Cyclocross-Landesmeisterschaft Schreiber dominiert das Damenrennen

Cyclocross-Landesmeisterschaft  / Schreiber dominiert das Damenrennen
Nach dem Start fuhr Marie Schreiber das komplette Rennen alleine vorneweg  Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Um 14.00 Uhr fiel der Startschuss des mit Spannung erwarteten Rennens der Damen. Mit einer Galavorstellung konnte Marie Schreiber (SD Worx) sich zum zweiten Mal in die Siegerliste bei der Elite eintragen. Auf Platz zwei fuhr ihre Teamkollegin Christine Majerus. Das Podium vervollständigte Isabelle Klein (CT Toproad Roeserbann).

Nach einigem Hin und Her hatten sich die FSCL-Verantwortlichen zusammen mit der Jury darauf geeinigt, die Konkurrentinnen nicht, wie vorher geplant, getrennt nach Alterskategorien auf die Strecke zu schicken. Bei lediglich elf Konkurrentinnen hätte man damit weder den Aktiven noch den Zuschauern einen Gefallen getan.

Trotz der eisigen Temperaturen hatten sich viele Radsportanhänger auf dem „Holleschbierg“ eingefunden, die das Generationenduell nicht verpassen wollten. Die Erwartungen der neutralen Zuschauer, die sich einen spannenden Titelkampf erhofft hatten, wurden allerdings nicht erfüllt. Die Anhänger des Fanklubs von Marie Schreiber hingegen sollten voll auf ihre Kosten kommen.

Nach ein paar Hundert Metern lag die Titelverteidigerin zusammen mit der zwölffachen Landesmeisterin an der Spitze des kleinen Teilnehmerfeldes. Am Fuße des langen Wald-Anstiegs zündete Marie Schreiber den Turbo und konnte sich problemlos von Christine Majerus absetzen. Mit einem Vorsprung von 17 Sekunden ging Marie Schreiber in die zweite von insgesamt acht Runden. Auf der tiefgefrorenen und dadurch sehr schnellen Strecke bewies die 20-Jährige in beeindruckender Manier, weshalb sie mittlerweile zu den Weltbesten zählt.

Die EM-Silbermedaillen-Gewinnerin war auch in den tückischen Passagen geschmeidig unterwegs und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Zur Rennmitte lag sie 1:35 vor ihrer 16 Jahre älteren Mitstreiterin. Die Weltranglisten-Neunte hielt das Tempo bis ins Ziel hoch und distanzierte Majerus am Ende um mehr als drei Minuten. „Ich hatte schon lange keine solch guten Beine mehr. Bereits am Vortag hatte ich mir gesagt: ‚Morgen wird’s richtig abgehen.‘ Im Rennen habe mich exzellent gefühlt, war konzentriert und bin fehlerlos durchgekommen. Trotz meines großen Vorsprungs bin ich bis zum Schluss voll gefahren, da ich die WM im Hinterkopf habe“, so Schreiber, die ihr ganzes Potenzial abrufen konnte, obwohl sie nach ihrem Sturz auf den Ellbogen beim Festhalten des Lenkers auf dem holprigen Boden Schmerzen an der Hand verspürte.

Wenzel, Nothum und Godart erfolgreich

„Es ist eine große Ehre für mich, das Rot-Weiß-Blaue Trikot für ein weiteres Jahr im Ausland zeigen zu dürfen. Ich kann den nächsten Wochen optimistisch entgegensehen. Mein Ziel bei der WM in Tabor (CZE) ist definitiv ein Platz auf dem Podium“, so die Landesmeisterin, deren Fokus jetzt auf den Saisonhöhepunkt gerichtet ist.

Für Christine Majerus ist die Cross-Saison bereits Geschichte. „Das war wirklich kein spannendes Rennen (lacht). Glückwunsch an Marie (Schreiber), die auf einem anderen Niveau gefahren ist. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich einen schlechten Tag erwischt hatte. ‚C’est la vie.‘ Ich bin in einer guten Verfassung in den Dezember gestartet. Leider hat mich die Covid-Erkrankung in der Vorbereitung um einen Monat zurückgeworfen. In einer intensiven Disziplin wie dem Cyclocross ist es dann natürlich schwierig, vorne mitzufahren. Die Meisterschaft wollte ich aber unbedingt noch bestreiten“, erklärte Christine Majerus, die sich jetzt voll und ganz auf ihre letzte Straßensaison vorbereiten wird.

Etwas mehr als eine Stunde vor ihrem zwei Jahre älteren Bruder Mats hatte Liv Wenzel (Sebmotobikes CX Team) den ersten Titel für die radsportbegeisterte Familie eingefahren. „Ich bin gut gestartet und habe den Kontakt zu Christine (Majerus) erst in der dritten Runde verloren. In dieser Saison konnte ich mich kontinuierlich steigern und bin mit meiner Leistung ganz zufrieden“, so die 19-jährige U23-Titelverteidigerin, die darauf hofft, bei der WM in Tabor (CZE) dabei zu sein.

In der Altersklasse der Juniorinnen setzte sich Gwen Nothum (UC Dippach) deutlich vor Lisi Schmitz durch. Bei den Masters konnte die nimmermüde Suzie Godart (CCI Differdingen) ihre umfangreiche Medaillensammlung erweitern.

Siegerin bei den Espoirs: Liv Wenzel
Siegerin bei den Espoirs: Liv Wenzel