HandballRed Boys ziehen ins Final Four ein

Handball / Red Boys ziehen ins Final Four ein
 Ben Majerus und der HC Berchem werden in diesem Jahr nicht im Final Four auflaufen  Foto: Editpress/Fernand Konnen

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In den letzten sieben Jahren waren die Berchemer Handballer ein Dauergast im Final Four. Dieses Jahr werden die Stupar-Schützlinge nicht in den Genuss der speziellen Pokal-Atmosphäre in der Coque kommen.

Der amtierende Pokalsieger aus Differdingen behielt nach packenden 60 Minuten hauchdünn die Oberhand. In den Schlusssekunden ließen die Gäste ihre Chancen auf eine Verlängerung unglücklich liegen. In der proppenvollen Sporthalle in Niederkorn lieferten sich beide Teams wie aktuell auch im Meisterschaftsrennen ein ausgeglichenes Kopf-an-Kopf-Rennen. Nikola Malesevic sprach von einem vorweggenommenen Finale. Der Red-Boys-Trainer haderte nach dem Happy-End mit der schlechten Chancenverwertung von der Sechs-Meter-Linie. „Wir hätten uns früher absetzen müssen. Berchem gab 200 Prozent und es wurde richtig eng.“

Für die Gäste begann der Abend denkbar schlecht. Ben Weyer stand auf dem Spielbogen, musste aber mit Knieproblemen passen. Lé Biel humpelte nach wenigen Minuten angeschlagen vom Feld. Aillaud erzielte nach zehn Minuten das 7:4 mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter. Berchem reagierte vehement und legte unbeeindruckt von zwei Zeitstrafen einen 5:0-Lauf hin. Majerus zweimal und Guden dreimal in Folge sorgten für das 7:9 nach einer Viertelstunde.

Mit knallharten Würfen glich Audiffred aus, dann ging es weiter hin und her. Keiner konnte sich absetzen, Neuzugang Igor Anic kam rein und traf gleich zum 17:15. Nach dem Dreh schaffte Guden den Anschluss mit seinem siebten Torerfolg. Mit zwei gehaltenen Strafwürfen von Aillaud (37’) und Becvar (41’) hielt Czapiewski seine Mannschaft im Spiel. Trotzdem setzten sich die Hausherren bis zur 45. Minute wieder leicht ab. Audiffred hatte es zum achten Mal aus der Distanz krachen lassen. Erneut folgte die Berchemer Reaktion prompt. Ch. Brittner und Majerus über einen Konter glichen aus. Hoffmann setzte einen drauf zum 26:27. Noch blieben zehn Minuten zu absolvieren. Die Spannung stieg.

Auger blieb Sieger gegen Ch. Brittner, dann im Eins-gegen-eins mit Guden. Leist traf den Pfosten, ehe Czapiewski mit großen Rettungstaten fast zum Matchwinner avancierte. Semedo erzielte das 31:30, blieb dann mit einem weiteren Siebenmeter an Czapiewski hängen. Ein Remis hing in der Luft. In der Schlussminute wurde Philippe Leist zum tragischen Helden. Zunächst landete sein Strafwurf am linken Torpfosten. Berchem bekam Sekunden vor Schluss noch einmal Ballbesitz. Leist versuchte es ohne Erfolg fast mit dem Schlussgong von rechts mit einem Harakiri-Kempatrick auf Ch. Brittner. Im Anschluss an den Pokalkrimi haderte Marko Stupar mit dem Ausgang der letzten Spielaktionen, der Blick vom Berchemer Coach richtete sich aber schon nach vorn. „Die Situation ist im Moment nicht einfach. Jetzt gilt es aber, unser Niveau in den nächsten wichtigen Meisterschaftsspielen hochzuhalten.“

Statistik

Red Boys: Mudrinjak (1-52’, 12 Paraden, davon 2 7m, 1 Tor), Auger (52-60’, 3 P.), K. Meyers – Becvar 3, Potnar, Aillaud 5/4, Bonic 4, Ballet 1, Hodzic, Semedo 5/1, Anic 1, Rac 3, Audiffred 8, Bettendorff, Togno
Berchem: Liszkai (1-30’, 8 P.), S. Meyers (30-53’, 4 P.), Czapiewski (53- 60’, 5 P., davon 2 7m) – Goergen, Guden 8, Leist 3/2, Wener, Majerus 5, Ch. Brittner 6, Pereira 1, B. Brittner 1, Hoffmann 4, Schmale 2, L. Biel, Deville
Schiedsrichter: Weber, Weinquin
Zeitstrafen: Red Boys 7 – Berchem 7
Rote Karten: Audiffred (dritte Zeitstrafe, 49’), Potnar (dritte Zeitstrafe, 56’), Hoffmann (dritte Zeitstrafe, 59’)
Siebenmeter: Red Boys 6/8 – Berchem 2/5
Zwischenstände: 3’ 1:2, 8’ 4:3, 10’ 7:4, 12’ 7:7, 15’ 7:9, 17’ 9:10, 20’ 11:11, 23’ 13:13, 25’ 15:14, 27’ 17:15, 32’ 19:17, 35’ 20:18, 38’ 21:20, 40’ 22:21, 442’ 24:22, 45’ 26:23, 48’ 26:26, 50’ 26:27, 53’ 30:29, 56’ 30:30, 58’ 31:30
Zuschauer: 538 zahlende