TENNIS / Fed Cup 2010 in Jerewan (ARM): Mission direkter Wiederaufstieg

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FLT-Team gegen Südafrika, Griechenland und Liechtenstein

Erstmals seit einigen Jahren tritt wieder ein komplettes FLT-Damen-Team, ohne körperliche Probleme, beim Fed Cup an. Mandy Minella, Anne Kremer, Claudine Schaul und Tiffany Cornelius wollen in Jerewan (Armenien) gegen Griechenland, Südafrika und Liechtenstein den sofortigen Wiederaufstieg in die Europa/Afrika-Zone Gruppe I realisieren. / David Thinnes

Luxemburg ist seit Beginn der 90er Jahre – mit einigen Abstrichen, wie z.B. 2004 oder von 1995 bis 1998 – Stammgast in der zweithöchsten Division des Fed Cup. Nach dem Abstieg im vergangenen Jahr – mit Kremer und Minella, die nicht bei 100 Prozent waren – soll es 2010 mit voller Kraft wieder in die Gruppe I gehen. „Wir können den Aufstieg angehen. 2009 hatten wir einige Verletzte. Ich bin überzeugt, dass unser Platz in der Gruppe I ist“, so Luxemburgs erfolgreichste Fed-Cup-Spielerin Anne Kremer, die ab heute auf dem armenischen Sandbelag ihre 56. Begegnung bestreitet.
FED CUPDIE FAKTEN

o Die Teams:
Luxemburg (Weltrangliste 62): Mandy Minella (WTA 169), Anne Kremer (278), Claudine Schaul (501), Tiffany Cornelius. Kapitän: Frank Eicher.
Südafrika (56): Chanel Simmonds (411), Christi Potgieter (644), Kelly Anderson (980), Natasha Fourouclas (1.010). Kapitän: Greer Leo Smith
Griechenland (64): Eleni Daniilidou (185), Anna Gerasimou (218), Eirini Georgatou (255), Despin Papamichail (1.062). Kapitän: George Kalovelonis.
Liechtenstein (78): Stephanie Vogt (614), Marina Novak, Kathinka von Deichmann. Spieler-Kapitän: Sibylle Marxer.

o Programm
Heute: Luxemburg – Südafrika
(das weitere Programm war bei Redaktionsschluss noch nicht festgelegt)

o Die Duelle:
Luxemburg – Südafrika0:1
Luxemburg – Griechenland0:1
Luxemburg – Liechtenstein1:0

o Modus:
Acht Nationen in zwei Gruppen. Die zwei Gruppenersten spielen jeweils gegen die zwei Tabellenzweiten der anderen Gruppe. Die beiden Sieger steigen in die Europa/Afrika-Zone Gruppe I auf.
Die Drittplatzierten treten gegen die Teams auf Platz vier an. Die Verlierer steigen ab.
Luxemburg gehört unter den acht Nationen sicherlich zu den Favoriten auf den Aufstieg, die unter den vier besten Teams am kommenden Samstag ermittelt werden (siehe auch Kader). Südafrika, Griechenland und Liechtenstein heißen die Gegner für das FLT-Quartett.

Angeführt wird das FLT-Team von Mandy Minella, die bislang eine hervorragende Saison spielte (zwei Endspiele, ein Halbfinale bei ITF-Turnieren) und vergangene Woche mit Weltranglisten-Position 150 ihr bestes Ergebnis erzielt hat. Für die Escherin ist die Favoritenstellung in der Gruppe klar: „Griechenland ist das stärkste Team, auch wenn wir die beiden anderen nicht unterschätzen.“

An eins gesetzt ist in der Gruppe Luxemburgs erster Gegner Südafrika, wegen der besseren Weltranglisten-Position: „Sie haben einige junge Spielerinnen, die auf einem guten Niveau spielen. Gegen Chanel Simmonds (WTA 411, Nummer eins der Südafrikaner, d. Red.) habe ich in Johannesburg gespielt und das war kein einfaches Match (Sieg in drei Sätzen, d. Red.).“ Hinter Simmonds kann Südafrika noch auf Christi Potgieter (644), Kelly Anderson (980) und Natasha Fourouclas (1.010) zurückgreifen.

Wer heute die beiden Einzel und das Doppel spielen wird stand noch nicht definitiv fest: Minella und Kremer legen sicherlich die aktuell beste Form an den Tag. Schaul hatte in den vergangenen Wochen mit Knieproblemen zu kämpfen, ist aber jetzt wieder einsatzbereit. „Wenn Claudine körperlich fit ist, kann sie auf einem guten Niveau spielen“, analysiert Kremer, die mit 38 Einzel-Siegen im Fed Cup die erfolgreichste Luxemburgerin in diesem Wettbewerb ist. Für die FLT-Trainerin Anne-Laure Heitz heißt das Ziel, „Platz 1 in der Gruppe“. Dann könnte man in einem eventuellen Aufstiegsspiel „die wohl stärkste Mannschaft des Turniers, Georgien, vermeiden“.

Starke Griechen

Mit Griechenland wartet morgen oder am Freitag ein schwerer Gegner auf das FLT-Team. Die Griechen haben mit Eleni Daniilidou (185) eine Top-Spielerin in ihren Reihen. Die 27-Jährige war 2003 die Nummer 14 der Welt, fiel aber wegen Knieverletzung zurück. Daniilidou hatte Minella im vergangenen Jahr in Stuttgart auf Sand besiegt. Das Duell gegen Kremer liegt bereits acht Jahre zurück und ging damals an die Griechin. Der dritte Gegner, Liechtenstein, ist für Luxemburg auch kein Unbekannter, vor allem wegen den Begegnungen bei den JPEE-Spielen. 2007 in Monaco besiegte Stephanie Vogt im Halbfinale Mandy Minella. Für diese Niederlage nahm Claudine Schaul dann im Endspiel Revanche. Die 20-jährige Vogt (WTA 614) gilt als großes Talent, wurde aber 2008 von einer Knieverletzung zurückgeworfen.

Das Ziel ist klar definiert: „Wir wollen aufsteigen. Trotzdem gehen wir Spiel für Spiel und wollen so mit individuellen Bestleistungen das Play-off erreichen“, gibt Minella die Marschrichtung vor.

Als Kapitän amtiert Frank Eicher. Der „traditionelle Kapitän“ der vergangenen Jahre Alioune Touré hat sich bei der FLT „congé sans solde“ angefragt, um seine Doktorarbeit an der Universität abzuschließen.

Sportdirektor Alexandre Lisiecki konnte das Amt nicht übernehmen, da er nicht die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzt. Dies ist im Fed Cup erforderlich.

Luxemburg kann in Jerewan den 50. Fed-Cup-Sieg feiern. Bislang hat das Großherzogtum 111 Begegnungen seit 1972 bestritten: 47 Siege stehen zu Buche.