bund (DFB) vorlufig gesperrten Schiedsrichter Cetin Sevinc und Thorben Siewer stehen bei der Staatsanwaltschaft Bochum offenbar weiter unter Manipulationsverdacht.

„Es gibt uns sehr zu denken, dass zwei unserer Schiedsrichter weiterhin von der Staatsanwaltschaft Bochum verdchtigt werden, wir aber dennoch nicht wissen, ob sie Tter oder Unschuldige sind. Wenn ein Schiedsrichter manipuliert, dann hat das eine ganz andere Dimension als wenn das ein Spieler versucht“, sagte DFB-Prsident Theo Zwanziger dem Sport-Informations-Dienst (SID) am Rande des Neujahrsempfangs der Deutschen Fuball Liga (DFL). In den vergangenen Wochen wurden die beiden Schiedsrichter sowie zahlreiche Spieler vom DFB-Kontrollausschuss intensiv zum grten Wettskandal in der Geschichte des europischen Fuballs befragt.

Dabei stellte sich einmal mehr heraus, wie schwer es fr den Verband und auch die staatlichen Behrden ist, Manipulationen im Fuball tatschlich nachzuweisen. Nichtsdestotrotz werden bereits in Krze erste Sportgerichtsprozesse gegen vermeintliche Sportbetrger anberaumt. „Was die Spieler anbetrifft, wird es seitens unseres Kontrollausschusses sicher zu Urteilen kommen“, sagte Zwanziger.

Nach Angaben des DFB-Prsidenten hat der Ende November von der Bochumer Staatsanwaltschaft verffentlichte Wettskandal auch eine viel grere Dimension als der erste Skandal um Ex-Referee Robert Hoyzer. Nicht unbedingt wegen der am Ende erfolgreich manipulierten Spiele, sondern wegen der brutalen Kriminalitt im Hintergrund. Um sich in Zukunft besser vor der organisierten Kriminalitt schtzen zu knnen, kndigte der DFB-Boss fr die Prsidiumssitzung am Freitag ein weiteres Manahmenpaket an. „Der Wettskandal ist viel schwerer zu behandeln als der Skandal um Robert Hoyzer.

Wir mssen uns Experten von auen hinzuholen, um dieser Bandenkriminalitt Herr zu werden. Wir wollen uns den Rat von den richtigen Leuten holen. Denn der Fuball kann viel, aber nicht alles“, sagte Zwanziger am Montag. Unterdessen bte Ligaverbands-Prsident Reinhard Rauball Kritik an der Informationspolitik der Staatsanwaltschaft im Wettskandal und unterstellte der Bochumer Behrde sogar Sensationsgier. „Die Staatsanwaltschaft hat bei Bekanntwerden des Wettskandals in einer medienwirksamen Pressekonferenz von einer Spitze des Eisbergs gesprochen. Wenn ich die derzeitige Bilanz der Ermittlungen sehe, kann die These von der Spitze des Eisbergs aber so nicht stehen bleiben.

Ich kann nicht erkennen, dass es bislang irgendwelche Erweiterungen des Skandals gegeben hat“, sagte Rauball. Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte Ende November den grten Wett- und Manipulationsskandal in der Geschichte des europischen Fuballs ffentlich gemacht. In Deutschland sollen mindestens 32 Spiele von der 2. Bundesliga bis in den Juniorenbereich manipuliert worden sein: „Nach unseren Erkenntnissen ist kein Spiel der Bundesliga betroffen, einige wenige Spiele der 2. Bundesliga stehen unter Verdacht. Jedes manipulierte Spiel ist natrlich eins zu viel, aber die Betrger werden die ganze Hrte des Gesetzes und auch der Sportgerichtsbarkeit zu spren bekommen.“