Samstag15. November 2025

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EinzelkritikLuxemburg vs. Deutschland: Ein Abend voller Glanzpunkte

Einzelkritik / Luxemburg vs. Deutschland: Ein Abend voller Glanzpunkte
Christopher Martins (l.) störte die Deutschen sehr oft im Spielaufbau Foto: Editpress/Jeff Lahr

Die „Roten Löwen“ wurden nach dem Abpfiff mit tosendem Applaus verabschiedet, und das völlig zu Recht. In den ersten 45 Minuten zeigten sie nicht nur eine defensive Meisterleistung, sondern setzten auch offensiv viele Glanzpunkte. Trainer Strasser darf sich über eine geschlossene Mannschaftsleistung mit vielen Highlights freuen.

Anthony Moris: Mit den ersten deutschen Möglichkeiten hatte er kaum Mühe, strahlte von Beginn an Ruhe aus und war stets zur Stelle. Bei den Gegentoren nach der Pause blieb er ohne Chance, doch in der Schlussphase verhinderte er mit mehreren starken Paraden eine höhere Niederlage und hielt das Ergebnis im Rahmen.

Laurent Jans: Gegen Wirtz bewahrte er einen kühlen Kopf und agierte souverän. Konnte den Spielmacher nicht gänzlich ausschalten, hielt ihn aber in Schach. Nach der Pause rückte er auf die rechte Seite und war der Unglücksrabe beim 0:1, als ihm ein folgenschwerer Stellungsfehler unterlief. Trotzdem eine solide Vorstellung des Kapitäns.

Seid Korac: Der 24-Jährige unterstrich eindrucksvoll seine Rolle als Abwehrchef. Immer wieder stellte er sich den direkten Duellen mit Woltemade und überzeugte dabei mit starkem Stellungsspiel sowie einer beeindruckenden Zweikampfquote. In der Luft war er praktisch unbezwingbar. Deutschlands Stoßstürmer fand genau zweimal einen Weg an ihm vorbei.

Dirk Carlson: Der St. Pöltner präsentierte sich als Balleroberer und Flankenklärer in Person. Mit Fokus auf seine defensiven Qualitäten war er in der ersten Halbzeit kaum zu überwinden und hielt die Abwehr stabil. Nach dem Seitenwechsel stemmte er sich so gut wie möglich gegen den zunehmenden deutschen Druck, wirkte dabei ein wenig müde und konnte nicht mehr die gleiche Souveränität ausstrahlen.

Florian Bohnert: Er agierte etwas defensiver als gewohnt, präsentierte sich dabei jedoch äußerst solide. Auf der linken Seite war er ständig unterwegs und hatte Sané über weite Strecken im Griff. Als Erster sah er die Gelbe Karte, ehe sein Arbeitstag zur Halbzeit endete und Marvin Martins für ihn übernahm

Leandro Barreiro: Mit seiner gewohnt hohen Laufbereitschaft prägte er das Spiel von Beginn an und dominierte das Mittelfeld in den ersten 30 Minuten. Immer wieder überlief er Pavlovic und Goretzka, setzte damit klare Akzente und brachte die Deutschen ins Wanken. Trotz intensiver Bewachung überzeugte er mit starker Zweikampfführung, blieb äußerst stabil und leistete sich kaum Ballverluste.

Mathias Olesen: Auf den 24-Jährigen war einmal mehr Verlass. Mit großer Aufmerksamkeit bügelte er zahlreiche Unsicherheiten in der Defensive aus und hielt das Mittelfeld zusammen. Allerdings ging er dabei nicht selten ins Risiko, kleinere Fehler schlichen sich ein. Nach der Pause schaltete er sich vermehrt ins Offensivspiel ein und sorgte mit seinen Vorstößen mehrfach für Gefahr.

Olivier Thill: Der ehemalige Niederkorner sah sich immer wieder mit Defensivaufgaben gegen den vorpreschenden David Raum konfrontiert. Das kostete ihn Energie in der Vorwärtsbewegung, wo er zwar bemüht wirkte, jedoch insgesamt etwas blass blieb. Bei Standardsituationen war er wie gewohnt gefährlich und sorgte für Unruhe im gegnerischen Strafraum. In der 71. Minute endete schließlich sein Arbeitstag.

Christopher Martins: Agierte sehr weit vorgezogen. Immer wieder war er der Antreiber im Pressingsystem von Trainer Jeff Strasser und sonst auch überall zu finden. Kämpferisch zeigte er sich unglaublich stark und war in der ersten Halbzeit nahezu in jeder Szene präsent. In der 65. Minute bot sich ihm die große Gelegenheit, als er plötzlich frei vor Baumann auftauchte, er brachte die Kugel aber nicht unter Kontrolle und verpasste so den möglichen Ausgleich. Spieler des Spiels.

Danel Sinani: Unwahrscheinlich aktiv startete er in die Partie und verbuchte bereits in der 11. Minute die erste Großchance. Immer wieder suchte er den Abschluss und prüfte Baumann gleich mehrfach, darunter mit einer direkt getretenen Ecke in der 30. Minute. Auch danach steckte er nicht zurück, blieb durchweg aggressiv und war in der 54. Minute Hauptakteur einer hitzigen Rudelbildung.

Aiman Dardari: Zu Beginn präsentierte er sich beweglich und spielfreudig, wich immer wieder auf den linken Flügel aus und kam in der 51. Minute sogar zur großen Chance auf den Ausgleich. In der 18. hatte er eine ähnlich gute Chance, als er von links nach innen zog. Nach der Pause ließ seine Wirkung etwas nach, die Präzision in seinen Pässen ging verloren. Nichtsdestotrotz, ein großes Talent, das den „Roten Löwen“ noch viele schöne Momente bescheren dürfte.

Marvin Martins: Wurde zur zweiten Halbzeit für Bohnert eingewechselt. Spielte auf der linken Seite, während Jans nach rechts rückte. Hatte einen schweren Stand gegen die Schnelligkeit von Wirtz und Raum.

Tomas Moreira: Stabilisierte das Mittelfeld ab der 71. Minute. Konnte allerdings keine offensiven Akzente setzen.

Alessio Curci, Adulai Djabi Embalo und Sébastien Thill: Einsatzzeit zu kurz für eine Bewertung, wobei festzuhalten ist, dass der junge Djabi Embalo sein erstes Länderspiel bestritt. (sf)