Am Ende des Weltcups in Namur war Marie Schreiber, wie sie selbst sagt, von sich selber überrascht. Weil sie aus einem Trainingslager mit ihrer Mannschaft SD Worx kam, war die Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag in Belgien nicht optimal. „Es war besser, als ich gedacht hätte“, sagt sie. „Ich dachte, die Spritzigkeit nach dem Trainingslager wäre nicht so da gewesen.“
Schreiber begann von Anfang an gewohnt explosiv und übernahm die Führung nach dem Start. „Ich habe mich gut gefühlt. Ich wollte einen guten Start, aber ich wollte auch in der ersten Runde nicht übertreiben. Ich habe den Trick jetzt raus. Letztes Jahr war das etwas das Problem: In diesem Jahr will ich einen guten Start haben und dann „relax“ fahren und gucken, was die anderen machen. Ich habe mich stark gefühlt und immer probiert, meinen Rhythmus zu halten. Ich wusste, dass es ein langes Rennen wird.“
Gegen die niederländische Armada scheint die Konkurrenz im Weltcup weiterhin machtlos: Auch das achte Weltcup-Rennen geht aufs Konto der Holländerinnen. Am Ende war in Namur Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin-Deceuninck) in 51:57 Minuten die Schnellste. Mit 17 Sekunden Rückstand fuhr ihre Landsfrau Puck Pieterse (Fenix-Deceuninck) ins Ziel, das niederländische Podium komplettierte Lucinda Brand (Baloise Trek Lions) auf 19 Sekunden. Vierte wurde die Italienierin Sara Casasola (FAS Airport Services-Guerciotti auf 2:15), Fünfte Inge van der Heijden (NL/Crelan-Corendon auf 2:29). Mit 2:38 Minuten Rückstand fuhr Schreiber als Gesamt-Sechste über den Zielstrich.
Damit sicherte sich die 20-Jährige ihren nächsten Sieg in der U23-Kategorie. „Ich wollte nicht overpacen, hinten raus hatte ich noch was übrig“, resümiert Schreiber. „Ich werde diese Woche noch trainieren, bevor dann viele Rennen anstehen. In der Woche geht es dann nur darum, sich zu erholen.“ Vier Weltcup-Rennen, fünf Rennen der Kategorie C1 sowie die Landesmeisterschaft (13. Januar) stehen noch an, bevor am 4. Februar mit der Cyclocross-WM in Tabor (CZE) das Highlight im Kalender ansteht.
Maïté Barthels und Liv Wenzel mussten das Rennen vorzeitig beenden. Bei den U23 erreichte Noa Berton Platz 46 von insgesamt 51 Startern. Der 18-Jährige fuhr 7:07 Minuten nach Tagessieger Emiel Verstrynge aus Belgien über den Zielstrich. Bei den Junioren ging der Sieg an den Franzosen Aubin Sparfel. Rick Meylender fuhr auf Platz 41 (auf 4:00 Minuten), Lenn Schmitz wurde 50. auf 5:38 Minuten, Jonah Flammang-Lies 56. auf 6:42 Minuten. Insgesamt waren 63 Junioren am Start.
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