Wie jedes Jahr wird erst einmal Jagd auf den Meister gemacht, ehe sich dann, nach einigen Spieltagen, die eigentlichen Favoriten herausschälen. Der amtierende Meister heißt Walferdingen und hier ist doch vieles im Sommer geschehen. Der langjährige Trainer Ben Angelsberg hat sich zurückgezogen, um sich nur noch auf die Nationalmannschaft zu konzentrieren. Lolo van Elslande, Vater von Emma, auf die weiter unten noch einmal eingegangen wird, nimmt den vakanten Posten ein. Er soll eine neue Mannschaft aufbauen, da sich etliche Spielerinnen anderweitig umgesehen haben. So sind Kelsey Chambers nach Bartringen, Hanka Cubonova zur Gym, Marie Reiterova nach Mamer und Anna Vosahlo nach Esch abgewandert. Außerdem ist Amanda Brown in die Staaten zurückgekehrt, Noa Reiland hat sich studienhalber einen neuen Verein in Brüssel gesucht und Maja Olafsdottir ist ausgestiegen. Wenn der Kader um sieben Plätze schrumpft, muss Ersatz her. Aus der Ligue 1 aus Frankreich kam die Kapitänin von Terville, Polina Bratuhhina, aus Diekirch die Jugendnationalspielerin Chloé Bieux und von der Gym Camille Esselin. Des Weiteren haben die Rumänin Alexandra Petre sowie die Französin Chloé Sutereau unterschrieben. Verblieben sind die bewährten Kräfte Braas, Hoffmann, Georgiadou, Reuter sowie die Liberos Welsch und Martin. Ob dieses Team stark genug ist, seinen Titel zu verteidigen, wird sich im Laufe der Saison herausstellen. 

Größter Herausforderer dürfte der Vizemeister Gym sein. Hier wurde aufgerüstet. Aus einem Kader aus 18 Spielerinnen dürfte Trainer Fabio Aiuto die Qual der Wahl haben. Abgewandert sind nur Emma van Elslande, die es studienbedingt nach Montpellier zieht und die dort beim Lamvac Volley in Lattes (Nationale 2) eine neue Heimat gefunden hat, sowie Camille Esselin. Hinzugekommen sind zwei hochkarätige Verstärkungen aus der Novotel League: die langjährige Walferdingerin Hanka Cubonova sowie die aus Kanada stammende Rachel Windhorst, letzte Saison noch in Diekirch. Die junge, 1,91 Meter große Carole Grünklee soll langsam herangeführt werden. Aus Italien kommt Libero Morena Greco. Damit ist die Gym noch besser aufgestellt als letzte Saison.

Mamer hatte sich viel vorgenommen. Als Trainer konnte Ranguel Krivov, der einst in der Mamer Halle als Spieler auflief, an Land gezogen werden. Nach dem Pokalsieg sollte diese Saison auch der Meistertitel angegriffen werden. Nur eine Spielerin, Merlin Hurt, zog es nach Esch. Ersetzt wird sie durch die US-Amerikanerin Kelsi Hobbs. Im Zuspiel wurde nachgerüstet mit der Verpflichtung von Reiterova. Eine über 1,90 Meter große Mittelblockerin aus der Ukraine sollte diese Position stärken, jedoch stimmte die Chemie mit Trainer und Mitspielerinnen nicht. Daher muss man sich weiter umsehen. Nach der Geburt ihres Sohnes kehrt Anu Vucicevic-Ennok nach einem Jahr Baby-Pause wieder zurück und Svetlana Stoyanova steht nach ihrer Operation ebenfalls wieder zur Verfügung. Die Mannschaft könnte schlussendlich das Zünglein an der Waage sein.

Alle Jahre wieder nimmt man in Steinfort mit den gleichen Spielerinnen die Saison in Angriff. Nur auf Libero Cassandra Rass (auf Weltreise) muss noch verzichtet werden. Aber ein eingespieltes Team, in dem seit Jahren Herren-Nationaltrainer Pompiliu Dascalu das Zepter schwingt, hat auch seine Vorteile.

Bartringen, seit Jahren auf der Suche nach Verstärkungen, ist endlich fündig geworden. Aus Holz (2. Bundesliga) kommt Zuspielerin Julie Teso, die ihre Mitspielerin Tilly Michaely im Gepäck hatte. Aus Walferdingen stößt Chambers zum Team. Einen neuen Anlauf will Jenny Petiteville (Gym) in Bartringen nehmen. Die Überraschung könnte Kelly Zhang sein, über die wenig bekannt ist. Ihre Sportschuhe an den Nagel gehängt haben die erfahrenen Michèle Breuer sowie die Welsch-Schwestern Nathalie und Fabienne. Mit dem neu zu formenden Team sollte man ins Play-off vorstoßen können.

In Petingen hat Eric Thilmant das Training übernommen, da Sandra Goedert als Co-Trainerin zur Gym abgewandert ist. Hier haben gleich drei Spielerinnen sich in die zweite Mannschaft zurückgezogen: Carole Kieffer, Patricia Gengler sowie Jeanne Klein. Lucie Lordong hat einen Schlussstrich gezogen. Als Verstärkung kommen Mylène Quarino, Nationale-2-Spielerin aus Epinal (F), und Chimène Zouzoua (Echternach). Die eigene Jugendnationalspielerin Diana Snopok steigt in die erste Mannschaft auf. Ob es genügt für die Play-offs, kann aber bezweifelt werden.

Dorthin will Diekirch zurück. Die Hauptangreiferin Windhorst ist zur Gym abgewandert, Bieux nach Walferdingen, ansonsten bleiben alle an Bord. Verstärkung erhalten sie vor allem durch die Ukrainerin Ksenia Zuieva in Angriff und Annahme. Die junge Ungarin Kata Gulyas (Libero) hält sich studienbedingt in Luxemburg auf und wird sich mit der Kapverdierin Epifania Borges in dieser Position abwechseln. Die junge Mittelblockerin Nissi Bokungu (Amber/Lënster) soll behutsam an ihre Aufgaben herangeführt werden. Aber auch für Diekirch wird die Luft nach oben wohl dünn bleiben.

Der Aufsteiger aus Echternach hat seine Hausaufgaben so weit gemacht. Kein Abgang aus der letztjährigen Mannschaft ist zu verzeichnen. Aus der sich zurückziehenden Bitburger Mannschaft zieht es Alyssa Schimoeller sowie Annica Thiel nach Echternach. Vom Indiaca kommend, wollen es Catherine Haentges und Karin Moelee auch im Volleyball wissen. Aus Amber/Lënster zurück ist Romina Disciglio. Mit diesen Verstärkungen und dem neuen Trainer, dem Zuspieler der Herrenmannschaft, Christovão Filho, will Echternach dem Abstieg entgehen.