Montag10. November 2025

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Mit Talent und ausländischer Erfahrung

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Am Wochenende beginnt die nationale Meisterschaftssaison 2011/2012 in allen Spielklassen.

In der Zwischensaison hat sich so manches getan: Spieler gingen und kamen und eine ganze Reihe neuer Gesichter stehen am ersten Spieltag in den Hallen quer durchs Lands. Eines bleibt jedoch: Titelanwärter sind die üblichen Kandidaten.

Damen

Wie schnell man vom Jäger zum Gejagten wird, dürfte die RSR Walferdingen in der neuen Saison am eigenen Leibe erfahren und der junge Titelverteidiger steht vor einer delikaten Saison. Um diese Aufgabe zu meistern, steht die erfahrene Zuspielerin Mirela Soptelea wieder im Kader, derweil Landsfrau Ana Udubasa den Klub wieder verlassen hat. Gespannt darf man sein, ob sich die Spielerinnen von Trainer Serge Karier allein auf sich konzentrieren können oder ob der Blick doch oft auf die Mitfavoriten gerichtet wird.

Alle drei Kontrahenten Mamer, Petingen und Gym Bonneweg haben sich mehr oder weniger gut verstärkt und es ist eigentlich an erster Stelle der VC Mamer, der unter Zugzwang steht.

Verstärkungen

Nach einem sehr guten Beginn endete die vergangene Saison für Mamer doch sehr enttäuschend. Dabei war das Team aufgrund seiner Zugänge als Topfavorit gehandelt worden. Nun hat man noch einmal draufgelegt und mit Annalena Mach sowie einer neuen Stellerin aus Lettland, Sanda Dzile-Milosevic, und der Deutschen N. Risch gleich drei Neue geholt. Neu an Bord ist auch Trainer Bogdan Birca. Der Erfolgsdruck ist somit sehr hoch und mindestens ein Titel muss her.

Dieses Minimalziel ist auch beim Volley80 Petingen sowie bei der Gym aus Bonneweg vorgegeben. Pokalsieger Gym muss zwar die Lücke, die Nadine Emmer hinterließ, zu stopfen versuchen, kann aber auf Rückkehrerin Dajana Voelz sowie die Neuzugänge Nora Kalich und Sally Barthel setzen.

In Petingen hat der frühere Erfolgstrainer Benoit Collet wieder ins Geschehen eingegriffen und unterstützt Daniel Reis bei den neuen Zielen der Damenmannschaft. Der Ex-Meister hat sich durch Sarah Schnell (Zuspiel) und die drei ausländischen Neuzugänge Chimène Zouzoua, Leslie Leroy sowie Ramona Francu mehr als nur ergänzt, sondern auf einen Schlag ganz gehörig verstärkt.

Topfavoriten

Die vier bereits genannten Mannschaften sind die Topfavoriten auf das obere Play-off, die anderen vier Teams gehen mit unterschiedlichen Zielen in die neue Saison. US Echternach hat seinen Kader mit drei Neuzugängen (Deborah und Danielle Oesch sowie Nadia Geib) verstärkt. Die ganz große Unbekannte wird zu Beginn der Saison die Mannschaft aus Bartringen sein. Viele Spielerinnen haben den Verein verlassen (Danielle Mander, Sarah Schnell, Danielle Oesch und Sally Barthel), und so war der Verein gezwungen, zu reagieren. Mit der ehemaligen rumänischen Profispielerin Claudia Barascu konnte eine neue Spielertrainerin verpflichtet werden, Madalina Dinu kehrt aus dem Mutterschutz zurück und auch Sylviane Gärtner steht weiterhin im Kader.

Der VC Steinfort will dieses Jahr mit der erfahrenen Danielle Mander sowie den Jungnationalspielerinnen Dina Weydert und Anne Heinen den Blick weiter nach vorne richten, wobei das primäre Ziel – der Klassenerhalt – nicht aus den Augen verloren werden sollte. Aufsteiger Esch kommt mit einer erfahrenen Truppe um die Geschwister Zambon, Julie Zorn und Anne Grethen zurück ins Oberhaus. Hier ist das Ziel Klassenerhalt, wobei die Truppe von Ranguel Krivov durchaus Potenzial hat für mehr.

Herren

Beim Titelverteidiger Strassen geht eine kleine Ära mit dem Rücktritt von Libero Massimo Tarantini zu Ende; daher musste der Meister tätig werden und ersetzte ihn durch Ludek Adamovic. Ansonsten fungiert Yuri Kovalev nicht mehr im Kader von Strassen, der aber um einige talentierte Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen erweitert wurde. Hier müssen nun jedoch Zeichen gesetzt werden, denn außer Franz Vosahlo ist in den letzten Jahren kein Jugendspieler nach oben gekommen und Gil Nizard flüchtete in der Zwischensaison nach Lorentzweiler. Unterm Strich gilt: Auch in dieser Saison führt kein Weg an Strassen vorbei.

An die Spitze drängt Fentingen, wobei abzuwarten ist, wie sich die Mannschaft nach diesem Schicksalsschlag, dem Tod von Mittelblocker Jonathan Remond, finden wird. Neuzugänge gibt es im Team um Kudlaczewski und Sabchev zurzeit nicht, wobei gerade diese Eckpfeiler auch nicht jünger werden.

Alles neu

Ganz gehörig hat man aber in Petingen am Personalkarussell gedreht und vor allem auch drehen müssen. Einige Spieler (Widong, Majchrzak) wechselten zu Konkurrenten, und auch Trainer Adrian Groza zog es nach Bartringen. So konnte man sich glücklich schätzen, dass mit Gunnar Monschauer (aus Diekirch) ein neuer Spielertrainer gefunden wurde und er mit seinen Kontakten der Mannschaft um die verbliebenen Roman Richtarik und Bruno Parmentier ein neues Gesicht verleihen kann. Dabei dürfte der Verein einen enormen finanziellen Kraftakt vorgenommen haben, aber wird mit Sicherheit um den Titel mitspielen können.

Diekirch hat all seine ausländischen Spieler gehen lassen müssen, bis auf Petko Tunchev, der endlich spielberechtigt ist. Mit dem neuen Trainer Andrey Gorbachev und zwei neuen polnischen Akteuren ist das CHEV-Team aber wieder aufgestellt, um oben mitzuspielen.

Ins Play-off will ebenfalls Bartringen, das auch bei den Herren zum Teil die Mannschaft umkrempeln musste, aber mit dem neuen Trainer Groza sowie Maciek Majchrzak und den ausländischen Verstärkungen Lyes Oud-Ammar und Ghislain Hablot gut aufgestellt ist. Verlassen haben den Verein Bogdan Birca und Djamel Belhaouci (Montpellier).

Dahinter will Lorentzweiler mit nahezu dem gleichen Stamm und Neuzugang Gil Nizard aus Strassen die Saison angehen, derweil Esch sich entschlossen hat, auf den Nachwuchs zu bauen. Eine schwierige Saison steht Spielertrainer Ranguel Krivov und seiner Truppe bevor.

Aufsteiger Walferdingen traut man einiges zu, man sollte jedoch erst einmal die ersten Begegnungen abwarten und sehen, wie sich das Team von Serge Karier in seiner Rolle zurechtfindet. Verstärkt wurde der Kader mit Tom Widong (Petingen) und Edgar Klasen-Tetsuekoue (Diekrich). Verlassen hat den Verein mit Nicu Ghionea der Angriffsmotor des Aufsteigers.

Nicht von Vorteil

Insgesamt darf man an dieser Stelle kritisch anmerken, dass die luxemburgischen Vereine bei ihrer Spielersuche wieder stark im Ausland tätig waren, was in erster Linie mit Sicherheit den Vereinen oder auch der Liga aus rein spielerischer Sicht guttut. Befürchten muss man jedoch, dass dieser Umstand ohne Ausländerbeschränkung (die zweifelsohne schwer festzulegen wäre) auf Dauer für den Luxemburger Volleyball nicht von Vorteil ist.