LBBL HerrenSteinsel schafft per Buzzer-Beater einen Last-Second-Sieg

LBBL Herren / Steinsel schafft per Buzzer-Beater einen Last-Second-Sieg
Die Amicale um Scott Morton (am Ball) entschied die Partie gegen Esch in letzter Sekunde für sich Foto: Editpress/Mélanie Maps

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Der Spielplan brachte mit der Neuauflage des Meisterschaftsfinales gleich zum Saisonauftakt einen Leckerbissen hervor, jedoch dauerte es bis zur dramatischen Schlussphase, bis das Spitzenspiel seinem Namen gerecht wurde. Am Ende entschied Steinsel mit drei Dreiern in den letzten 27 Sekunden die Partie für sich.

Dramatischer hätte der Auftakt kaum sein können. Mit dem Ertönen der Schlusssirene rauschte der Dreier von Melcher durch die Reuse, woraufhin der Steinseler, verfolgt von allen Mitspielern und vom Staff, durch die Halle sprintete, als wäre gerade ein Titel gewonnen worden. Auch wenn es „nur“ eine gelungene Revanche fürs Meisterschaftsfinale war, war die Freude nach dem Spielverlauf doch riesig. „Wir lagen über fast die gesamte Spieldauer zurück, aber wir haben nicht aufgegeben und hart verteidigt. Zum Schluss haben wir dann unsere Würfe getroffen: Bobby (Melcher) ist halt die Nummer eins im Land, und Scott (Morton) hat auch einen Mega-Wurf getroffen“, erklärte Kapitän Noah Medeot das Comeback der Amicale.

Esch lässt zu viele Chancen liegen

Dabei sah es nach einer während langer Zeit ausgeglichenen Partie kurz vor Schluss eher nach einem Heimsieg aus (57:50, 38′), doch Esch ließ in den letzten Minuten zu viel liegen. Nachdem zuvor nur vier von 26 Dreierversuchen bei Steinsel ihr Ziel fanden, fiel in der Schlussphase alles durch den Korb. Erst verkürzte Melcher mit seinem ersten erfolgreichen Wurf aus dem Feld 27 Sekunden vor Schluss per Dreier auf einen Zähler (57:56), dann glich Morton ebenfalls aus der Distanz aus (59:59), bevor Grün beim vermeintlich letzten Angriff den Ball verlor und Melcher diesen geistesgegenwärtig schnappte, nach vorne dribbelte und einen Meter vor der Dreierlinie per Buzzer-Beater den Amicale-Sieg sicherte. Dabei hatte der Matchwinner zuvor nach seiner Verletzung, durch die er die gesamte Finalserie der vergangenen Saison verpasst hatte, einen schweren Stand, da er von Grün gut verteidigt wurde. Für Medeot war es aber normal, dass sein Mitspieler sich erst langsam herantastet: „Nach einer solchen Verletzung kann Bobby halt noch nicht bei hundert Prozent sein. Deswegen lässt er es mal etwas langsamer angehen oder hält sich zurück, aber wenn es wichtig wird, ist er präsent.“

Die Auszeichnung als bester Spieler hätte bis zu den finalen verhängnisvollen Sekunden an sich Thomas Grün verdient, der nicht nur defensiv, sondern auch als intelligenter Spielgestalter überzeugte und immer zum richtigen Moment das Tempo anzog. Trotzdem übte der Ex-Profi Selbstkritik: „Ich habe halt zweimal den Ball weggegeben und Bobby hat die Dreier getroffen. Manchmal mache ich die entscheidenden Aktionen, aber heute (Sonntag) waren es halt die entscheidenden schlechten Aktionen. Das gehört dazu, aber das Team vertraut mir.“ Grün bedauerte, besonders in der ersten Halbzeit, als Esch an sich die bessere Mannschaft war, nicht davongezogen zu sein. Zur Panik neigte er jedoch nicht: „Die Meisterschaft dauert noch lange. Es gab zwar eine große Euphorie um dieses Spiel, aber es war nur die erste Partie. Auch vergangene Saison verloren wir zum Auftakt.“ Bekanntlich endete die letzte Saison mit dem Escher Titelgewinn.

Statistik

„T“-Bestnote: Bobby Melcher (Amicale Steinsel)
Viertel: 13:13, 18:15, 13:15, 15:19
Esch: Hicks 17, Rugg 16, Grün 12, Biever 11, Cornu 3, Rodenbourg 0, Wilmes 0, Sünnen 0
Steinsel: Aiken 17, Demuth 14, Morton 12, Theisen 10, Melcher 9, Medeot 0, Beslija 0, Rech 0, Keup 0
Schiedsrichter: Vanglovski/Greisch/Nuszkowski