Donnerstag23. Oktober 2025

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BasketballKlare Rollenverteilung nach dem ersten Drittel der Damenmeisterschaft

Basketball / Klare Rollenverteilung nach dem ersten Drittel der Damenmeisterschaft
Isi Etute (r.) ist derzeit laut Statistiken die wertvollste luxemburgische Spielerin in der Enovos League Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Nach der Länderspielpause, in der die FLBB-Damen ihre beiden Heimspiele in der EM-Qualifikation gegen Montenegro und die Schweiz bestritten haben, geht es ab Samstag mit dem Meisterschaftsbetrieb in der Enovos League weiter. Hier ist die erste von insgesamt drei Qualifikationsrunden bereits absolviert. Nachfolgend ein Überblick über die aktuelle Situation.

Der ungeschlagene Spitzenreiter

Der amtierende Meister Gréngewald Hostert ist in der laufenden Saison bisher das Maß aller Dinge, auch wenn mit Sam Logic der MVP der letzten Saison den Klub verlassen hat. Alle sieben Meisterschaftsspiele wurden gewonnen, wettbewerbsübergreifend ist das Team von François Manti damit noch immer ungeschlagen. Mit 649 erzielten Punkten in gerade einmal sieben Spielen, ein Schnitt von 92,7 pro Partie, besitzt der Gréngewald die mit Abstand beste Offensive der Liga. Das erste Duell gegen den Erzrivalen der letzten Jahre, den T71 Düdelingen, das direkt zum Saisonauftakt stattfand, entschied Hostert mit 97:75 für sich. In zwei Partien (Wiltz und Steinsel) erzielten Lisy Hetting und Co. sogar mehr als hundert Punkte. Es gab aber auch zwei engere Spiele. Gegen die Sparta (83:79) bewies Hostert, dass es aber auch Begegnungen drehen kann, in denen man lange weit im Hintertreffen lag. Gegen Contern (63:68) war die Partie hingegen über 40 Minuten eine enge Angelegenheit. Wichtige Punktegarantin im Kader ist die neue US-Spielerin Alexus Johnson, die pro Partie durchschnittlich 26,9 Zähler erzielt. Keine andere Spielerin sichert sich auch so viele defensive Rebounds wie die 30-Jährige (14,4). Das Profi-Duo Johnson/Cahill ist das effizienteste der gesamten Liga. Aus luxemburgischer Sicht ist auf die Hetting-Schwestern im Gréngewald nach wie vor Verlass, die sich weiterhin in den Top Ten der wertvollsten einheimischen Spielerinnen befinden. Doch auch die jungen Spielerinnen um Lesley Leches bekommen in einigen Begegnungen inzwischen immer mehr Spielzeit. 

Das Verfolgerduo

Zwei Punkte hinter dem Gréngewald folgen die Sparta Bartringen und der T71 Düdelingen, dies mit einer Bilanz von fünf Siegen und zwei Niederlagen. Beide Teams zeigten sich bis dato in der Offensive und Defensive gleich stark und kassierten in den bisherigen sieben Meisterschaftsspielen kurioserweise beide bisher 476 Zähler (68 im Schnitt). Während die Sparta das direkte Duell gegen den T71 knapp gewann (67:66), leisteten sich die Bartringerinen einen Ausrutscher gegen Steinsel (75:83). Das Team von Trainer Mike Feyder überzeugt in dieser Saison durch sein Kollektiv. Immer noch wichtig im Kader ist Bridget Yoerger, besonders im Rebound. Hier erhält sie jedoch Unterstützung von Cathrin Wolff, die im Sommer vom Gréngewald kam. Mit Nachwuchstalent Nicole Torresani, Neuzugang Jenna Wolf sowie Lena Mersch und Mia Hagen, die immer wieder von der Dreier-Linie eine Partie mitentscheiden können, hat die Sparta derzeit bei den JICL-Spielerinnen den wohl ausgeglichensten Kader. 

Der T71 muss noch immer verletzungsbedingt auf Kapitänin Catherine Mreches verzichten und dies in einer Saison, in der auch Ehis Etute und Nadia Mossong dem Verein nicht mehr zur Verfügung stehen. Immer mehr sind nun die jungen Spielerinnen gefordert und hier fängt die erst 16-jährige Isi Etute an, einen immer wichtigeren Stellenwert zu bekommen. Die jüngere Schwester von Ehis folgt in die Fußstapfen des luxemburgischen MVPs der letzten Saison, führt derzeit das JICL-Ranking in Sachen Punkte (17,6 im Schnitt), Rebounds (9,6 im Schnitt) und Effizienz an. Eine wichtige Rolle im Team hat auch „Rückkehrerin“ Svenia Nürenberg eingenommen, die für ihre defensiven Qualitäten bekannt ist. Und mit dem Profi-Duo Winton/Van Kleunen besitzt Düdelingen zweifelsohne eines der routiniertesten, vor allem was ihre Kenntnisse der einheimischen Liga betrifft.

Der Play-off-Kampf

Contern oder Steinsel? In den vergangenen beiden Jahren stellte sich stets diese Frage, wenn es um den letzten verbleibenden Halbfinalplatz ging. Und auch in dieser Saison ist die Wahrscheinlichkeit, dass erneut diese beiden Klubs am Ende den vierten Rang unter sich ausmachen werden, groß. Zurzeit belegen Contern und die Amicale jedenfalls punktgleich die Ränge vier und fünf, dies mit einer Bilanz von vier Siegen und drei Niederlagen. Aufgrund des direkten Vergleichs, den das Team von Trainerin Fabienne Fuger deutlich für sich entschied (80:50), liegt der ABC in der Tabelle allerdings vor dem direkten Konkurrenten. Dabei können die Conterner Damen sogar die beste Defense der gesamten Liga aufweisen, mit 39 Punkten, ein Schnitt von 62,7. Neuzugang Esmeralda Skrijelj hat im Team, wenig überraschend, eine wichtige Rolle übernommen. Mit durchschnittlich 15,6 Zählern pro Partie ist sie derzeit die zweitbeste einheimische Scorerin, führt mit einem Schnitt von 3,9 das Ranking der Assists an und belegt bei den Rebounds mit 8,7 erneut Platz zwei. Mit Lou Mathieu, Charlie Bidinger besitzt Coach Fuger weitere starke luxemburgische Spielerinnen, sie folgen in der Liste der besten Passgeberinnen sogar auf den Rängen zwei und drei. Die Amicale, die mit der Sparta im Gegensatz zu Contern schon ein Team aus den Top drei schlagen konnte, hat mit Isa Hämäläinen (14) sowie Mandy Geniets (12,5) sogar zwei der besten fünf einheimischen Punktelieferantinnen in ihren Reihen. 

Der Tabellenkeller

Mit den Sangliers Wiltz (zwei Siege), dem Basket Esch (ein Sieg) und den Musel Pikes (noch kein Sieg) dürften sich drei Mannschaften im kommenden Frühling wohl in der Abstiegsgruppe wiederfinden. Mit zwei Erfolgen stehen die Damen aus dem Norden derzeit am besten da, sie konnten immerhin gegen die beiden direkten Konkurrenten gewinnen. Dabei lebt das Team, das bekanntlich nicht den größten Kader besitzt, besonders von seiner Profispielerin Olivia Lane, die derzeit in der Liste der Liga-MVPs nur Gréngewald-Profi Johnson den Vortritt lassen muss, mit im Schnitt 19 Rebounds pro Spiel dominiert sie zudem diese Sparte. In Esch hat man, wie bereits im letzten Jahr, erneut das Gefühl, dass das gesamte Potenzial, das diese Mannschaft besitzt – die mit Julie Mangen zudem eine wertvolle Verstärkung erhalten hat –, noch immer nicht wirklich ausgenutzt wird. Die Moselanerinnen mussten derweil im Sommer einmal mehr Abgänge verkraften und sind derzeit auch das einzige Team der Damenliga, das bereits einen Wechsel auf dem Trainerstuhl vorgenommen hat. Eine Mannschaft, die sich weiterhin in einem großen Umbruch befindet und in keiner Partie bisher mehr als 69 Punkte erzielen konnte.

Erste Euroleague-Punkte von Dorian Grosber

Die Euroleague-Partie zwischen den beiden Bundesligisten ALBA Berlin und Bayern München dürfte der luxemburgische Nationalspieler Dorian Grosber so schnell nicht mehr vergessen. Auch wenn der Hauptstadtklub das Spiel deutlich 86:115 verlor, konnte das Nachwuchstalent, das bekanntlich im Besitz einer Doppellizenz ist, eine weitere Premiere feiern. Kam Grosber vor einer Woche gegen Belgrad zu einem Blitzdebüt von gerade einmal 0,7 Sekunden und stand er am Dienstag gegen Mailand sogar in der Startfünf, so durfte er sich am Donnerstag über seine ersten Punkte in diesem europäischen Wettbewerb freuen. Dabei standen am Ende drei Minuten Spielzeit, zwei Punkte und ein Steal zu Buche.