Freitag5. Dezember 2025

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FLBB-DamenVor dem letzten Zeitfenster spricht Trainer Mariusz Dziurdzia von den wichtigsten Spielen der Karriere

FLBB-Damen / Vor dem letzten Zeitfenster spricht Trainer Mariusz Dziurdzia von den wichtigsten Spielen der Karriere
Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia ist sich bewusst, dass sein Team eine einmalige Chance besitzt Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die FLBB-Damen stehen vor der historischen Chance, sich für die Europameisterschaft im Juni 2025 zu qualifizieren. Luxemburg geht als Tabellenführer der Gruppe H in die letzten zwei Spiele der Qualifikation. Am Donnerstagabend treffen Magaly Meynadier und Co. in Sarajevo auf die sieglosen Bosnierinnen, ehe am Sonntag in Montenegro der finale Showdown um den Gruppensieg anstehen könnte.

Die Gefühlslage von Coach Mariusz Dziurdzia ähnelt jener wie vor den beiden ersten Zeitfenstern im November 2023 und November 2024. Die Sorge um die Zusammensetzung des Spielerkaders und einer optimalen Vorbereitung waren in den letzten Jahren immer gegenwärtig. Diesmal kommt vielleicht noch der Druck des Gewinnen-Könnens oder -Müssens hinzu. Der langjährige Nationaltrainer kommt nicht umhin, auf die aktuelle Tabellensituation zu blicken. „Die Ausgangslage ist sehr gut, mit drei Siegen in vier Spielen. Damit hat vorher niemand gerechnet. Es ist ein hervorragendes Ergebnis. Wir haben es nun in der eigenen Hand und müssen mindestens ein Spiel gewinnen. Und hoffen, dass die Schweiz nicht ihre beiden Partien gewinnt.“

Diese Spiele werden die wichtigsten Spiele in der Karriere einer Spielerin und des Teams sein, viel wichtiger als eine nationale Meisterschaft oder ein Pokalfinale. Wenn alles klappt, werden sie auf ewig in den Geschichtsbüchern stehen …

Mariusz Dziurdzia

Meynadier und Co. brauchen nur auf sich selbst zu schauen und besitzen gar realistische Chancen, Gruppenerster zu werden. Dziurdzia legt noch einmal den Fokus auf die Bedeutung der anstehenden Begegnungen. „Diese Spiele werden die wichtigsten Spiele in der Karriere einer Spielerin und des Teams sein, viel wichtiger als eine nationale Meisterschaft oder ein Pokalfinale. Wenn alles klappt, werden sie auf ewig in den Geschichtsbüchern stehen, mit der ersten Teilnahme an einer Europameisterschaft.“

Dem Trainer ist es wichtig, seinem Team die Besonderheit dieser Woche zu vermitteln. Aber er weiß auch den Stellenwert seiner Mannschaft realistisch einzuschätzen. „Wir sind sicherlich nicht besser als Bosnien und Montenegro, aber wir haben uns in einen Rausch gespielt. Und dann hat alles gepasst. Eigentlich war die Schweiz der einfachste Gegner, aber …“

Man ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst, immerhin gilt es, sensationelle Erfolge auswärts zu bestätigen. Beide Gegner sind auf Revanche aus. Bosnien-Herzegowina ist schwer einzuschätzen, da der Kader für das Spiel am Donnerstag fast komplett gewechselt hat. Aber das ändert nichts an den Qualitäten des Konkurrenten. Wie gewohnt kann Luxemburg auch nicht komplett antreten. An die zahlreichen Ausfälle hat man sich allerdings bereits gewöhnt. 

„Never give up“ – „Think positive“

Mariusz Dziurdzia ist schwierige Herausforderungen gewohnt. Nicht umsonst hat er sich seine Leitmotive – „Never give up“ und „Think positive“ – auf die beiden Unterarme tätowieren lassen. In richtungsweisenden Momenten wie jetzt führt er sich gerne seine Tattoos vor Augen. „Wir fühlen uns wie bei einem 400-Meter-Lauf auf der letzten Geraden. Es verbleiben noch 50 Meter und was kommt jetzt?“ Denn mit Ehis Etute, welche im vergangenen November noch eine Freigabe von ihrem College bekam, fehlt ein wichtiger Faktor. „Ohne Ehis Etute zu spielen, ist definitiv eine Herausforderung. Immerhin ist sie eine Konstante mit 15 Punkten und 13 Rebounds. Sie ist einfach nicht eins zu eins zu ersetzen. Es ist die Aufgabe der gesamten Mannschaft, ihren Ausfall zu kompensieren. Wir haben einen guten Kader und andere Spielerinnen sind bereit, dies zu kompensieren. Wir müssen diese Punkte und Rebounds auf verschiedene Schultern verteilen.“

Dziurdzia weiß, dass seine Profispielerinnen gut in Form sind und hofft insgeheim, dass die jungen Spielerinnen vielleicht in eine Jokerrolle schlüpfen können. Magaly Meynadier, Anne Simon, aber auch Laurie Irthum, die in der zweiten deutschen Liga für Heidelberg aufläuft, sind bereit, den „Flow“ aus den verschiedenen Meisterschaften mit ins Nationalteam zu bringen. „Isi (Etute) hat zwar die gleiche Statur wie ihre Schwester, aber sie ist erst 16. Ich will keinen Druck aufbauen. Ich erwarte nur von ihr, dass sie läuft und kämpft. Fehler sind erlaubt.“

Allgemein spornt er seine Spielerinnen an, zu werfen, denn wie er treffend bemerkt, ohne zu werfen, kann man nicht treffen. Einmal mehr ist eine kollektive Leistung des Teams gefordert, um die einmalige Chance zu nutzen. Ein Erfolg am Donnerstag wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.