TJ Gibbs sollte das Unmögliche möglich machen. Der 27-jährige Profispieler war verpflichtet worden, um den verletzten Brandon Randolph zu ersetzen, und schürte die Hoffnungen, als er nach wenigen Sekunden sofort einen Dreier versenkte. Dabei blieb es aber auch, nur einen weiteren Punkt konnte der US-Amerikaner den Rest der Partie verbuchen. „Es ist unmöglich, einen Spieler mit der Qualität von Randolph so kurzfristig zu ersetzen. TJ ist erst seit Montag dabei, hat an vier Trainingsessions teilgenommen. Auf diesem Level ist das nicht ausreichend, um unsere Spielzüge zu lernen. Er hat alles versucht“, erklärte T71-Coach Defraigne. Das Fehlen von Randolph war nicht das einzige Hindernis, das Defraignes T71 zu überwinden hatte. Der angeschlagene Christopher Jack wurde auf 18 glücklose Einsatzminuten reduziert und Randolphs Profikollege Colbert musste vier Minuten lang am Finger seiner Wurfhand behandelt werden. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht nach Entschuldigungen suche, aber wir haben richtig Pech mit den Verletzungen. Mit Randolph geht das Spiel anders aus.“
Randolph fehlt
Die Gäste erwischten dennoch den besseren Start (5:11, 3’). Steinsel schlug allerdings schon vor der Viertelpause zurück (19:18). Der amtierende Meister konnte sich dabei auf mehrere Säulen verlassen. Obwohl Williams und Laurent zu diesem Zeitpunkt keinen Punkt erzielt hatten, nahmen Goss und insbesondere Melcher die Partie in die Hand. Der Luxemburger (23 Punkte) nutzte Düdelinger Match-up-Probleme und fand oft den freien Weg zum Korb. Das Halbfinale blieb in Folge energiegeladen und temporeich. Über eine gute Defensive bekam Steinsel in der Offensive bessere Looks und setzte den Gegner gehörig unter Zugzwang. Eine erste Zehn-Punkte-Führung gelang dann im dritten Viertel (53:43, 24’).
Für Coach Brandao war die Konzentration seines Teams der ausschlaggebende Faktor. „Wir haben gute Entscheidungen getroffen, unsere Turnovers auf ein Minimum gehalten (7) und gleichzeitig ihre Stärken neutralisiert. Dadurch konnten wir uns punktemäßig an einem wichtigen Zeitpunkt absetzen.“ Brandao wollte aber auch seinen Ehrgeiz nach Spielende deutlich machen. „Es wäre für alle besser gewesen, wenn Randolph gespielt hätte. Er war die ganze Saison ein phänomenaler Spieler und hätte es verdient gehabt, in einem Halbfinale dabei zu sein. Wir hätten uns gerne gegen einen T71 mit ihm gemessen. Bedauerlicherweise hatten sie großes Verletzungspech.“
Ohne Randolph fand T71 nie zurück ins Spiel. Ein kurzes Aufbäumen im Schlussviertel (71:66, 35’) wurde durch einen Dreier von Laurent niedergeschmettert. Gegen vergebliche Distanzwürfe hatte die Steinseler Defensive dann leichtes Spiel und wird somit am Mittwoch im zweiten Halbfinale erneut als Favorit ins Rennen gehen.
Statistik
„T“- Bestnote: Edward Colbert (T71 Düdelingen)
Viertel: 19:18, 23:19, 24:19, 16:15
Steinsel: Melcher 23, Goss 18, Williams 15, Laurent 11, Konen 6, Morton 4, Medeot 3, Theisen 2, Bugeja 0, Keup 0, Rech 0, Meyer 0
Düdelingen: Colbert 30, Kalmes 13, Grün 10, Ceman 7, Gibbs 4, Stephens 4, Malesevic 3, Jack 0, Schroeder 0, Guedes 0, Agbodenou 0
Schiedsrichter: Dotsenko/L. Weiwers/Nuszkowski
Zuschauer: 500 zahlende
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