SchwimmenJulien Henx, die letzte FLNS-Festung bei der Kurzbahn-EM

Schwimmen / Julien Henx, die letzte FLNS-Festung bei der Kurzbahn-EM
Julien Henx Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die Blicke von Europas Wasserfreunden richten sich ab Dienstag in Richtung Rumänien. In Otopeni werden die 22. Europameisterschaften auf der Kurzbahn ausgetragen, Luxemburg wird einzig durch Julien Henx vertreten sein.

Rund sechs Monate vor den Olympischen Spielen in Paris gerät die Kurzbahn etwas ins Abseits. Im 25-Meter-Becken können keine Normen geschwommen werden und noch stehen viele Qualifikationen aus. Nichtsdestotrotz ist ein Europatitel aller Ehren wert und dementsprechend ist das Interesse an den Europameisterschaften groß und die Wettkämpfe sind qualitativ stark genug besetzt. Ausgetragen wird die EM in Otopeni, 10 km außerhalb von der Hauptstadt Bukarest.

Es ist das erste Mal, dass Rumänien eine EM oder gar WM austrägt. Der „Aquatics Complex“ wurde erst 2011 fertiggestellt, umfasst sechs Becken und bietet 3.000 Zuschauern Platz.

Team Luxemburg ist in diesem Jahr schwach besetzt. Tatsächlich sind nur Julien Henx als Schwimmer und der neue Nationaltrainer Jérémy Bruggeman, erst seit zwei Monaten im Amt, nach Otopeni gereist. Das Duo traf am Sonntag in Rumänien ein, am Montag konnten erste Bahnen in der Schwimmhalle geschwommen werden. Henx wird sein erstes Rennen am Mittwoch bestreiten.

Der Düdelinger ist hinsichtlich dieser Kurzbahn-EM sehr zuversichtlich: „Ich fühle mich allgemein in Form. Aktuell bin ich noch ein bisschen müde, weil ich einen Monat Trainingslager auf Teneriffa hinter mir habe. Der Lehrgang war wesentlich anders als das normale Training: viel anstrengender, deshalb auch effizienter. Es hat mir jedenfalls viel gebracht. Ermattet bin ich auch wegen der Anreise sowie des Zeitwechsels und des Klimas. Ich habe jetzt aber noch drei Tage Zeit, um mich zu erholen (das Interview wurde am Sonntag geführt, Anm. d. Red.).“

„Am Mittwoch geht es mit den 50 m Kraul los“, blickt Henx voraus. Dieser Sprint ist top gesetzt, mit u.a. dem Europarekordhalter Florent Manaudou. Der Franzose schwamm diese Bestzeit (20“26) bei der WM 2014 in Doha (KAT). Oder Benjamin Proud: Der Brite führt die Meldeliste an (20“76). Insgesamt sind 62 Teilnehmer gemeldet, Julien Henx steht an Position 18 (21“57), für ein Halbfinale müsste sich der 28-Jährige aktuell um 0,15“ verbessern: „Hinsichtlich meiner Erwartungen will ich mir keine Zeiten und Plätze vorgeben. Ich habe mein Training viel umgestellt, wesentlich mehr Sprinteinheiten eingebaut Diese Änderungen waren nötig, weil das Resultat, das wir uns zuvor vorgestellt hatten, nicht erzielt wurde. Ich werde versuchen, schnell zu schwimmen, und dann muss man sehen, was unter dem Strich dabei rauskommt. Insbesondere, ob die Trainingsumstellung etwas gebracht hat. Für mich selbst ist es auch eine Wundertüte, ein erster Test, und man muss sehen, was sich in dieser Tüte befindet. Aber natürlich bin ich wie immer optimistisch: Ich glaube fest daran, dass ich schnell sein kann. Es soll außerdem Spaß machen. Diese Saison ist enorm wichtig für mich, auch um zu sehen, wie es weitergeht.“

Bedauern tut Julien Henx nur, dass er als einziger FLNS-Schwimmer in Otopeni schwimmen wird: „Schade ist, dass ich alleine hier in Rumänien starten muss, es ist immer angenehmer, wenn man in einer Mannschaft eine EM bestreiten kann. Aber jeder hat seine eigenen Prioritäten. Es ist nicht einfach, aus den USA anzureisen, da ist die Umstellung noch größer.“ Julien Henx wird in Otopeni drei Rennen bestreiten. Neben den 50 m Kraul sind das am Freitag die 50 m Delfin und am Samstag die 100 m Freistil.