Jubel an der Stamford Bridge

Jubel an der Stamford Bridge
(Kirsty Wigglesworth)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der FC Chelsea hat sich den Titel auf der Insel gesichert. Nach dem 1:0 gegen Crystal Palace sind die Blues nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Erfolgscoach José Mourinho ist wieder am Ziel.

Nach dem vorzeitigen Titelgewinn seines FC Chelsea verschwand Coach José Mourinho sofort in den Katakomben. Kapitän John Terry sank im Strafraum auf die Knie, die Fans sangen im blauen Lamettaregen glückselig den Stadion-Klassiker „We are the Champions“. Der 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Crystal Palace machte die Londoner gestern schon drei Spieltage vor Saisonende zum englische Fußball-Meister. Mit 83 Punkten sind die Blues von den Verfolgern Manchester City (70) und FC Arsenal (67) nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.

Vierter Meistertitel für Terry

Für Terry war es bereits der vierte Meistertitel. „Es ist immer noch ein unglaubliches Gefühl. Dafür lebe ich. Die vier, fünf Jahre ohne Titel haben mir wehgetan. Umso mehr genieße ich es heute“, sagte der Routinier. Schon nach dem entscheidenden Tor von Eden Hazard in der 44. Minute versank die Stamford Bridge im Taumel der Vorfreude.

Zweifel am fünften Meistertitel der West-Londoner nach 1955, 2005, 2006 und 2010 hatte es zwar nach dem 0:0 bei Arsenal am vergangenen Spieltag und dem 3:1 im Nachholspiel bei Leicester City am Mittwoch nicht gegeben. Doch Chelsea wollte unbedingt im eigenen Stadion feiern.

Nach drei titellosen Jahren feierte Trainer Mourinho mit dem Triumph seine insgesamt achte Meisterschaft in 13 Jahren. Bei seiner ersten Amtszeit an der Bridge zwischen 2004 und 2007 triumphierte er zweimal. Insgesamt wurde er in vier Ländern Meister – mit Chelsea, dem FC Porto, Inter Mailand und Real Madrid. „Ich bin hierher zurückgekommen, um Champion zu werden. Das geht nur mit Leidenschaft und Arbeit. Ich wusste, es ist die härteste Liga, um einen Titel zu gewinnen. Aber wir haben es geschafft“, sagte Mourinho.

„Mehr Anerkennung verdient, als wir bekommen“

Die Blues führen die Tabelle seit dem ersten Spieltag an. Seit dem 3:5 bei Tottenham Hotspur am 1. Januar haben sie kein Liga-Spiel mehr verloren. Insgesamt mussten sie wettbewerbsübergreifend nur nach drei von 51 Partien als Verlierer vom Platz. „Ich denke, wir haben mehr Anerkennung verdient, als wir bekommen“, sagte Terry. Der 34 Jahre alte Innenverteidiger ist einer der Stars der Saison. Er war genau wie die Kreativkräfte Eden Hazard und Cesc Fabregas sowie Torjäger Diego Costa überragend. Die von ihm organisierte Abwehr blieb in 17 Partien ohne Gegentor. Zudem gilt er als der letzte große Anführer. Hazard wurde für seine Dribblings und Zauberpässe bereits zum Spieler des Jahres gewählt. Fabregas hat mit 17 Torvorlagen großen Anteil am Titel. Und Costa kam in seinem ersten Jahr auf der Insel zu 19 Liga-Treffern – in nur 24 Spielen.

Zwar wurden die West-Londoner jüngst für ihre Defensivtaktik als langweilig kritisiert. Doch dieser Spott trifft nicht den Kern. Bis Weihnachten zeigten die Blues durchaus spektakulären Offensivfußball und spielten die Gegner an die Wand.