Eine ganze Reihe von Fahrern hatte krankheitsbedingt auf einen Start verzichten müssen. Von den 31 eingeschriebenen Espoirs- und Elite-Crossern präsentierten sich gestern um 15.15 Uhr lediglich 20 am Start „op der Fabrik“. Kurzfristig abgemeldet hatten sich auch die Mitfavoriten Noa Berton (CT Toproad Roeserbann) und Mil Morang (Leopard-TOGT). Gleich in der ersten der insgesamt sechs zu fahrenden Runden auf dem vor allem in den Wiesenpassagen sehr tiefen Terrain setzte sich Ken Conter, zusammen mit den beiden Franzosen Gauthier Rouxel und Enzo Chopineaux, von der restlichen Konkurrenz ab. Nach einem Drittel der Renndistanz sah es danach aus, als könnte sich Rouxel alleine davonmachen. „In der zweiten Runde habe ich das Tempo forciert und versucht, Ken (Conter) abzuhängen. Das ist mir jedoch nicht gelungen“, so der 21-jährige Franzose.

Conter gelang es, die kleine Lücke recht schnell zu schließen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Chopineaux die beiden Führenden bereits aus den Augen verloren. Während zwei Runden klemmte sich Conter ans Hinterrad seines Gegenspielers. Eingangs der letzten Runde war Rouxel dann machtlos gegen den kraftvollen Antritt seines Wegbegleiters. „Auf dem asphaltierten Abschnitt im Start-Ziel-Bereich hat er seine Überlegenheit ausgespielt und konnte sich absetzen. Durch einen Fahrfehler meinerseits konnte er seinen Vorsprung weiter ausbauen. Auf dieser Strecke, wo es mehr auf die Physis ankam als auf die technischen Fähigkeiten, war er mir überlegen. Zudem hat er sich zu Beginn des Rennens cleverer angelegt“, gab Rouxel, der sich bereits auf den nächsten Cross am Sonntag in Ettelbrück freut, zu verstehen.

An der Spitze fuhr Ken Conter fehlerlos zu seinem zweiten Sieg und baute seine Führung im Skoda Cross Cup weiter aus. „Es ist schade, dass so viele Fahrer gefehlt haben. Es war ein sehr hartes Rennen. Wegen des klebrigen Schlamms habe ich mein Rad jede halbe Runde wechseln müssen. Ich wusste, dass Rouxel mein härtester Widersacher sein würde. Gleich nach dem Start habe ich versucht, mich alleine abzusetzen, allerdings vergeblich. Da das Tempo von Rouxel mir nicht entgegenkam, habe ich mich entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen“, erklärte Conter, der nach diesem Erfolg kaum noch vom erneuten Gewinn des Skoda Cross Cup abzuhalten ist.

Keine Spannung kam beim Damenrennen auf, wo sich lediglich drei von sechs eingeschriebenen Fahrerinnen am Start eingefunden hatten. Landesmeisterin Isabelle Klein hattte keine Probleme, ihren nächsten Erfolg, vor Juniorin Gwen Nothum (UC Dippach) und Nathalie Lamborelle (LP 07 Schifflingen), einzufahren. „Letzte Saison habe ich alle Rennen bestritten und war gegen Ende der Saison etwas müde. Um dies zu vermeiden, bin ich diesmal etwas später in die Cyclocross-Rennen eingestiegen, um bei der Landesmeisterschaft in Topform zu sein“, erklärte die ehemalige Triathletin, die gegen Ende des Jahres noch den einen oder anderen internationalen Cross in Belgien bestreiten will.

Im ersten Rennen des Tages gab es einen dreifachen Triumph für die Junioren der Union Cycliste Dippach. Dabei hatten sich Jonah Flammang-Lies und Rick Meylender einen harten Kampf um den Tagessieg geliefert. Lange sah es danach aus, als sollte Ersterer sich durchsetzen können. In der letzten Runde wurde er jedoch noch von Meylender eingefangen. Dieser konnte wenig später seinen mittlerweile fünften Sieg in der laufenden Saison feiern. Gut zwei Minuten später überquerte Lenn Schmitz der Zielstrich als Dritter.
Bei den Débutants konnte sich Maximilien Outlet (CT Atertdaul) diesmal vor seinem Teamkollegen Ben Koenig durchsetzen. Das Podium komplettierte der Kayler Dawson Fehlen Pereira, dessen dritter Platz ihm erlaubte, das Leadertrikot im Cross Cup von Yanis Molter (CC Chevigny) zu übernehmen. Schnellste Débutante war erneut Kylie Bintz von den Vëlosfrënn Gusty Bruch. Einen Start-Ziel-Sieg gab es für Master Tommy Arnoldy (CT Toproad Roeserbann), dies vor seinen Mannschaftskollegen Oliver Paderhuber und Marc Rolf Indergand, die er um 33 bzw. 42 Sekunden distanzieren konnte.