Vom Spiel berichten: Christophe Junker,Dan Elvinger, Marc Biwer, Thierry Stoffel (Texte), Marcel Nickels, Gerry Schmit (Fotos)
Das Unentschieden am Mittwoch wurde zudem ohne die Stammkräfte Jeff Strasser (Kapitän/Knieverletzung) und René Peters (Zerrung) sowie den inzwischen unter Luc Holtz zu einer Stütze werdenden Tom Laterza (Fußbruch) erreicht.
Nationaltrainer Luc Holtz hatte im Vorfeld eine etwas offensivere Variante angekündigt. Statt des inzwischen fast schon traditionell aufgebotenen 4-5-1 sollte Luxemburg wahlweise im 4-4-1-1- oder 4-4-Siehe auch: Bildstrecke2-Schema auflaufen. Gegen das vom neuen algerischen Coach Abdelhak Benchikha optierte 4-2-3-1 war davon in der Anfangsphase nicht sonderlich viel zu sehen. Die gewohnte Variante wurde – bewusst oder unbewusst? – gewählt. Lediglich in den allerersten Minuten lief Ben Payal zwischen dem Mittelfeld und der einzigen Sturmspitze Aurélien Joachim hin und her. Spätestens als die „Wüstenfüchse“ mit ihrer feinen technischen Art, Fußball zu spielen, mehr und mehr die Kontrolle übernahmen und das FLF-Team zeitweise bis 20 bis 25 Meter vor sein eigenes Tor zurückdrängten, war auch Payal nach hinten gefragt.
Wie wertvoll beispielsweise eine Art Spielmacher sein kann, wurde deutlich, als Gilles Bettmer in der Vorwärtsbewegung den auf der rechten Mittelfeldseite aufgebotenen und durchgestarteten Mario Mutsch sah und anspielte. Der Metzer Profi legte den Ball in extremis an Algeriens Keeper Mbolhi vorbei, was Medjani Zeit ließ, vor seinem leeren Kasten zu klären (9.). Ansonsten hatte die erste Halbzeit nicht allzu viel anzubieten. Die Nordafrikaner agierten teils wie Virtuosen, allerdings nur dort, wo es nicht wehtat. Sie mochten die Luxemburger Defensivarbeit nicht sonderlich, was dennoch nicht verhinderte, dass der deutsche Unparteiische recht regelmäßig seine Pfeife in den Mund nehmen musste. Das Luxemburger Team versuchte so gut es ging, die Fouls so weit wie möglich vom eigenen Tor entfernt zu begehen. Die gegnerische Gefahr drohte nämlich auch und vor allem bei ruhenden Bällen. Einen solchen – Freistoß von Boudebouz – musste Joubert in der 27. aus dem Winkel kratzen.
Nur kurz ein 4-4-2
Ansonsten war es beruhigend zu wissen, dass der Torwart des F91 gedanklich stets auf der Höhe war, „mitspielte“ und somit stets einen Schritt schneller als der Gegner war. Bedenklicher war dagegen die Tatsache, dass es teils den Anschein hatte, als wäre Luxemburg außerstande, den Ball länger als zwei, drei Stationen in den eigenen Reihen zu halten.
Zur Pause stellte Luc Holtz dann auf ein klassisches 4-4-2 um, indem er Dan Da Mota neben Joachim stellte. Wohl provozierte Da Mota nur Sekunden nach seiner Einwechslung einen gefährlichen Freistoß, der jedoch kläglich vergeben wurde, ansonsten aber wurde aus der Ruhe Unruhe und der Ordnung Unordnung. Den Höhepunkt erreichte diese Phase zwischen der 55. und 62. Minute. Sogenannte Hundertprozentige waren auf Gästeseite jedoch nicht zu vernehmen.
Luc Holtz reagierte und stellte wieder um. Massimo Martino übernahm den Part von Mutsch auf rechts. Fortan agierte Mutsch als hängende Spitze. Und das funktionierte wesentlich besser. Nach einem gegnerischen Freistoß und einer Joubert-Unsicherheit musste Schnell für seinen Keeper retten (66.).
Anschließend deutete immer mehr auf ein Unentschieden hin. Dieses hätte jedoch noch kippen können, hätte der eingewechselte Meftah kurz vor Schluss nicht um wenige Meter vorbeigezielt.
Die nächsten beiden Länderspieltermine warten nun in den beiden ersten Monaten des kommenden Jahres auf Luxemburg. Zunächst wenn es wohl mit ziemlicher Sicherheit Ende Januar im Lehrgang in Algerien zum Wiedersehen kommt und dann am 9. Februar, wenn der Gegner die Slowakei sein wird, ehe Frankreich am 25. März 2011 in Luxemburg antritt.
STATISTIK
o Luxemburg: Joubert – Schnell, Blaise, Hoffmann, Kintziger – Mutsch, Payal, Kettenmeyer (46’ Da Mota), C. Leweck (82’ Jänisch) – Bettmer – Joachim (64’ Martino)
o Algerien: Mbolhi (87’ Zemmamouche) – Yahia, Mostefa (69’ Meftah), Medjani, Boudebouz, Lacen (69’ Metref), Benyamina (80’ Zerdab), Djabou (46’ Mesloub), Mesbah, Ziani (75’ Aoudia), Lemmouchia
o Schiedsrichter: Sippel – Schiffner, Hofmann (D)
o Beste Spieler: Joubert, Payal Mutsch – Ziani, Boudebouz
o Zuschauer: 7.033
De Maart

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