RADSPORT / Giro d’Italia: Tolles Wochenende für Saxo Bank

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Während sich Laurent Didier beim 93. Giro d’Italia weiter wacker schlägt, hat Alexander Winokurow wieder die Regie übernommen. Der kasachische Astana-Kapitän verteidigte gestern bei der ersten Bergankunft als Tagesachter sein Rosa Trikot, das er 24 Stunden zuvor dem gestürzten Italiener Vincenzo Nibali abgenommen hatte.

Neu-Profi Didier belegte in den beiden schweren Etappen des Wochenendes Platz 20 und 51, wodurch er im Gesamtklassement auf den immer noch beachtlichen 19. Platz  zurückfiel.

Freude gab es zudem bei Laurent Didier, da sich Teamkollege Chris Anker Sörensen den Sieg im Ziel der achten Etappe auf dem 1.668 Meter hohen Monte Terminillo vor dem Italiener Simone Stortoni holte. „Für uns war es ein tolles Wochenende“, so Didier gegenüber dem Tageblatt, „allerdings war es auch ein extrem hartes Wochenende“. Am Samstag hatte der Dippacher mit Damiano Cunego attackiert, wurde aber eingefangen und musste erst auf den letzten Metern des Poggio lockerlassen. Bei der Regen- und Schlammschlacht, bei der der Italiener Nibali zu Fall kam und sein Rosa Trikot an Winokurow abtreten musste, hatte Cadel Evans den Etappensieg gefeiert. Der Australier setzte sich mit dreckverschmiertem Gesicht vor Didiers Fluchtgefährten Damiano Cunego und dem Tagesdritten Winokurow durch. „Jetzt bin ich wieder im Rennen“, sagte BMC-Kapitän Evans, der sich im bisherigen Giro-Verlauf als schärfster Winokurow-Widersacher entpuppt hat.

„Es war fast wie ein Cyclocross-Rennen“, blickt derweil Didier zurück, „bei dem ganzen Schlamm funktionierte die Schaltung kaum“. Trotzdem wurde der Luxemburger 20. Noch besser: Sein Teamkollege Richie Porte, an dessen Seite Didier den Großteil der Etappen des Wochenendes verbrachte, holte sich am Samstag das Weiße Trikot des besten Jungprofis und verteidigte es gestern. Allerdings nicht ohne Schmerzen: „Wir haben gelitten und jetzt wird es wieder Zeit, dass es etwas ruhiger zugeht und Richie und ich uns im Peloton verstecken können“, so Laurent Didier.

„Es ist gut gelaufen“, sagte unterdessen Winokurow, klagte aber genau wie Didier über „schwere Beine“. In der Gesamtwertung führt der 36-Jährige, der nach abgesessener Doping-Sperre weiter überraschend stark auftrumpft, vor Weltmeister Cadel Evans (+1:12 Minute). Lange hatte eine 17-köpfige Ausreißergruppe die achte Etappe bestimmt. Am Ende des 16,1 Kilometer langen Schlussanstiegs hinauf zum Monte Terminillo war Sörensen dann allein und rettete den knappen Vorsprung auf die herbeigeeilten Spitzenfahrer über die Zeit. Die Favoriten um Winokurow und Evans rollten 56 Sekunden später ins Ziel. „Man hat die Müdigkeit bei allen gemerkt“, sagte Winokurow. dpa/P.M.

Radsport in Zahlen

93. Giro d’Italia, 8. Etappe über 189 km von Chianciano nach Monte Terminillo: 1. Chris Anker Sörensen (Dänemark/SaxoBank) 4:50:48 Stunden, 2. Simone Stortoni (Italien/Colnago) 0:30 Minuten zurück, 3. Xavier Tondo (Spanien/Cervélo) 0:36, 4. Jewgeni Petrow (Russland/Katjuscha) 0: 49, 5. John Gadret (Frankreich/AG2R) 0:55, 6. Damiano Cunego (Lampre) 0:56, 7. Stefano Garzelli (beide Italien/Acqua&Sapone), 8. Alexander Winokurow (Kasachstan/Astana), 9. Cadel Evans (Australien/BMC), 10. Ivan Basso (Italien/Liquigas) alle gleiche Zeit, … 51. Laurent Didier (Luxemburg/Saxo Bank) 5:18

7. Etappe über 220 km von Carrara nach Montalcino: 1. Evans 5:13:37 Stunden, 2. Cunego 0:02 Minuten zurück, 3. Winokurow gleiche Zeit, 4. Marco Pinotti (Italien/HTC-Columbia) 0:06, 5. David Arroyo (Spanien/Caisse d’Epargne) 0:12, 6. Garzelli 0:27, 7. Gadret 0:29, 8. Michele Scarponi (Italien/Androni) 1:01, 9. Cayetano Sarmiento (Kolumbien/Acqua&Sapone) 1:07, 10. Jan Bakelandts (Belgien/Omega Pharma-Lotto) 1:11, … 20. Didier 2:53

Gesamtwertung (Rosa Trikot): 1. Winokurow 29:01:26 Stunden, 2. Evans 1:12 Minuten zurück, 3. Vincenzo Nibali (Italien/Liquigas) 1:33, 4. Basso 1:51, 5. Pinotti 2:17, 6. Richie Porte (Australien/Saxo Bank) 2:26, 7. Wladimir Karpets (Russland/Katjuscha) 2:34, 8. Garzelli 2:47, … 19. Didier 8:01