HandballVier Spiele in acht Tagen: FLH-Auswahl muss gegen Lettland und Israel ran 

Handball / Vier Spiele in acht Tagen: FLH-Auswahl muss gegen Lettland und Israel ran 
Nationaltrainer Maik Handschke und seine Schützlinge stehen vor acht anstrengenden Tagen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die luxemburgische Handball-Nationalmannschaft steht vor acht anstrengenden Tagen: Vier Partien muss das Team von Trainer Maik Handschke in diesem Zeitraum absolvieren. In der EM-Quali geht es erst gegen Lettland, dann muss die FLH-Auswahl in der WM-Quali gegen Israel ran. 

Eigentlich ist Maik Handschke kein Freund von Phrasen. Um eine kommt er aber momentan nicht herum. „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken“, sagt der Handball-Nationaltrainer. Immerhin: Die luxemburgische Herren-Nationalmannschaft muss ab Donnerstag innerhalb von acht Tagen vier Spiele absolvieren. Den Auftakt bildet die EM-Qualifikation gegen Lettland. Am Donnerstag geht es ab 18.40 Uhr für die FLH-Auswahl darum, eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag um 16 Uhr in der Coque zu haben. 

Das Programm

Qualifikation zur EM 2026:
Hinspiel:
Donnerstag, 11. Januar, um 18.40 Uhr: Lettland – Luxemburg (Valmiera)
Rückspiel: Sonntag, 14. Januar, um 16.00 Uhr: Luxemburg – Lettland (Coque)

Qualifikation zur WM 2025: 
Hinspiel
: Mittwoch, 17. Januar um 18.45 Uhr: Israel – Luxemburg (Coque)
Rückspiel: Donnerstag, 18. Januar um 18.45 Uhr: Luxemburg – Israel (Coque)

In der darauffolgenden Woche stehen dann bereits zwei Spiele der WM-Qualifikation gegen Israel an. Das erste beginnt am Mittwoch um 18.45 Uhr, das Rückspiel findet 24 Stunden später statt. Eigentlich hätten diese beide Spiele am 1. November in der Coque und am 5. November in Tel Aviv stattfinden sollen – aufgrund der prekären Situation in Israel wurden beide Spiele aber nun in die Coque verschoben. 

„Die Lettland-Spiele haben Priorität“, sagt Handschke. „Die Chance, mal bei einer EM dabei zu sein, ist erheblich größer als bei einer WM. Wir wollen erst mal die beiden Spiele gegen Lettland erfolgreich bestreiten. Ich bin nicht der Meinung, dass wir in diesen Begegnungen Favorit sind – ich sehe die Chancen 50:50.“ Es handelt sich hierbei um ein Relegationsspiel. Der Sieger des Vergleichs qualifiziert sich für die Hauptphase der EM-Qualifikation, die als Gruppenphase ausgetragen wird und in der wieder Topgegner warten könnten. Der Verlierer steigt dagegen in die erste Qualistufe ab.

Fragezeichen hinter Kristopans

Nicht mitspielen wird der wohl beste lettische Spieler Dainis Kristopans. Der 2,15-Meter-Hüne war bei den letzten Begegnungen der lettischen Mannschaft im Baltic Cup nicht dabei. „Ich gehe davon aus, dass er fehlen wird“, sagt Handschke. „Wenn er spielt, dann ist das so. Dann nehmen wir das an.“ Von 2020 bis 2023 spielte Kristopans bei Paris Saint-Germain, aktuell ist er beim deutschen Bundesligisten MT Melsungen unter Vertrag. 

Erhöhtes Sicherheitsaufkommen 

„Das Spiel gegen Israel hat natürlich einen besonders schweren Hintergrund“, sagt FLH-Pressesprecher Eric Ewald. „Es müssen andere Maßnahmen gelten.“ Zusammen mit der Polizei hat die FLH ein besonderes Sicherheitskonzept für die beiden Begegnungen gegen Israel erarbeitet. „Das Konzept der Polizeit ist für uns schlüssig. Wir werden für die maximale Sicherheit der Israelis in der Stadt und in der Coque sorgen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Israelis wohl auch ihre eigenen Sicherheitsleute mitbringen werden. Wir wissen aber, wo sie ankommen, wo sie übernachten und wo sie abfliegen. Das werden wir nicht an die große Glocke hängen. Sei es eine palästinensische Flagge oder ein politisches Statement zum Krieg im Gaza-Streifen: Wir werden bei jeglichen Protesten einschreiten.“ 

„Ich habe fünf Spiele von Lettland gesehen“, sagt Handschke. „Es ist eine junge und hungrige Mannschaft, die mit Einsatz spielt.“ Beim Baltic Cup haben die Letten immerhin Finnland souverän geschlagen. „Sie sind ein echtes Team. Wir wollen auch in Lettland gewinnen. Vielleicht ist der Druck auf ihrer Seite etwas größer, da sie zu Hause vorlegen müssen.“ 

Nur drei Tage nach dem Rückspiel gegen Lettland steht dann das erste Aufeinandertreffen mit Israel in der ersten Phase der WM-Qualifikation an. „Gegen Israel sind die Karten ganz anders verteilt“, sagt Handschke. „Israel ist der Favorit. Aber wir wollen auch hier weiterkommen. Israel hat seit Jahren in die Jugendarbeit investiert. Sie sind stärker als Lettland. In der nächsten Runde würde die Slowakei warten, ein sehr attraktiver Gegner.“ 

Auf dem Papier kein Favorit

Jemand, der bei allen vier Begegnungen eine wichtige Rolle spielen kann, ist der neue Kapitän Ben Weyer. Auch in Berchem füllt er das Amt des Leaders aus. „Ich kenne hier alle, alle kennen mich. Ich bin vielleicht als Kapitän in einer neuen Rolle, aber es gibt auch andere Spieler, die seit Jahren dabei sind und Verantwortung übernehmen. Wir wollen als Mannschaft zusammen nach vorne gehen“, sagt er. „Wir wissen, dass auf internationalem Niveau jeder Meter zählt. Wir haben einen breiten Kader und können dadurch viel rotieren, das wird uns helfen. Ich denke, dass die Letten uns besser als Israel liegen werden. Von Israel habe ich noch nicht viel Material gesehen und noch nicht genug Informationen.“ Doch Handschke schiebt den Worten seines Kapitäns mit einem Augenzwinkern hinterher: „Wir konzentrieren uns auf Lettland. Wenn wir die Spiele hinter uns haben, werden wir nach Israel schauen. Wenn es dann so weit ist, werden wir auch wissen, welcher Spieler mit welcher Rückennummer was gerne macht.“ 

Auf dem Papier ist Luxemburg in keinem Spiel der Favorit. Im aktuellen europäischen Ranking steht Israel auf Platz 26, Lettland auf 34 und Luxemburg auf 38. 

Der Kader

Im Tor: Mika Herrmann (HBD), Scott Meyers (Berchem), Matusz Lallemang (Käerjeng), Kell Meyers (Red Boys), Guillaume Felici (Thionville/F)
Feldspieler: Felix Werdel (Sarrebourg HB/F), Pierre Veidig, Armin Zekan, Christophe Popescu (alle Käerjeng), Olivier Goergen, Yann Hoffmann, Raphael Guden, Lé Biel, Ben Weyer (alle Berchem), Adel Rastoder (BT Füchse/AUT), Loïc Kaysen (Krefeld Niederrhein/D), Ojié Etute, Fynn Köller, Itua Etute (alle HBD), Luke Kaysen (Bayer Dormagen/D), Tom Krier, Luca Tomassini (beide Esch)

luxmann
11. Januar 2024 - 7.51

"Ein politisches statement zum krieg im gaza streifen.Wir werden bei jeglichen protesten einschreiten" Was hat solch eine aussage zu bedeuten? Will die FLH etwa den potentiellen besuchern dieses spiels oder ihren spielern den mund verbieten und ihre freie meinungsaeusserung zum gaza konflikt einschraenken? Beim nachbar BRD gab es ja bereits aehnliche vorfaelle wo spieler wegen kritik an der israelischen politik vom verein entlassen wurden. Man kann nur hoffen dass solch skandaloese vorfaelle und einschraenkungen der redefreiheit nicht auch bei uns schule machen.