HandballKäerjengs Vladimir Temelkov beendet seine Karriere für frischen Wind

Handball / Käerjengs Vladimir Temelkov beendet seine Karriere für frischen Wind
Vladimir Temelkov spielte seit 2011 in Käerjeng Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Vladimir Temelkov ist mit dem Auftakt der Play-offs vom Spielfeld auf die Trainerbank gewechselt. Beim HB Käerjeng assistiert der ehemalige Nationalspieler Mazedoniens nun Coach Zoran Radojevic. Die eigene Müdigkeit und das Potenzial junger talentierter Spieler haben den 43-Jährigen dazu bewogen.

„Es ist mir schwergefallen, aber irgendwie auch nicht“, so die Worte von Vladimir Temelkov über sein kurzfristiges Karriereende. „Nach einer langen Karriere aufzuhören, ist ein ganz komisches Gefühl. Dass ich weiter im Klub als Trainer arbeiten kann, macht es leichter. Ohne Handball wäre es noch viel schwerer.“ Der Gedanke, seine Laufbahn als Handballer zu beenden, ist im Laufe der Saison gereift. „Kurz nach Silvester stand meine Entscheidung fest“, so Temelkov, der in Käerjeng als Vorzeigeprofi galt. Seit dem ersten Spieltag der Titelgruppe steht er nun als Co-Trainer an der Käerjenger Außenlinie und unterstützt Zoran Radojevic. Er ist zwar immer noch als Spieler gelistet, wird aber nur noch im äußersten Notfall einspringen. „Läuft alles normal, werde ich nicht mehr spielen.“

Der ehemalige Nationalspieler Mazedoniens hatte für seine Entscheidung mehrere Gründe. „Einerseits habe ich gemerkt, dass ich der Mannschaft nicht mehr auf die gleiche Art und Weise weiterhelfen kann wie noch letztes Jahr. Ich kann meine Leistung nicht mehr so bringen, wie ich es kannte. Die Müdigkeit spielt sicher mit. Ich werde im März schon 44“, erklärt Temelkov. „Ich habe in den vergangenen Jahren zudem schon viel Verantwortung im Coaching des Jugendbereichs in Käerjeng übernommen. Dazu mein eigenes Training, die Spiele, die Arbeit und das Familienleben. Das kostet viel Kraft.“

Die kommende Saison vorbereiten

Auch die sportlichen Leistungen der Mannschaft in dieser Saison spielten bei seinem Entschluss eine Rolle. „Wir spielen in dieser Saison nicht so gut und werden den Erwartungen nicht gerecht“, sagt er. „Ich habe mit den Vereinsverantwortlichen gesprochen und wir sind gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich ist, um aufzuhören, auch weil wir den jungen Spielern eine Chance geben wollen und uns schon auf die nächste Saison fokussieren.“ Die Käerjenger stehen auf dem vierten Tabellenplatz der AXA League, der Meistertitel ist bereits außer Reichweite. Es geht in dieser Saison nur noch darum, den europäischen Platz abzusichern. Gerade durch diese Situation bietet es sich nun an, Nachwuchsspielern in den kommenden Wochen vermehrt Einsatzzeit zu gewähren.

„Es ist eine gute Zeit, um Platz für die Jugend zu machen. Sie sollen ihre Chance bekommen“, sagt Temelkov. Die Zeit sei reif für einen Umbruch. „Ich glaube, die jungen Spieler müssen jetzt spielen und ihre Fehler machen. Nur so kommen sie weiter.“ Der Mazedonier spricht von Spielern wie Matusz Lallemang, Thomas Darnois, Noah Huberty oder André da Silva, die er in den Nachwuchsmannschaften des Vereins trainierte und deren Weg er in die erste Mannschaft begleitete. „Einige von ihnen betreue ich schon seit acht Jahren. Sie sollen jetzt in der ersten Mannschaft ihren Platz und ihre Zeit bekommen, um Erfahrung zu sammeln.“

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag. Käerjeng trifft dann zu Hause auf Düdelingen. „Wir gehen die Partie mit Volldampf an. Egal ob jung oder alt – wir machen alles, was wir können, um zu gewinnen“, gibt Temelkov die Richtung vor. „Ich glaube, Düdelingen ist im Moment auch in einer Form, in der wir sie schlagen können. Sollte es nicht klappen, wäre das aber kein Beinbruch. Bei uns stehen eben jetzt nicht mehr nur die Ergebnisse im Vordergrund.“ Der Fokus liegt schon auf der nächsten Saison. 

Auch für den Mazedonier selbst steht in den kommenden Wochen das „Erfahrung sammeln“ im Vordergrund, um irgendwann selbst Cheftrainer zu werden. „Jetzt bin ich noch nicht so weit“, sagt er. „Ich muss mich entwickeln. Momentan bin ich froh, Co-Trainer zu sein und Zoran helfen zu können. Wenn sich aber irgendwann etwas ergibt – warum nicht?“