Samstag8. November 2025

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Tour nach Maß für Andy und Frank Schleck

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RADSPORT - Rund 3.000 geladene Gäste waren dabei, als die Tour de France 2011 am Dienstagmittag im Pariser Palais des Congrès an der Porte Maillot vorgestellt wurde. Unter ihnen auch Andy und Frank Schleck, die mit dem neuen Weltmeister Thor Hushovd die Stars der Veranstaltung waren.

Petz Lahure aus Paris

Im Saal anwesend waren u.a. UCI-Präsident Pat McQuaid, der frühere Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc und die Vertreter der neuen Luxemburger Mannschaft mit Manager Brian Nygaard, Kim Andersen und Davide Cottam, einem Neffen von Flavio Becca, an der Spitze.

Bei der „cérémonie de présentation“ (dixit Tour-„Mikrofon“ Daniel Mangeas) wurde in großen Zügen das publik, was das Tageblatt bereits in seiner Dienstagausgabe präsentierte. Die Tour 2011 beginnt am 2. Juli in der Vendée und endet am 24. Juli traditionsgemäß auf den Champs-Elysées in Paris.

Es ist auf den ersten Blick eine Tour nach Maß für Andy und Frank Schleck.

Zwischen Start und Ziel liegen 10 sogenannte flache Etappen, 3 „étapes accidentées“, 6 Bergetappen (3 in den Pyrenäen, 3 in den Alpen) mit vier Ankünften oben auf dem Scheitel (2 in den Pyrenäen, 2 in den Alpen), ein Mannschaftszeitfahren, ein Einzelzeitfahren und zwei Ruhetage (in Lioran und im Dep. Drôme).

Zweimal der Galibier

Das Herzstück der Rundfahrt sind diesmal die Alpen, die 2011 ihr 100-jähriges Tour-Jubiläum feiern. Zum Fest-Anlass wird der „Galibier“ gleich zweimal erstiegen. Zum Ersten am Donnerstag, 21. Juli, mit einer Ankunft oben auf 2.645 m Höhe, dann tags darauf (Freitag, 22. Juli) im Rahmen der Etappe zur Alpe d’Huez, wo sich Frank Schleck 2006 in die Siegerliste eintrug. Zuvor müssen die Konkurrenten auf dieser Etappe noch über den „Colle dell Agnello“ (auf italienischer Seite) und den mythischen Col de l’Izoard mit seiner „Casse Déserte“.

Als der frühere Tour-Direktor Henri Desgrange den Galibier zum ersten Mal mit dem Auto überquerte, kam er aus dem Entzücken nicht mehr heraus: „Oh! Sappey! Oh! Laffrey! Oh! Col Bayard! Oh! Tourmalet! Je ne faillirai pas à mon devoir en proclamant qu’à côté du Galibier vous êtes de la pâle et vulgaire bibine: devant ce géant, il n’y a plus qu’à tirer son bonnet et à saluer bien bas! …“

In der Woche vor den Ankünften auf dem Galibier und der Alpe d’Huez stehen in den Pyrenäen die Bergankünfte von Luz Ardiden am „14 juillet“ und auf dem Plateau de Beille auf dem Menü der Fahrer. Wer hier vorne ist, gewinnt die Tour, so will es die Legende. Alle bisherigen vier Sieger am Plateau de Beille trugen ihren Namen später ins Palmarès der Rundfahrt ein.

Zielankünfte in Steigungen aber gibt’s auch schon in der ersten Woche, so auf der 1. Etappe (Mont des Alouettes), der 4. Teilstrecke (Mûr de Bretagne, die „Alpe d’Huez der Bretagne“) und auf der 8. Etappe (Super-Besse). Die Konkurrenten, die vor der Tour de France die Schweiz-Rundfahrt bestreiten, werden jedenfalls Berge bis zum Gehtnichtmehr vorgesetzt bekommen. Dort enden die Etappen in Crans-Montana am zweiten Tag (über den Nufenen), Grindelwald (3. Etappe), Malbun im Fürstentum Liechtenstein (6. Etappe) sowie in Serfaus (Österreich, 7. Etappe) mit Bergankünften.

23 schwere Steigungen

Doch zurück zur Tour de France. Insgesamt müssen die Fahrer 23 schwere Steigungen meistern, 4 im Zentralmassiv, 9 in den Pyrenäen und 10 in den Alpen. Eine Zeit lang war gemunkelt worden, die Organisatoren würden zwei Einzelzeitfahren in die Strecke einbauen. Es bleibt aber bei einer Prüfung, und zwar am Vortag der Schlussetappe. Mit 41 km ist die Distanz nicht allzu lang.

Fest stand ja schon vorher (siehe „T“ von Dienstag), dass am zweiten Tag ein Mannschaftszeitfahren über 23 km in Les Essarts stattfindet. Die Gesamtdistanz im Kampf gegen die Uhr beläuft sich demnach auf 64 km. 

TdF 2011 DIE 21 ETAPPEN

o Samstag, 2. Juli – 1. Etappe: Passage du Gois – Mont des Alouettes (191 km)

o Sonntag, 3.7. – 2. Etappe: Les Essarts – Les Essarts (Mannschaftszeitfahren über 23 km)

o Montag, 4.7. – 3.: Olonne-sur-Mer – Redon (198 km)

o Dienstag, 5.7. – 4.: Lorient – Mur-de-Bretagne (172 km)

o Mittwoch, 6.7. – 5.: Carhaix – Cap Fréhel (158 km)

o Donnerstag, 7.7. – 6.: Dinan – Lisieux (226 km)

o Freitag, 8.7. – 7.: Le Mans – Châteauroux (215 km)

o Samstag, 9.7. – 8.: Aigurande – Super Besse (190 km)

o Sonntag, 10.7. – 9.: Issoire – Saint-Flour (208 km)

o Montag, 11.7.: Ruhetag/Lioran

o Dienstag, 12.7. – 10.: Aurillac – Carmaux (161 km)

o Mittwoch, 13.7. – 11.: Blaye-les-Mines – Lavaur (168 km)

o Donnerstag, 14.7. – 12.: Cugnaux – Luz-Ardiden (209 km)

o Freitag, 15.7. – 13.: Pau – Lourdes (156 km)

o Samstag, 16.7. – 14.: Saint-Gaudens – Plateau de Beille (168 km)

o Sonntag, 17.7. – 15.: Limoux – Montpellier (187 km)

o Montag, 18.7.: Ruhetag

o Dienstag, 19.7. – 16.: Saint-Paul-Trois-Châteaux – Gap (163 km)

o Mi., 20.7. – 17.: Gap – Pinerolo (Turin/ITA/179 km)

o Do., 21.7. – 18.: Pinerolo – Galibier/Serre Chevalier (189 km)

o Freitag, 22.7. – 19.: Modane – L’Alpe d’Huez (109 km)

o Samstag, 23.7. – 20.: Grenoble – Grenoble (Einzelzeitfahren über 41 km)

o So., 24.7. – 21.: Créteil – Paris Champs-Elysées (160 km)