Dienstag4. November 2025

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Mario Mutsch: „Wir dürfen nicht mehr an letzte Saison denken“

Mario Mutsch: „Wir dürfen nicht mehr an letzte Saison denken“

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Fussball: Der Luxemburger Mario Mutsch zum katastrophalen Saisonauftakt des FC Metz.

Christophe Junker

360 Spielminuten in der Coupe de la Ligue und der Ligue 2 hat der FC Metz diese Saison bereits hinter sich. Die Bilanz sieht  derzeit sehr trübe für die  „Grenats“ aus, bei denen es Mario Mutsch auf bislang 325  Minuten Einsatzzeit – die meisten davon als rechter Mittelfeldspieler – brachte. Aus im Pokal und mit 0 Punkten sowie 0  Toren Tabellenletzter der L2.

Das Tageblatt hat nachgefragt beim Luxemburger Nationalspieler, warum der Saisonstart komplett misslang.

Tageblatt: Mario, 1:3 gegen Clermont, 0:2 gegen Evian, 0:1 gegen Laval und 0:1 gegen Troyes: Die Saison hätte schlechter nicht beginnen können. Woran liegt’s?
Mario Mutsch: „Der Verein musste zehn Spieler, von denen sieben, acht Stammspieler waren, abgeben. Vor allem an Erfahrung fehlt es uns, da der Klub aus finanziellen Gründen auf junge Spieler setzen muss. Dem Verein blieb nichts anderes übrig, nachdem zwei Jahre in Folge der Aufstieg verpasst wurde. Sie mussten die Handbremse ziehen.“

„T“: Metz kann nach dem Beschluss der DNCG („Direction nationale du contrôle de gestion“) nur Spieler verpflichten, wenn gleichzeitig welche den Klub verlassen und von der Gehaltsliste verschwinden. Wie sehr bremst das den Klub?
M.M.:
„Der Klub hat letzte Woche Stürmer Tenema N’Diaye aus Nantes verpflichtet. Er ist aber noch nicht spielberechtigt. Erst muss ein anderer Spieler von der Gehaltsliste runter, dann kann er spielen. Nach dem, was ich weiß, sucht Metz einen anderen Klub für Razzak Omotoyossi.“

„T“: Wie sieht es denn bei dir aus? Bleibst du in Metz?
M.M.:
„Ich glaube nicht, dass der Klub für mich viel Geld bekommen würde. Es ist ja so, dass sie Spieler von der Gehaltsliste wegbekommen müssen, und da, denke ich, würde es dem Klub nicht viel weiterhelfen, wenn ich wechseln würde.“

„T“: Gab oder gibt es Anfragen?
M.M.: „Es gab Anfragen von Managern. Der FC Metz hat mir aber Ende vergangener Saison angedeutet, sich vorstellen zu können, meinen Vertrag, der am Ende dieser Saison ausläuft, zu verlängern. Seitdem ist aber nichts mehr in dieser Hinsicht passiert …“

„T“: Metz setzt diese Saison auf viele Spieler, die mit den U19 letzte Saison die „Coupe Gambardella“ gewonnen haben. Talent müsste doch vorhanden sein im Team …
M.M.:
„Gegen die jungen Spieler kann niemand etwas Schlechtes sagen. Ich spreche aber aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass bei den Profis ein ganz anderer Wind weht als bei Amateur- bzw. Jugendspielen.“

„T“: Viel Zeit, sich an dieses andere Klima zu gewöhnen, bleibt den jungen Spielern aber nicht. Was ist zu tun?
M.M.: „Eines vorweg: Wenn es immer noch Spieler gibt, die nur an die Historie des großen FC Metz denken, dann sollten sie schnell damit aufhören. Es muss in die Köpfe rein, dass die Situation derzeit eine andere ist. Der Verein wollte einen Umbruch vollziehen und der wurde jetzt vollzogen. Das brachte einige Probleme mit sich, wie jetzt mit unserem schlechten Saisonstart.“

„T“: Am Freitag empfangt ihr den Tabellendritten aus Vannes. Wie soll es mit den ersten Punkten klappen?
M.M.:
„Das Problem ist, dass wir zuhause gegen die beiden Aufsteiger aus Evian und Troyes bereits verloren haben. Das darf nicht sein. Im eigenen Stadion muss das Ziel immer sein, zu gewinnen. Die vier Niederlagen waren ganz knapp. Es fehlt nicht viel. Das Problem ist aber, dass wir keine Tore schießen.“

„T“: Wie soll das mit dem Toreschießen in Zukunft klappen?
M.M.:
„Dieses Problem müssen wir im Kollektiv beheben. Aarau war auch ein kleiner Klub mit wenigen finanziellen Mitteln, und doch ist es uns gelungen, als ich dort war, zwei gute Saisons zu spielen. Die Mannschaft hat das Maximum aus sich rausgeholt, weil wir als Block und diszipliniert auftraten.“

„T“: Mit Dominique Bijotat habt ihr seit Saisonbeginn einen neuen Trainer. Was kann er an der Situation ändern?
M.M.: „Ihn trifft keine Schuld. Seine Trainingseinheiten sind sehr komplett. Wir trainieren viel mit dem Ball. Nur im Spiel versuchen wir es zu oft mit langen, hohen Bällen. Wir müssen den Ball laufen lassen. Heute (gestern) hat er eine super Ansprache gehalten, indem er die Spieler daran erinnerte, als Kollektiv aufzutreten. Wir müssen zur Basis zurück und dürfen nicht mehr an die letzte Saison denken.“