15 Olympische Spiele, rund 40 Berichterstattungen vor Ort über die Tour de France, bis zu 500 Länderspiele der Fußballnationalmannschaft und zahlreiche weitere internationale Veranstaltungen: Die Karriere von Sportjournalist Petz Lahure ist einzigartig. Seine Devise – „Journalismus macht man nicht in der Redaktion“ – gilt bis heute. Nun ist der langjährige Tageblatt-Journalist im Alter von 79 Jahren verstorben.
Als Petz Lahure seine berufliche Laufbahn am 15. März 1965 beim Tageblatt begann, wusste man zunächst nicht recht, welche Aufgabe man ihm geben sollte – und so begann er in der Korrektur. Dabei hatte er bereits im Alter von 15 Jahren angefangen, für das Tageblatt zu schreiben. Seine Leidenschaft für den Sport, die ihn seit frühester Kindheit begleitete, führte ihn bald zum Posten des ersten Sportchefs der Zeitung.

Noch bevor Antoine Lahure am 7. Oktober 1945 das Licht der Welt erblickte, hatte sein Vater Marcel bereits Geschichte geschrieben: Am 13. Mai 1945 bestritt er das erste Spiel der luxemburgischen Fußballnationalmannschaft der Nachkriegszeit gegen Belgien – ein sensationeller 4:1-Sieg an der Areler Strooss.
„Mario John“
Schon als Vierjähriger erklärte Petz seinen Spielkameraden in Niederkorn, was bei der Tour de France passierte: „De Kübler huet de Mario John.“ Alle staunten. Dass es sich beim „Mario John“ nicht um eine Krankheit, sondern das „Maillot jaune“ handelte – das Gelbe Trikot des Schweizers Ferdy Kübler –, wussten damals weder Petz noch seine Freunde. Die Information hatte er beim Abendessen am Vorabend aufgeschnappt. Der Weg in den Sportjournalismus war damit vorgezeichnet.
Petz leitete die Sportredaktion des Tageblatt über zwei Jahrzehnte. 1988 wechselte er zur Revue und blieb dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2002.
Anschließend kehrte er als freier Mitarbeiter zum Tageblatt zurück, berichtete weiter von Olympischen Spielen und seiner geliebten Tour de France. Er war ein Vollblutjournalist – und bei seiner Berufsbezeichnung war es stets das zweite Wort, das überwog. Sein Interesse reichte oft über den Sport hinaus. Für die Revue besuchte er etwa Sitzungen der Engel-Albert-Sekte am Mélickshaff und veröffentlichte eine aufsehenerregende Reportagereihe darüber.
Wie viele große Journalisten war auch Petz nicht immer ein einfacher Charakter. Er ließ sich bei seiner Arbeit nicht gerne über die Schulter schauen, war eher ein Eigenbrötler. Wenn er allerdings merkte, dass ein junger Kollege für den Beruf des Journalisten brannte, dann war er der beste Mentor, den man sich wünschen konnte. Petz wusste stets, was er dem Tageblatt zu verdanken hatte. Und das Tageblatt weiß bis heute, was es Petz zu verdanken hat.
Keine halben Sachen
Trotz des sich rasant wandelnden Medienumfelds blieb Petz Lahure stets am Puls der Zeit. „Nach Fußballspielen haben wir nie gleich losgeschrieben. Wir sind erst, um es so zu sagen, ‚e puer Humpen drénke gaangen‘ – und dann in die Redaktion“, erzählte er rückblickend. Mit den sozialen Medien habe sich vieles geändert. Auch mit der künstlichen Intelligenz setzte er sich auseinander – und führte sogar ein Interview mit ihr. Für den detailversessenen Sportjournalisten waren die Antworten jedoch nicht zufriedenstellend.
Als Präsident der Sportjournalistenvereinigung gelang es Petz, einen zerstrittenen Verband wieder zu vereinen. Wie in seinem Beruf machte er auch hier keine halben Sachen und engagierte sich über 27 Jahre mit vollem Einsatz sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, wo er in verschiedenen Funktionen für den internationalen Sportpresseverband AIPS tätig war.
Vor einem Jahr war Petz noch bei den Olympischen Spielen in Paris dabei. Damals traten erste gesundheitliche Probleme auf. Doch er ließ sich nicht unterkriegen – auch dank der Unterstützung seiner Lebensgefährtin Marie-Paule. Insgeheim hegte er noch die Hoffnung, in diesem Jahr zumindest den „Grand départ“ der Tour noch einmal live vor Ort aus seinem Pressezentrum zu erleben. Das war seine Welt. Nicht umsonst nannte Denis Bastien, Journalist von Le Quotidien, das Pressezentrum auch „salle de Petz“. „Là, il est chez lui“, stellte der Journalist vor einigen Jahren im Tageblatt fest.

Diesen Wunsch konnte sich Petz nicht mehr erfüllen und die „Grande Boucle“ wird nun definitiv ohne ihren Gentleman aus dem Pressezentrum auskommen müssen. Dennoch wird Petz Lahure für immer ein Teil seiner geliebten Tour – und seiner Zeitung – bleiben.
Das Tageblatt entbietet seiner Lebensgefährtin Marie-Paule sowie der ganzen Familie sein aufrichtiges Beileid.
De Maart

















ëch hun de Petz kenne geléiert do ware mër esou ëm déi 14-15 Joër, mër hun nët wäit ewech gewunnt, just op der Grenz vun Déifferdang an Ouverkour, an hun, wann ët méiglëch wor, private Foussbal um aalen AS-Terrain gespillt (dee gët ët Hot nët méi)
mäin dëwstens Bäileed fiir seng Famill
Mach et gutt Petz!
Et war mir eng Éier, duerften mat dir - net just berufflech -, mee och kollegial, op den Tour de France oder och nach op ganz vill Fussball-Lännermatcher reesen. Berufflech konnt ech vun dir léieren, mee och menschlech. Merci.