Formel 1„Mit Worten nicht zu beschreiben“: Leclerc bricht den Monaco-Fluch

Formel 1 / „Mit Worten nicht zu beschreiben“: Leclerc bricht den Monaco-Fluch
Charles Leclerc hat dem Druck standgehalten Foto: Andrej Isakovic/AFP

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Charles Leclerc hat den Fluch gebrochen und im sechsten Anlauf endlich sein Heimrennen in Monaco gewonnen – nebenbei sorgte der Ferrari-Star mit diesem ungefährdeten Sieg tatsächlich für so etwas wie neue Spannung im WM-Kampf. Denn für Max Verstappen und seinen Red Bull war der komplizierte Stadtkurs das „Worst-Case-Szenario“, der Weltmeister kam über Rang sechs nicht hinaus.

Monaco bestätigte seinen Ruf, wie so oft folgte auf ein intensives, spannendes Qualifying am Samstag ein geradezu einschläferndes Rennen am Sonntag. Weil das Überholen im Leitplankengewirr kaum möglich ist, wandelte Charles Leclerc seine Pole Position mühelos in einen Sieg um.

„Das ist mit Worten nicht zu beschreiben. Es ist so ein schwieriges Rennen, ich glaube, die Tatsache, dass ich hier schon zweimal auf der Pole stand und es nicht geschafft habe, macht es noch besser“, sagte Leclerc: „Es bedeutet mir sehr viel. Es ist das Rennen, weshalb ich Formel-1-Fahrer werden wollte.“

Oscar Piastri im McLaren und Carlos Sainz im zweiten Ferrari komplettierten das Podest. „Ich bin sehr glücklich, dass Charles sein Heimrennen gewonnen hat“, sagte Sainz, der am Schluss näher an Piastri herankam, aber nicht mehr überholen konnte. 

Im WM-Klassement führt Verstappen mit noch 31 Punkten Vorsprung auf Leclerc – so gering war der Abstand seit Anfang April nicht mehr. Nach zuletzt bereits engeren Rennen wurde in Monaco zudem offensichtlich, wie folgenschwer die Probleme des Red Bull mit unebenen Strecken mittlerweile sind. „Wir sind nicht perfekt, wir müssen unsere Grenzen verstehen und daran arbeiten“, sagte er.

Red Bull mit Problemen

Für Leclerc zählte erst mal nur die Gegenwart. Seit 2018 hatte er auf einen Sieg im Fürstentum gewartet, diesen teilweise auf bizarre Weise verpasst. An diesem Wochenende hielt Leclerc dem riesigen Druck stand.

Beim Start verteidigte er seine Führung, hinter ihm passierte aber eine ganze Menge. Weiter hinten knallte es gewaltig: Auf dem Weg hoch zum Casino touchierte Kevin Magnussen im Haas den Red Bull von Sergio Perez, der daraufhin in die Leitplanken krachte und komplett zerstört wurde. Beide Haas-Autos wurden ebenfalls getroffen, auch für Nico Hülkenberg war das Rennen beendet. 

Für Leclerc allerdings war dieser Vorfall ein Geschenk. Denn es folgte die Rote Flagge, eine Rennunterbrechung. Leclerc konnte an der Spitze von den Medium-Reifen auf die harte Mischung wechseln. Der Pflichtboxenstopp war damit bereits absolviert, Leclerc konnte auf diesen Reifen nun durchfahren und musste keine strategischen Kniffe der Konkurrenz mehr fürchten.

Ab diesem Moment sprach wirklich alles für Leclerc. Er verwaltete das Rennen und schonte die Reifen. Die Technik musste halten, Leclerc durfte keine Fehler begehen – das alles gelang. Und der Fluch war gebrochen.

Im Überblick

Großer Preis von Monaco: 1. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 2:23:15,554 Stunden, 2. Oscar Piastri (Australien) McLaren, 3. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari, 4. Lando Norris (Großbritannien) McLaren, 5. George Russell (Großbritannien) Mercedes, 6. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull, 7. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes, 8. Yuki Tsunoda (Japan) Racing Bulls, 9. Alexander Albon (Thailand) Williams, 10. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine, 11. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin, 12. Daniel Ricciardo (Australien) Racing Bulls, 13. Valtteri Bottas (Finnland) Sauber, 14. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin, 15. Logan Sargeant (USA) Williams, 16. Zhou Guanyu (China) Sauber – ausgeschieden: Nico Hülkenberg (Deutschland) Haas, Kevin Magnussen (Dänemark) Haas, Esteban Ocon (Frankreich) Alpine, Sergio Perez (Mexiko) Red Bull (alle 1. Runde)

Stand in der Fahrerwertung: 1. Verstappen 169, 2. Leclerc 138, 3. Norris 113, 4. Sainz jr. 108, 5. Perez 107, 6. Piastri 71, 7. Russell 54, 8. Hamilton 42, 9. Alonso 33, 10. Tsunoda 19, 11. Stroll 11, 12. Oliver Bearman (Großbritannien) Ferrari 6, 13. Hülkenberg 6, 14. Ricciardo 5, 15. Albon 2, 16. Ocon 1, 17. Magnussen 1, 18. Gasly 1

Teamwertung: 1. Red Bull 276, 2. Ferrari 252, 3. McLaren 184, 4. Mercedes 96, 5. Aston Martin 44, 6. Racing Bulls 24, 7. Haas 7, 8. Williams 2, 9. Alpine 2