RadsportJungels und Majerus verteidigen rot-weiß-blaues Trikot

Bob Jungels heißt der neue und alte Landesmeister im Zeitfahren. Der Luxemburger ließ auf dem 10,5 Kilometer langen Parcours rund um Mamer keine Zweifel aufkommen und machte bereits in der ersten Runde über 20 Sekunden auf seine Konkurrenten gut. Mit einer Gesamtzeit von 26:19 Minuten überquerte Jungels schließlich das Ziel. Nach zwei Runden hatte er somit 45 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Alex Kirsch. Kevin Geniets vervollständigte als Dritter das Podium.

„Es ist ein spezieller Sieg dieses Jahr. Erst einmal bin ich glücklich, dass wir überhaupt fahren durften. Es ist immer wieder eine Ehre, das nationale Trikot zu tragen“, freute sich der Sieger des Zeitfahrens, der erst am Dienstag seinen bevorstehenden Wechsel zu Ag2r bestätigt hatte. „Auch wenn es nur eine halbe Stunde dauerte, musste man sofort Vollgas geben. Deshalb ist es immer anstrengend, ein Zeitfahren nach einer längeren Pause zu absolvieren“, so der Deceuninck-Quick-Step-Profi, dessen Vertrag dort im Dezember ausläuft.

Alex Kirsch hatte im Vorfeld des Rennens nicht unbedingt mit einem zweiten Platz gerechnet. Der Trek-Segafredo-Fahrer wusste, dass er auf große Konkurrenz treffen würde: „Ich habe erst in den vergangenen zwei Tagen auf dem Zeitfahrrad trainiert. Ich habe mich in den letzten Rennen nicht allzu gut gefühlt, deshalb bin ich umso froher über den zweiten Platz.“

Nach den Anstrengungen der vergangenen Tage in der Tour de Wallonie belegte Kevin Geniets Rang drei unter den Topfahrern. Der Groupama-FDJ-Profi war deshalb auch zufrieden mit seiner Leistung im Zeitfahren: „Zunächst lief es eigentlich ganz gut, irgendwann merkte ich aber, dass meine Beine müde wurden. Deshalb bin ich mit einer Platzierung auf dem Podium ganz zufrieden.“

Bei den Espoirs sah es erst nach einem Sieg von Raphaël Kockelmann (Vorarlberg – Santic) aus, allerdings lag ein Fehler in der Zeitmessung vor. Schnell wurde klar: Schnellster war eigentlich Michel Ries (Trek Segafredo), der sich vor Kockelmann und Arthur Kluckers (Leopard Pro Cycling) behaupten konnte. „Nach einem schweren Dauphiné und nur ein paar Tagen Erholung waren meine Beine nicht allzu schlecht. Das stimmt mich positiv für die kommenden Rennen“, freute sich der glückliche Sieger.

Bei den Damen blieb eine Überraschung ebenfalls aus. Wie erwartet war Topfavoritin Christine Majerus (Boels-Dolmans) die Schnellste. In nur 14:40 Minuten brachte sie den 10,5 km langen Parcours hinter sich, dies mit einem deutlichen Vorsprung auf die zweitplatzierte Mia Berg (Immo Losch) und Pia Wiltgen (SaF Zeisseng). „Es ist immer schwierig, eine kurze Anstrengung unter den heutigen Bedingungen zu machen. Es war sehr warm, ich habe versucht, mich gut einzuteilen und mich nicht bereits beim Start zu verausgaben. Ich bin glücklich mit meiner Leistung“, meinte die Gewinnerin. 

Dass sie nach der längeren Corona-Pause endlich wieder Rennen fahren kann, lässt die 33-Jährige trotz Maske strahlen: „Es ist eine spezielle Situation, wir sind aber alle froh, endlich wieder Rennen zu fahren. Wir können trotz des Virus unseren Sport und unseren Beruf wieder ausüben.“ Auch bei den Espoirs-Damen gab es den erwarteten Erfolg von Claire Faber (Illi Bikes Cycling Team). Sie war in einer Zeit von 15:29 Minuten die klar Schnellste. Bei den Juniorinnen führte kein Weg an Marie Schreiber (CT Atertdaul) vorbei.

Am Wochenende folgt bereits das nächste Rennen der FSCL-Athleten: Am Samstag und Sonntag geht es in Mamer mit den Straßenrennen der Landesmeisterschaften weiter.