Formel 1Verstappen rast auch in China allen davon

Formel 1 / Verstappen rast auch in China allen davon
Max Verstappen fuhr das Rennen in China einsam an der Spitze Foto: Andres Martinez/AFP

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Max Verstappen hat Red Bull mit Leichtigkeit zum vierten Sieg im fünften Saisonrennen geführt. Trotzdem musste der Formel-1-Weltmeister zittern.

Max Verstappen reckte den Zeigefinger in die Luft. Nochmal. Dann schnellte die Faust nach oben. Beim tatsächlich ersten Sieg des Formel-1-Dominators in China erinnerte auf den ersten Blick wenig an eine Zitterpartie. Der Red-Bull-Star fuhr mit Leichtigkeit allen davon und feierte seinen vierten Sieg im fünften Saisonrennen. „Das Auto lief wie auf Schienen. Ich konnte eigentlich machen, was ich wollte“, freute sich Verstappen, der seinen vierten WM-Titel im Visier hat.

Und doch gab es da diese Szene in der vorletzten Runde, der Red Bull mit der Nummer 1 konnte einem Karbonteil auf der Strecke nicht ausweichen. „Könnt ihr meine Reifen checken?“, funkte Verstappen nervös. „Ich hatte das ja schon in der Vergangenheit, dass ein Reifen in den letzten Runden kaputt gegangen ist“, erklärte der 26-Jährige später.

Doch alles ging gut, auf der für das Team emotional bedeutsamen Strecke in Shanghai triumphierte Red Bull allerdings nur fast auf ganzer Linie. McLaren-Pilot Lando Norris hatte Glück mit den Safety-Car-Phasen und vereitelte den vierten Red-Bull-Doppelsieg des Jahres. Verstappens Teamkollege Sergio Perez komplettierte das Podium als Dritter.

Für Verstappen war es der 58. Grand-Prix-Sieg. In der Weltmeisterschaft führt der 26-Jährige, am Samstag auch souveräner Sieger des Sprintrennens, deutlich mit 110 Punkten vor dem Mexikaner Perez (85).

Verstappen holte sich in diesem Jahr bislang alle Pole Positions und auch Siege – bis auf einen: Beim Großen Preis von Australien schied er wegen eines Defekts in Führung liegend aus.

Lokalmatador geht leer aus

Rekordweltmeister Lewis Hamilton, nach verpatztem Qualifying nur von Position 18 gestartet, fuhr mit seinem Mercedes zumindest noch auf Rang neun nach vorne und betrieb etwas Schadensbegrenzung. Das Auto sei „nicht gut“ gewesen, erklärte Teamchef Toto Wolff schonungslos. Der aus Shanghai stammende Zhou Guanyu ging vor ausverkauften Rängen als 14. leer aus, frenetisch gefeiert wurde der Sauber-Pilot dennoch und kämpfte angesichts der Ovationen nach dem Rennen mit den Tränen.

Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren feierte Red Bull in Shanghai durch Sebastian Vettel seine erste Pole und seinen ersten Grand-Prix-Sieg – nun sind es 117 Erfolge. Am Samstag eroberte Verstappen die 100. Pole Position für das Team, am Sonntag gewann der Weltmeister nun erstmals den Großen Preis von China. Von den 24 Strecken im diesjährigen Rennkalender hat der Niederländer damit nur noch mit Singapur eine Rechnung offen.

Verstappen, der das Sprintrennen am Samstag souverän vor Hamilton und Perez gewonnen hatte, erwischte einen starken Start und setzte sich zügig ab. Selbst zwei Safety-Car-Phasen, eine nach dem Motorschaden von Sauber-Pilot Valtteri Bottas und eine nach einem Auffahrunfall im hinteren Feld, konnten Verstappen nicht in Verlegenheit bringen. Dieses Potenzial haben derzeit wohl nur Defekte oder eben Kleinteile.

Verstappen fahre „absolut fehlerfrei“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: „Er wird heuer erst 27, da kommt noch einiges.“ Und dann setzte der Doktor aus Graz verschmitzt hinzu: „Wir können wieder an den WM-Titel denken.“ (SID)

Im Überblick

Großer Preis von China: 1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:40:52,554 Stunden, 2. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes 13,773 Sekunden zurück, 3. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull 19,160, 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 23,623, 5. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 33,983, 6. George Russell (Großbritannien) Mercedes 38,724, 7. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin 43,414, 8. Oscar Piastri (Australien) McLaren 56,198, 9. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 57,986, 10. Nico Hülkenberg (Deutschland) Haas 1:00,476 Minuten zurück, 11. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine 1:02,812, 12. Alexander Albon (Thailand) Williams 1:05,506, 13. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine 1:09,223, 14. Zhou Guanyu (China) Sauber 1:11,689, 15. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 1:22,786, 16. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 1:27,533, 17. Logan Sargeant (USA) Williams 1:35,110, ausgeschieden: Valtteri Bottas (Finnland) Sauber (19. Runde/Motorschaden), Yuki Tsunoda (Japan) Racing Bulls (26./Defekt), Daniel Ricciardo (Australien) Racing Bulls (33./Kollision)

WM-Fahrerwertung: 1. Verstappen 110 Punkte, 2. Perez 85, 3. Leclerc 76, 4. Sainz jr. 69, 5. Norris 58, 6. Piastri 38, 7. Russell 33, 8. Alonso 31, 9. Hamilton 19, 10. Stroll 9, 11. Tsunoda 7, 12. Oliver Bearman (Großbritannien) Ferrari 6, 13. Hülkenberg 4, 14. Magnussen 1

WM-Teamwertung: 1. Red Bull 195, 2. Ferrari 151, 3. McLaren 96, 4. Mercedes 52, 5. Aston Martin 40, 6. Racing Bulls 7, 7. Haas