Montag10. November 2025

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Sportlerin gibt Schwindel zu

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Monique van der Vorst saß 13 Jahre lang im Rollstuhl. Dann konnte die Sportlerin plötzlich wieder gehen – dank einer Wunderheilung. Nun erzählt die 27-Jährige die wahre Geschichte.

„Ich habe nicht gelogen, ich habe mich nur nicht gut ausgedrückt“, versucht Monique van der Vorst den jahrelangen Schwindel um ihren Gesundheitszustand zu erklären. Während 13 Jahren soll die 27-jährige Rollstuhlsportlerin der Öffentlichkeit verschwiegen haben, dass sie gesundheitlich nicht eingeschränkt ist.

Ende 2010 absolvierte die zweifache Silbermedaillengewinnerin der Paralympics 2008 in Peking erste Gehversuche. Van der Vorst bezeichnete ihre plötzliche Heilung als Wunder und hatte eine passende Erklärung dafür. Auf ihrer Homepage verkündete die 27-jährige, dass sie im März 2010 mit einem deutschen Radfahrer kollidiert war und danach im Spital ihre Beine wieder spürte. Die Ärzte hatten keine Erklärung für die Heilung.

Van der Vorst gibt nun zu, dass alles eine Lüge war. „Aus heutiger Sicht stimmt es nicht, was ich gesagt habe. Aber ich wusste es nicht besser“, wird die mehrfache Handbike-Weltmeisterin in der „Rheinischen Post“ zitiert. Die Behinderung habe lediglich im Kopf stattgefunden, sie sei von verschiedenen Unglücken traumatisiert gewesen. Seit 1998 sass die Holländerin im Rollstuhl. Eine missglückte Fussknöcheloperation wurde damals als Grund für die Behinderung verantwortlich gemacht.

Van der Vorst unterschrieb beim Rabobank-Team

Schon vor der angeblichen Wunderheilung konnte van der Vorst gehen. In der letzten Ausgabe der Gratiszeitung „De Pers“ gestand die Athletin, dass sie nach ihrer Ernennung zur Behinderten-Sportlerin des Jahres 2009 ihren Rollstuhl alleine im Auto verstaute und auf dem Parkplatz ein paar Schritte ging. Augenzeugen bestätigten den Ausflug ohne Gehhilfen.

Wie es mit der Karriere weitergeht, ist unklar. Das holländische Rabobank-Team, das van der Vorst vor einigen Monaten als Radfahrerin – nicht als Handbike-Fahrerin – verpflichtete, will mit der Athletin nun zusammensitzen, um zu beraten, wie der Fall an die Öffentlichkeit getragen werden soll.