Nations LeagueSchlimmer kann man nicht verlieren

Nations League / Schlimmer kann man nicht verlieren
Dirk Carlson und seine Teamkollegen lieferten sich viele heiße Duelle mit den Montenegrinern Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Luxemburg hat das zweite Gruppenspiel der Nations League mit 0:1 gegen Montenegro verloren. Die FLF-Auswahl dominierte während 90 Minuten und wurde in der 92. Minute bestraft. Eine unrühmliche Rolle spielte dabei der belgische Schiedsrichter Vissen.

Luc Holtz nahm nur eine Veränderung in der Startelf im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Aserbaidschan vor. Im Angriff lief Danel Sinani anstelle von Maurice Deville auf. Der Profi von Norwich City sollte seine Rolle aber anders interpretieren als ein klassischer Mittelstürmer.  

Luxemburg versuchte sofort, die Partie in den Griff zu bekommen und legte gleich eine ordentliche Aggressivität an den Tag. Bereits nach 47 Sekunden sah C. Martins die Gelbe Karte. Nach 5’ bescherte Moris seinen Vorderleuten eine Schrecksekunde. Der Abschlag des Torwarts flog in die Füße von Islamovic. Der Schuss des montenegrinischen Stürmers landete jedoch wieder in den Armen von Moris. Durchatmen war angesagt.

Die „Roten Löwen“ ließen sich nicht ablenken und versuchten, ihren „Stiefel“ weiter runterzuspielen. Ein „Stiefel“, der zunächst darin bestand, den Gegner mit schnellem Kurzpassspiel aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Montenegriner zogen sich zurück und warteten auf Ballverluste. Unterstützt wurde die FLF-Elf trotz Geisterspiels lautstark von den Fans, die außerhalb des Stadions für Stimmung sorgten, aber auch von den Ersatzspielern, die auf der Tribüne ihre Kollegen anfeuerten. 

Montenegro versuchte, von den Ballverlusten zu profitieren und gab in der Anfangsphase zwei Weitschüsse ab, die Moris ohne Probleme abfing. Auch wenn die Gastgeber dominant waren, dauerte es bis zur 27. Minute, bis sie ihren ersten Schuss abgaben. Sinanis Versuch aus 25 Metern ging jedoch über den Kasten. Acht Minuten später zog Rodrigues in den Strafraum ein, aber sein Versuch war leichte Beute für Mijatovic. Die montenegrinische Verteidigung um Abwehrchef Stefan Savic von Atletico Madrid stand gut und fing die luxemburgischen Angriffe meistens im entscheidenden Moment ab.

Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Luxemburg die Führung auf dem Fuß. V. Thill passte im Strafraum flach auf Rodrigues, dessen Schuss am Pfosten landete. Den Nachschuss setzte C. Martins knapp über den Kasten. 

Sofort nach dem Seitenwechsel ließ Rodrigues seinen Gegenspieler aussteigen und zwang Mijatovic zu einer Glanzparade (47.). Auf dem Fuß folgte ein gefährlicher Weitschuss von O. Thill (48.).

Luxemburg ließ den Gegner nicht durchatmen und eroberte sehr viele Bälle im Mittelfeld. Montenegro stand weiterhin tief. Beide Mannschaften lieferten sich viele heiße Duelle, bei denen der belgische Schiedsrichter Vissen oft nicht die nötige Übersicht behielt.

Das Tor lag in der Luft. O. Thills Schuss (56.) wurde von einem am Boden liegenden Verteidiger abgeblockt. Sinanis Versuch aus 25 Metern wurde von Mijatovic glänzend pariert (58.). Nach einer Stunde Spielzeit wechselte Montenegros Trainer Faruk Hadzibegic Starstürmer Jovetic (AS Monaco) aus, der bei den beiden Luxemburger Innenverteidigern Selimovic und Gerson keinen Stich bekam.

Eine weitere gute Chance hatten die „Roten Löwen“ in der 68. Minute. Barreiro spielte Sinani frei, der aus kurzer Distanz – aber gedeckt von einem Verteidiger – an Mijatovic scheiterte. Luxemburg hatte zu diesem Zeitpunkt einen Ballbesitzanteil von 62 Prozent gegen den eigentlich Favoriten der Gruppe 1 der Division C. In der 75. Minute war es wieder der montenegrinische Torwart Mijatovic, der seine Mannschaft mit einer Parade – nach einem Kopfball von Barreiro aus kurzer Distanz – im Spiel hielt.

Seiner sehr schlechten Leistung setzte der belgische Unparteiische in der 85. Minute die Krone auf. C. Martins zog in den Strafraum ein und ging zu Boden. Visser entschied auf Schwalbe und schickte den Luxemburger mit Gelb-Rot vom Platz.

In der 90. Minute zögerte der Schiedsrichter allerdings nicht, um nach einem Einsteigen von Moris auf den Punkt zu zeigen. Beciraj trat an und erzielte das 1:0 für Montenegro. Luxemburg konnte nicht mehr reagieren und verlor auf grausame Art und Weise.

Statistik

Luxemburg: Moris – Jans, Selimovic, Gerson, Carlson – Barreiro, C. Martins, O. Thill – V. Thill, Sinani, Rodrigues
Montenegro: Mijatovic – Marusic, Savic, Vujacic, Raspopovic – Vukcevic – Kosovic, Boljevic (71. Jankovic), Haksabanovic – Islamovic (75. Beciraj), Jovetic (60. Bakic)
Schiedsrichter: Visser – Nijssen, Vanyzere (alle Belgien)
Gelbe Karten: V. Thill, Carlson, Selimovic, Leblond (Co-Trainer) – Raspopovic, Savic
Gelb-Rote Karte: C. Martins (85., Schwalbe)
Torfolge: 0:1 Beciraj (90.+2, Foulelfmeter)
Beste Spieler: Selimovic, V. Thill, O. Thill – Mijatovic
Zuschauer: keine