HandballSpektakel und Dramatik pur: Red Boys holen in extremis Remis gegen den HBD

Die Zuschauer kamen am Samstagabend in der Sporthalle „John Scheuren“ voll auf ihre Kosten. Beide Teams begannen hoch konzentriert und engagiert in der Abwehr und hatten mit Jarrar und Herrmann zwei sichere Rückhalte zwischen den Pfosten.

In der Anfangsphase fielen nur wenige Tore, die erste Halbzeit wurde aber nach und nach zu einer wahren Tako-Show. Der Ungar traf aus allen Lagen und erzielte allein in Hälfte eins neun der 15 Red-Boys-Tore. Obwohl die Differdinger die Etute-Brüder relativ gut im Griff hatten, konnten sich die Hausherren nicht absetzen. Beim HBD waren Köller und „Oldie“ Ilic die treffsichersten Werfer, gegen Ende des ersten Abschnitts sah es jedoch nicht sonderlich gut aus für die Düdelinger. In der 25’, beim Stand von 13:10, musste Labonté wegen eines Fouls an Goedert vorzeitig zum Duschen und obwohl die Differdinger die Partie zu diesem Zeitpunkt dominierten, gelang es den Gästen in den Schlussminuten, durch Ojié Etute und Ilic den Rückstand wieder auf zwei Tore zu verkürzen.

Die zweiten 30‘ standen voll im Fokus der Offensive. Bei den Hausherren wurde Goedert immer besser und nach 40’ führten die Red Boys mit 22:19. Ein Wechselfehler kam die Differdinger aber teuer zu stehen. Binnen 3’ gelangen den Düdelingern durch Ojié Etute (2), Zekan und Köller vier Treffer in Folge und in der 43’ lagen die Schützlinge von HBD-Coach Dusko Bilanovic erstmals nach langer Zeit sogar wieder vorne. Die Differdinger schienen angeschlagen und als in der Schlussphase der bis dahin eher diskrete Itua Etute erwachte, Ilic in Abwesenheit des leicht angeschlagenen Köller all seine Versuche versenkte und Keeper Hensen einige Paraden auftischte, führte der HBD in der 56’ mit 31:27. Es schien eine Vorentscheidung zugunsten der Düdelinger gefallen zu sein, doch in den Schlussminuten wurde es noch mal richtig emotional und dramatisch.

Unter dem Impuls von Goedert und Nanqué gelangen den Red Boys binnen anderthalb Minuten drei Tore und plötzlich war wieder alles offen und die Düdelinger bekamen Nervenflattern. Zekan erhöhte zwar wieder auf 30:32, doch Tako erzielte genau eine Minute vor dem Ende das 31:32 und die Spannung erreichte ihren Höhepunkt. Der letzte Angriffsversuch des HBD ging schief und fast mit der Schlusssirene war es abermals der alles überragende Tako, der den 32:32-Endstand erzielte.

HBD-Akteur Josip Ilic, der mit sieben Treffern eine tolle Partie gespielt hatte, konnte man die Enttäuschung im Gesicht ablesen. „Dieses Unentschieden fühlt sich an wie eine Niederlage. In den letzten Spielminuten waren wir einfach nicht clever und erfahren genug, um den Vorsprung über die Distanz zu retten.“ Der zwölffache Torschütze Daniel Tako dagegen sah wesentlich zufriedener aus. „Es war insgesamt ein super Spiel. Im ersten Abschnitt waren wir die klar bessere Mannschaft, als wir gegen Ende fast schon hoffnungslos zurücklagen, haben wir aber enorm viel Kämpferherz an den Tag gelegt und doch noch einen Punkt gerettet.“