Viele Favoriten, kein Überflieger

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Die Weltspitze der Skispringer ist vor der Vierschanzentournee ganz dicht beieinander. Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer rechnet mit der Entscheidung erst beim letzen Sprung.

Gregor Schlierenzauer? Andreas Kofler? Severin Freund? Kamil Stoch, Anders Bardal oder doch ein Nobody? Die Weltspitze der Skispringer ist rechtzeitig vor dem Auftaktspringen der Vierschanzentournee am Sonntag in Oberstdorf (16.00 Uhr) so dicht zusammen wie seit Jahren nicht mehr. Der erste Höhepunkt des WM-Winters verspricht Spannung pur – wahrscheinlich bis zum Schluss. „Ich rechne damit, dass die Tournee erst im letzten Sprung in Bischofshofen entschieden wird“, sagt Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer.

Zeitplan

Oberstdorf:

Samstag (29.12.12):
16.00 Uhr: 1. Springen, Qualifikation

Sonntag (30.12.12):
16.00 Uhr: 1. Springen

Garmisch-Partenkirchen:

Montag (31.12.12):
13.45 Uhr: 2. Springen, Qualifikation

Dienstag (01.01.13):
14.00 Uhr: 2. Springen

Innsbruck:

Donnerstag (03.01.13):
13.45 Uhr: 3. Springen, Qualifikation

Freitag (04.01.13):
13.45 Uhr: 3. Springen

Bischofshofen:

Samstag (05.01.13):
16.15 Uhr: 4. Springen, Qualifikation

Sonntag (06.01.13):
16.30 Uhr: 4. Springen

Der Vorflieger der Österreicher geht mit dem Gelben Trikot des Gesamtweltcup-Führenden freilich als Topfavorit in die vier Springen, sicher ist er sich seiner Sache aber nicht. „Das Gelbe Trikot gibt mir einen Extrakick“, sagt der 22-Jährige: „Ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin, aber es muss einfach alles stimmen. In der Spitze ist es so eng, da sind Fehler nicht drin.“ Überhaupt rechnen die Österreicher, die in den vergangenen vier Jahren immer die Siegertrophäe mit nach Hause nahmen und im Vorjahr einen Dreifachsieg feierten, mit starker Konkurrenz. „Die Deutschen sind auf dem Vormarsch, das ist vor allem für die Tournee schön“, sagt Andreas Kofler, der Sieger von 2011: „Gejagte sind wir eh schon länger, von daher ist das keine neue Position für uns. Das wird ein harter Fight.“

Entspannt

Die deutschen Adler gehen entspannt in die Tournee. Der 17 Jahre alte Youngster Andreas Wellinger macht sich keinen Druck und Severin Freund würde gerne einen Tagessieg feiern und damit eine lange deutsche Durststrecke beenden. Vor zehn Jahren hatte Sven Hannawald in der Saison nach seinem Vierfachtriumph zuletzt in Oberstdorf gewonnen. „Planen kann man das aber nicht. Dazu ist es in der Weltspitze zu dicht“, sagte Freund.

Der Kampf fokussiert sich im Vorfeld zwar auf das Duell zwischen Deutschland und Österreich, doch auch andere Nationen könnten in den Kampf um die 20.000 Schweizer Franken (ca. 16.500 Euro) Siegprämie eingreifen. Zuletzt zeigte Anders Bardal, der Gesamtweltcupsieger der Vorsaison aus Norwegen, aufsteigende Form. Auch der Pole Kamil Stoch und der Slowene Jaka Hvala zählen zu den Geheimfavoriten.

„Die internationale Konkurrenz ist groß, besonders die Athleten aus Norwegen, Polen oder der Schweiz sollte man keinesfalls unterschätzen“, sagt Bundestrainer Werner Schuster. Das denkt auch Österreichs Chefcoach Alexander Pointner: „Man darf die Routiniers nicht außer Acht lassen, einen Simon Ammann sollte man nie vergessen.“ Der viermalige Olympiasieger aus der Schweiz sei immer für eine Überraschung gut. Fakt ist: Überraschende Tourneesiege hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. So kannten beispielsweise nur Insider den Polen Adam Malysz, als er 2001 triumphierte. Anschließend gewann er unter anderem vier WM-Titel und holte drei olympische Medaillen. Ähnlich überraschend war der Sieg des damals gerade 16 Jahre alten Finnen Toni Nieminen 1992. Ein neues Tournee-Märchen ist nicht ausgeschlossen.