CHEV DiekirchWerner Klöckner: „Wenn andere einen schlechten Tag haben, müssen wir da sein“

CHEV Diekirch / Werner Klöckner: „Wenn andere einen schlechten Tag haben, müssen wir da sein“
Werner Klöckner steht seit Sommer 2023 beim CHEV Diekirch in der Verantwortung Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Die Herrenmannschaft des CHEV Diekirch hat sich zum zweiten Mal in Folge für die Titelgruppe der Handball-Meisterschaft qualifiziert. Trainer Werner Klöckner will sich damit aber noch nicht ganz zufriedengeben. In den kommenden Monaten will er die „big five“ ärgern.

In Diekirch herrscht Zufriedenheit. Mit dem Erreichen der Titelgruppe haben die Handballer des CHEV am Sonntag ihre Saisonziele vorzeitig erreicht. Zuvor hatten sie sich bereits das Ticket für das Final Four im Pokal gesichert. „Das waren die beiden Saisonziele, die wir uns gesetzt hatten“, sagt Trainer Werner Klöckner. „Diese sportlichen Ziele haben wir erreicht. Das ist vor allem für die Vereinsverantwortlichen wichtig. Sie können jetzt schon für die nächste Saison planen. Wenn man in der Titelgruppe ist, hat man andere Möglichkeiten, was zum Beispiel die Spielerverhandlungen betrifft.“ Klöckner, der das Team aus Diekirch im Sommer übernommen hat, sagt aber auch: „Man muss immer hungrig bleiben. Eines unserer neuen Ziele wird es sein, in der Titelgruppe für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Wir wollen versuchen, die ‚big five‘ zu ärgern.“

Klöckner will sich immer große Ziele setzen. „Es ist wichtig, eine Siegermentalität zu haben“, sagt er. Dass man dann Außergewöhnliches erreichen kann, weiß er. 2013 führte der Erfolgscoach den HB Esch ins Finale des Challenge Cup. „Damals in Esch wurde ich belächelt, als ich sagte, dass wir uns international höhere Ziele setzen müssen“, erinnert er sich. Doch der Erfolg hat ihm recht gegeben. Mit Diekirch geht es jetzt zwar nicht um internationale Erfolge, aber darum, an die ersten fünf Mannschaften der Liga heranzukommen und sie in der Titelgruppe zu ärgern. „Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, halte ich das für möglich. Wenn die anderen einen schlechten Tag haben oder uns unterschätzen, müssen wir da sein. Das Potenzial hat die Mannschaft auf jeden Fall. Ein solcher Sieg wäre ein großer Erfolg für uns.“

Doch Klöckner weiß auch, warum es so schwer ist. „Das Problem der kleinen Vereine ist, dass sie in der Regel einmal weniger trainieren als die Großen. Hinzu kommen oft Probleme mit der Trainingsbeteiligung. Wenn wir das in den nächsten Wochen hinbekommen, bin ich ganz optimistisch.“

Siegeswille

Die ersten Spiele der Titelgruppe finden am 17. Februar statt. Bis dahin setzt Klöckner im Training vor allem auf die Physis. „Wir versuchen jetzt, kurz zu regenerieren und dann gerade im athletischen Bereich zuzulegen. Das ist neben der Qualität der Einzelspieler der Hauptunterschied zu den ersten fünf Teams.“ Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Defensive liegen. „Ich sage immer, die Zehn muss pro Halbzeit stehen. Wenn man plus/minus zehn Gegentore pro Halbzeit kassiert, dann hat man immer eine Chance“, so Klöckner. „Außerdem muss unsere Wurfeffizienz stimmen und die technischen Fehler müssen abgestellt werden.“

Mir geht es nicht nur um Platzierungen, sondern auch darum, zu sehen, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt

Werner Klöckner

Sicher ist: Diekirch kann in den kommenden Wochen aufgrund der bereits erreichten Ziele befreit und ohne Druck aufspielen. Der Siegeswille dürfe dabei aber nicht verloren gehen, mahnt Klöckner. „Man darf nicht zufrieden sein, man muss immer hungrig bleiben. Ich gehe in jedes Spiel, weil ich gewinnen will. Wenn wir im Pokal-Halbfinale gegen die Red Boys spielen, will ich gewinnen“, gibt der Trainer die Richtung vor. „Diesen Siegeswillen brauchen wir. Ganz wichtig ist auch der Teamspirit, wo jeder für den anderen kämpft. Dann kann man auch mal für eine Überraschung sorgen.“

Damit dürfte klar sein, was die neuen Ziele des CHEV Diekirch in den kommenden Wochen sein werden. Längerfristig will Klöckner, der sich selbst als Projekttrainer bezeichnet, die Mannschaft weiterentwickeln. „An Diekirch reizt mich, dass mit bescheidenen Mitteln versucht wird, ambitioniert zu arbeiten“, sagt er. „Es geht mir nicht nur um Platzierungen, sondern auch darum, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt. Das macht mir Spaß.“