Samstag15. November 2025

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BasketballUnderdogs, aber auf dem richtigen Weg: Coach Franck Mériguet über Eschs Rolle

Basketball / Underdogs, aber auf dem richtigen Weg: Coach Franck Mériguet über Eschs Rolle
Der Escher Trainer Franck Mériguet will das Minette-Derby gewinnen Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Zwei Niederlagen bei drei Siegen, so sieht die Bilanz des amtierenden Meisters Esch zu Saisonbeginn aus. Gegen die Musel Pikes, die Kordall Steelers und Hostert war man erfolgreich, während man gegen Steinsel und Fels als Verlierer vom Parkett ging. Am Samstagabend steht mit dem Derby gegen den ewigen Rivalen Düdelingen ein Klassiker auf dem Programm.

Am Mittwoch setzte sich der Basket Esch 90:63 gegen den Gréngewald im Pokal durch und steht somit im Viertelfinale. Hostert konnte in der ersten Hälfte zwar noch Paroli bieten, doch nach der Pause bestimmte der Pokalsieger aus dem Jahr 2022 das Geschehen. „Für uns ist der Pokal sehr wichtig“, so Trainer Franck Mériguet, dessen Team in der Meisterschaft bereits zwei Heimniederlagen gegen Steinsel und Fels einstecken musste.

Allerdings gingen beide Spiele äußerst knapp verloren: „Das Spiel gegen Steinsel wurde in letzter Sekunde durch einen Buzzer-Beater von Bobby Melcher entschieden. Die Amicale ist nun einmal der Topfavorit. Diese Niederlage kann man verkraften, während die Niederlage gegen Fels wehtat, auch wenn man nicht vergessen darf, dass Jordan (Hicks) angeschlagen war“, erklärt der Escher Trainer, der unterstreicht, dass man mittlerweile jedoch auf dem richtigen Weg sei: Demnach habe der Meister nach den Spielen gegen die Musel Pikes und gegen Hostert den Rhythmus gefunden, und das vor allem in der Verteidigung. „Ich wiederhole es immer wieder: Wenn wir weit kommen möchten, müssen wir im defensiven Bereich Akzente setzen. Im Pokalspiel hielten wir Hostert auf 63 Punkte, das gilt es, jedes Mal anzustreben. Langsam, aber sicher verbessern wir uns in der Verteidigung, auch wenn ich nicht ganz zufrieden bin … aber das ist man als Coach eigentlich nie“, meint der Escher Trainer mit einem Schmunzeln, gibt jedoch zu, dass die „Teamdefense“ in der zweiten Hälfte im Pokalspiel ihn positiv stimmte.

Bisher konnten vor allem Steinsel, das als Topfavorit gehandelt wird, und Walferdingen, das noch kein Meisterschaftsspiel verloren hat, mit soliden Leistungen auftrumpfen. Durch den nicht ganz perfekten Saisonstart seien die Escher Mériguet zufolge in die Rolle des „Underdogs“ geschlüpft, „eine Rolle, die mir gefällt und auch den Spielern liegt“.

Es stellt sich die Frage, ob als amtierender Meister der Druck steigt, weil die Titelverteidigung angestrebt wird oder ob man die Sache mit dem Titel in der Tasche eher lockerer angehen kann. „Für mich ist der Meistertitel ein zweischneidiges Schwert. Ich will nicht, dass wir vergessen, welchen Weg wir gegangen sind, um Meister zu werden. Und ich glaube, dass am Anfang der Saison eine gewisse Lockerheit zu spüren war, vielleicht auch unbewusst. Warum? Ganz einfach, weil es menschlich ist. Mein Job ist es, die Mannschaft zu rütteln und dafür zu sorgen, dass wir nicht lockerlassen.“

Im Vergleich zur letzten Saison gibt es kaum Veränderungen: Neben dem Trainer und beiden Profi-Spielern ist auch der Kern der Mannschaft der gleiche geblieben. Mit Pit Biever (Karriereende) und Denilson Ramos (Wechsel zu Contern) stehen zwei Spieler nicht mehr im Kader, doch beim Basket Esch hat man sich bewusst dazu entschieden, die Abgänge nicht mit Transfers zu kompensieren, um die Spieler, die vergangene Saison weniger zum Einsatz kamen, nach und nach zu integrieren.

Im Pokalspiel gegen Hostert konnten von den elf eingesetzten Spieler neun Spieler punkten. „Wir haben Zeit. Der Spielmodus der LBBL mit den Play-offs im Anschluss an die Qualifikationsphase kommt uns zugute. Ziel ist es, dass Impulse von der Bank kommen. Corentin (Cornu) hat diese Rolle bereits übernommen. Jetzt gilt es, Maxime (Sunnen) und Damien (Thill) noch mehr zu integrieren. Aber auch unter dem Korb haben wir mehrere Optionen: Jeffry (Monteiro) wird nach seiner Verletzung zurückkommen und Luc Wilmes hat gute Einsätze gezeigt.“

Der heutige Gegner Düdelingen befindet sich mit vier Siegen in Folge in der Meisterschaft im Aufwärtstrend. „Auch wenn es Anfang der Saison hieß, Düdelingen sei geschwächt, da sie Spieler verloren haben, kassierten sie bisher lediglich eine Niederlage“, erklärt Mériguet der sich ein kampfbetontes Spiel erwartet: „Seit ich beim Basket Esch bin, waren die Begegnungen stets intensiv. Das wissen wir und darauf sind wir auch vorbereitet.“

Das Minettederby verspricht meist Brisanz. Mehrere Jahre war Düdelingen der Angstgegner der Escher. In entscheidenden Spielen zog der Basket Esch gegen den Rivalen aus der „Forge du Sud“ jedes Mal den Kürzeren – wie beispielsweise im Meisterschaftsfinale 2021 und im Halbfinale der Meisterschaft 2022. Vergangene Saison gelang jedoch der Durchbruch mit den Siegen im Halbfinale des Pokals wie auch in den Halbfinalen des Play-offs. Der Escher Trainer weist jedoch darauf hin, dass es sich nicht um ein Entscheidungsspiel, sondern um ein normales Meisterschaftsspiel handelt: „Wir bereiten dieses Spiel wie jedes andere vor. Für die Leute außerhalb ist es vielleicht ein spezielles Duell mit einer gewissen Rivalität. Für uns ist ein normales Basketballspiel, das wir gewinnen wollen.“