BasketballNoch viele offene Fragen zum künftigen Spielmodus

Basketball / Noch viele offene Fragen zum künftigen Spielmodus
FLBB-Präsident Samy Picard und seine Mannschaft haben schwierige Monate hinter sich Foto: Editpress/Tania Feller

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Im Rahmen der Generalversammlung des Basketballverbandes stand am Samstag in Steinsel wieder einmal eine Änderung des Spielmodus im Fokus. Auch wenn eine vorläufige Entscheidung mit allerdings nur einer knappen Mehrheit getroffen wurde, bleiben noch zahlreiche Baustellen offen.

Nachdem in den sogenannten „Corona-Jahren“ die Nationale 1 von zehn auf zwölf Vereine aufgestockt worden war, um damals die Vereine in der schwierigen Situation sportlich möglichst wenig zu benachteiligen, strebt die FLBB nun wieder eine Reduzierung der obersten Spielklasse auf zehn Teams an. Nach dem vielen Hin und Her der Spielmodi schon vor der Corona-Krise möchte der Basketballverband nun ab der Saison 2025/2026 eine definitive Lösung stehen haben, mit einheitlichen Spielsystemen bei den Damen und Herren jeweils für die Nationale 1 und die Nationale 2. Zudem möchte man wegen des Leistungsunterschieds zukünftig gemischte Auf- und Abstiegsgruppen aus den beiden höchsten Ligen vermeiden und die Punkte der regulären Saison mitnehmen. Am Samstag stand jedoch lediglich die Reduzierung der LBBL auf zehn Mannschaften auf der Tagesordnung. Wenig überraschend stimmten mehrere sogenannte Fahrstuhlvereine sowie potenzielle Abstiegskandidaten gegen den Vorschlag, aber mit Düdelingen und Steinsel lehnten auch die Titelträger von 2021 und 2022 die Reduzierung der LBBL ab, sodass nur eine knappe Mehrheit von 53,05 Prozent den Vorschlag des FLBB-Vorstandes guthieß.

In einer nächsten Etappe wird im Januar über den Spielmodus für die Übergangssaison 2024/2025 abgestimmt. Eine vorläufige Alternative sieht vor, dass in der LBBL weiter acht Teams in die Playoffs kommen und die restlichen vier Teams um den einzigen verbleibenden Platz in der höchsten Liga kämpfen, während in der Nationale 2 der einzige Aufsteiger über ein Playoff ermittelt wird. Findet bei der Abstimmung im Januar jedoch kein Übergangsmodus eine Mehrheit, so muss trotz der Entscheidung von Samstag mit zwölf Teams in der LBBL weitergespielt werden. Beim knappen Ausgang dieser Abstimmung dürfte das letzte Wort sicherlich noch nicht gesprochen sein.

Falls sich die Pläne der FLBB durchsetzen, soll der definitive Modus ab 2024/2025 in einer Arbeitsgruppe konzipiert werden, wo schon erste Ideen diskutiert wurden. Eine Möglichkeit sieht weiter ein Playoff mit acht Teams vor, während die beiden restlichen Mannschaften den Relegationsteilnehmer sowie den direkten Absteiger ausspielen. Eine andere Möglichkeit wäre eine Rückkehr zur Zwischenrunde mit sechs Teams nach der regulären Saison und vor den Playoffs, wobei die Ergebnisse dieser Zwischenrunde als erstes Playoff-Spiel gewertet werden, um diese Begegnungen aufzuwerten.

Thema definitiv angehen

Neben dem Spielmodus befasst sich die Arbeitsgruppe auch mit dem leidigen Thema JICL und Non-JICL, also der erlaubten maximalen Anzahl an Profis beziehungsweise ausländischen Spielern. Hierzu machte FLBB-Präsident Samy Picard einen Appell an die Vereine, eine Lösung zu finden: „Wir müssen dieses Thema definitiv angehen, da wir sonst in die falsche Richtung abdriften und sich noch mehr Vereine zurückziehen werden.“ Bekanntlich meldete Walferdingen die in den letzten Jahren erfolgreiche Damenmannschaft aus der Nationale 1 ab, da die Kosten nicht mehr zu tragen seien.

Eine weitere Baustelle sprach Picard schon zu Beginn selbstkritisch an: „Wir haben keine einfache Saison hinter uns und haben in der Presse nicht geglänzt.“ Dabei spielte er auf das Pokalhalbfinale der Damen zwischen Hostert und Düdelingen an, als ein verhängnisvoller Fehler auf dem Spielbogen wochenlang alle Instanzen beschäftigte, sowie auf die Partie zwischen Hostert und Zolver bei den Herren, als ein Wurf nach Ablauf der Spieluhr den Abstiegskampf entschied. Nach Absprache mit der FIBA wurde daher der Posten des „Commissaire technique“ mit neuen Kompetenzen ausgestattet, um in solchen Fällen prozedural besser agieren zu können. Der Posten wurde mit dem Escher Pit Kesseler besetzt, und falls ein Interessenkonflikt besteht, würde Kim Thesen als Ersatz einspringen.