FußballMainz-Profi Leandro Barreiro über Bayern München, Portugal und Tanzeinlagen

Fußball / Mainz-Profi Leandro Barreiro über Bayern München, Portugal und Tanzeinlagen
Leandro Barreiro (l.) hätte nichts dagegen, wenn auch morgen ein paar Freudentänze auf Instagram zu sehen wären Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Während die beiden Vorgänger Christopher Martins und Gerson Rodrigues eher zu den Ausnahme-Kandidaten bei Pressekonferenzen der Nationalmannschaft zählen, ist Leandro Barreiro ein Routinier dieser Frage-Antwort-Runden. Trotzdem fand das Sprachtalent – bei der gewohnten Professionalität – gestern noch die eine oder andere Möglichkeit, den Journalisten gefundenes Fressen zu liefern.

Bei der letzten Frage konnte sich der 21-Jährige das Lachen dann nicht mehr verkneifen. Es ging um seinen Freudentanz aus der Umkleidekabine in Dublin, den Teamkollege Gerson Rodrigues nach dem verdienten WM-Qualifikationssieg hochgeladen hatte. Locker-lässig ließ der Mainzer die Hüften kreisen, auch ein paar andere Nationalspieler machten mit. Profi, wie er eben ist, stellte Barreiro gleich klar: „Zuerst hat für uns die Partie morgen (heute) Priorität“, sagte er, fügte aber noch hinzu: „Dass man nach einem Sieg auch mal tanzt, ist normal, das ist nichts Neues.“

Getanzt wurde wohl auch wenig in Lipperscheid, wo in den vergangenen zwei Tagen Regeneration und Erholung im Vordergrund standen. „Wir haben erst vor zwei Tagen gespielt. Da bleibt also nicht viel Zeit. Der medizinische Stab setzt alles daran, dass jeder ausreichend Betreuung bekommt. Denn wir müssen gegen Portugal alle voll belastbar sein. Das wird nicht einfach und wir müssen jede Minute nutzen.“ 

Als Bundesliga-Profi ist der ehemalige Erpeldinger an hohe Belastungen und englische Wochen gewohnt – doch wie stark schätzt er Portugal im Vergleich mit den Ligakonkurrenten ein? „Wenn man das vergleichen könnte, dann wären sie wohl Bayern München. Da muss man von der ersten Sekunde an hochkonzentriert sein. Es wird sicherlich intensiver als gegen die Mannschaften, die beispielsweise im Tabellenmittelfeld stehen. Aber vom Niveau her kann man sie schon mit den Bayern vergleichen.“ 

Eine weitere Hotel-Woche

Bei den Rheinhessen ist Leistungsträger Barreiro zwar auch auf der Acht im Einsatz, allerdings sind die Vorgaben aufgrund der Fünfer-Verteidigerkette andere. Er habe keine Probleme, sich schnell an die Anforderungen des Trainers anzupassen, versicherte der 21-Jährige. In dieser Saison stand er bereits 21 Mal in der deutschen Meisterschaft auf dem Platz, weshalb er in der vergangenen Woche gegen Katar geschont wurde. Zweifel daran, dass er heute auflaufen wird, gibt es dagegen keine. Dafür nimmt er auch gerne die Quarantäne in Kauf, die bei seiner Rückkehr in Mainz auf ihn wartet: „Ich würde jedes Opfer bringen, um spielen zu können. Da kommt es dann auch bestimmt nicht auf fünf weitere Tage im Hotel an. Damit habe ich absolut kein Problem.“

Anders als Nacional Funchal (und die bekannten Freistellungssorgen bei Vincent Thill) hatte der abstiegsbedrohnte Bundesligaklub gleich ein Entgegenkommen mit der FLF vorgeschlagen. Barreiro wird in den kommenden Tagen alleine in einem Hotelzimmer in Mainz untergebracht, damit er am Wochenende wieder für seinen Verein – und zwar gegen den direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld – einsatzberechtigt ist. 

Damit beschäftigte sich Barreiro in den vergangenen Stunden aber noch nicht. Stattdessen kam er auf die mentale Einstellung seiner Kameraden aus der Nationalelf zu sprechen: „Irland hat in diesem Sinne nichts verändert. Wir sind selbstbewusst, ohne Angst und Stress, aufgetreten. Der Sieg war eine Bestätigung dafür, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Aber morgen erwartet uns ein anderes Spiel. Wir wollen alle unser Bestes geben.“ Was die Fans der „Roten Löwen“ wollen, scheint auch klar: den nächsten Barreiro-Tanz.