Radsport / Skoda Tour de Luxembourg: Die Stunde der Helfer

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Die Skoda Tour de Luxembourg startet heute mit dem Prolog in der Hauptstadt. Am Start sind mit dem Team Saxo Bank auch Frank und Andy Schleck. / Kim Hermes

Das Rennen versammelt auch andere – mehr oder weniger gut beleumdete – Prominenz. Andreas Klöden etwa (Gewinner der Tour de Romandie 2008), der aber zuletzt wegen Dopinganschuldigungen in die Schlagzeilen geraten war. Oder auch Sprinter wie Danilo Napolitano und Robert Hunter, die bei kleineren, aber auch größeren Rundfahrten für Etappensiege gut sind oder zumindest waren.
Aber der größte Name im Palmarès lautet in diesem Jahr – vor allem, nachdem Fabian Cancellara nun doch nicht starten wird – Schleck. Und die beiden Brüder sind es auch, die die MassenDIE ETAPPEN

o Heute, Prolog: 2,7 km in Luxemburg-Stadt

o 1. Etappe, morgen: Luxemburg – Mondorf (157,4 km)

o 2. Etappe, Freitag: Schifflingen – Differdingen (187,9 km)

o 3. Etappe, Samstag: Wiltz – Diekirch (185,3 km)

o 4. Etappe, Sonntag: Mersch – Luxemburg (160,4 km) anlocken werden. Die Gelegenheit, zwei von Luxemburgs drei Topfahrern hautnah zu erleben, ergibt sich halt nicht so oft. Das ansehnliche Palmarès der zwei Saxo-Bank-Fahrer rührt allerdings von anderen Rennen her. Die Prioritäten der Schlecks – wie eigentlich aller Topfahrer im Peloton – sind andere als die Skoda Tour de Luxembourg. So schlägt in Luxemburg nicht selten die Stunde der Helfer, des Radsport-Fußvolks. Profis wie Vorjahressieger Joost Posthuma (Niederlande), ein Siegfahrer für das Kleine, wie er selber meinte. Zwar hatte es Frank Schleck 2008 durchaus versucht, aber die Sekunden, die Posthuma sich in Diekirch herausgefahren hatte, waren entscheidend. Für Schleck blieb Rang drei, aber immerhin war ein Luxemburger um den Sieg mitgefahren.
Das Terrain in Luxemburg erlaubt es den Großen eben nicht unbedingt, den Unterschied zu machen. Viele kleine und giftige Anstiege machen das Ganze zwar schwer, aber Ausscheidungsrennen sind nicht so leicht zu bewerkstelligen, so dass am Ende nicht unbedingt der Stärkere gewinnt.

Profiteure

Allerdings hilft es, wenn man ein starkes Team am Start hat, und da hat das Saxo-Bank-Team die Nase gegenüber der Konkurrenz weit vorn. Das war im letzten Jahr auch schon so und als das Riis-Team bei der Königsetappe im Ösling auf dem Weg nach Flebour entschied, das Tempo anzuziehen, flog das Feld auseinander. Posthuma allerdings blieb dabei und war am Ende der Profiteur der Tempoverschärfung. Das Terrain könnte in diesem Jahr durchaus ein ähnliches Szenario zulassen. Der Prolog mit Ziel am Knuedler, ist identisch mit dem des Vorjahrs. Starke Zeitfahrer mit einigermaßen guten Allrounderqualitäten könnten sich dort schon in eine aussichtsreiche Position für das Podium bringen. Die Königsetappe steigt wie immer am Samstag. Auf den 185,3 km von Wiltz nach Diekirch warten die Bergwertungen Wilwerwiltz, Knupp, Flebour, Grevenhaff sowie zweimal Broderbour. „Diese Etappe wird entscheidend sein“, so Andy Schleck. Und auch bei der Schlussetappe nach Luxemburg ist zumindest Wachsamkeit gefragt, denn bei den Sekunden-Abständen, die in den Vortagen zustande gekommen sind, ist ein Angriff eher die Regel als die Ausnahme.
Angriff ist auch das Stichwort für den Außenseiter schlechthin im Starterfeld. Das Differdinger Kontinental-Team (mit u.a. Christian Poos, Jempy Drucker und Cyrille Heymans) wird nicht den Anspruch haben können, „die Tour zu gewinnen“, wie Teamleiter Gabriel Gatti betont. „Aber wir wollen uns gut verkaufen. So teuer wie möglich.“