Mercedes-Desaster in der Tropensauna

Mercedes-Desaster in der Tropensauna
(Brian Ching)

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Pure Glücksgefühle überwältigten den Australier Ricciardo beim GP in Malaysia. Zwei Jahre hatte er auf seinen vierten Karriere-Sieg in der Formel 1 warten müssen.

Der brennende Motor von Lewis Hamilton hat Nico Rosberg beim Mercedes-Pannenrennen in Malaysia die WM-Führung gerettet. Nach einem Crash mit Sebastian Vettel in der ersten Kurve jagte Rosberg am Sonntag in Sepang noch auf Platz drei hinter dem Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen und profitierte zudem vom Riesenpech seines Formel-1-Teamkollegen. „No, no, noooo!“, schrie Hamilton verzweifelt, als er in Führung liegend in Runde 41 mit qualmendem Heck ausrollte.

10-Sekunden-Strafe für Rosberg

„Ich kann mir vorstellen, wie es Lewis jetzt geht. Er muss völlig frustriert sein“, sagte Rosberg, der vor den letzten fünf Grand Prix des Jahres nun 23 Punkte Vorsprung auf den britischen Titelverteidiger hat. Auch eine 10-Sekunden-Strafe wegen eines harten Überholmanövers gegen Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen hatte Rosberg weggesteckt, mit einer starken Aufholjagd vom Ende des Feldes den Podiumsplatz erkämpft und daher bei der Siegerzeremonie Champagner aus dem Schuh des übermütigen Ricciardo trinken müssen.

Der Schreck über ein Rennen voller Rückschläge saß tief bei Mercedes. Rosbergs Ambitionen auf den vierten Sieg in Serie waren schon nach 700 Metern dahin. Vettel hatte sich mit seinem Ferrari nach dem Start an Verstappen vorbeigedrängt und hielt rücksichtslos Kurs auf der Innenbahn. Dort kollidierte er mit Rosberg. Beim Ferrari brach die Vorderradaufhängung, Vettels Arbeitstag war vorbei. Rosberg drehte sich, sah das komplette Feld an sich vorbeiziehen, konnte aber immerhin weiterfahren.

Vettel: 22 Rennen ohne Sieg

Ein Jahr nach seinem ersten Erfolg im Ferrari in Malaysia erreichte Vettel in seiner zweiten Saison bei der Scuderia damit einen weiteren Tiefpunkt. Er ist erstmals in seiner Karriere 22 Rennen ohne Sieg.

Pure Glücksgefühle überwältigten indes den Australier Ricciardo. Zwei Jahre hatte er auf seinen vierten Karriere-Sieg warten müssen. „Es war eine sehr emotionale Zeit“, sagte Ricciardo. Während des Rennens hatte er sich mehrerer Attacken seines Teamkollegen Verstappen erwehrt, dies sicherte ihm am Ende den Erfolg.

Im 16. der 21 Saisonrennen gewann damit erst zum zweiten Mal keiner der beiden Mercedes-Fahrer. In Barcelona hatte Verstappen vom Crash zwischen Rosberg und Hamilton profitiert und gleich in seinem ersten Grand Prix im Red Bull triumphiert.