Vor rund vier Wochen machte das Gerücht, der F91 habe Investoren aus der Türkei angelockt, erstmals die Runde. Damals hatte Präsident Gerry Schintgen diese Informationen weder bestätigt noch verneint. Inzwischen gibt es sogar noch weitere potenzielle Kandidaten aus dem Ausland, die sich vorstellen können, in Düdelingen einzusteigen. „Wir stehen in Kontakt mit türkischen und italienischen Investoren“, erklärte der Vereinsboss am zweiten Pfingstfeiertag.
Eine Erklärung hatte Schintgen ebenfalls parat: „Ihnen gefällt unser Konzept. Für sie wäre es interessant, sich mit nicht allzu großen finanziellen Investitionen in Europa zu zeigen und Spieler bei uns zu platzieren – die sich wiederum im Europapokal zeigen könnten.“ Besonders die beiden Teilnahmen an der Europa League hätten dem Verein zu internationaler Bekanntheit verholfen und dienten heute noch als Argument.
Chance für die eigene Jugend?
Fix ist aber (noch) nichts: „Wir hoffen auf und brauchen eine baldige Entscheidung, denn diese wird unsere Kaderplanungen für die nächste Saison grundlegend beeinflussen. Wir brauchen einen Trainer, da Claudio Lombardelli nicht im Besitz des UEFA-A-Scheins ist, der für den Europapokal Pflicht ist.“ Die Zeit drängt – und der F91 will binnen der nächsten zehn Tage eine Entscheidung. „Am 12. Juni nehmen wir das Training wieder auf. Zu Beginn des Monats müssen wir wissen, woran wir sind.“
Sollten weder die türkischen noch die italienischen Interessenten (die in etwa die gleichen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen würden) bis dahin eine klare Zusage erteilt haben, wird Düdelingen kleinere Brötchen backen. „Wir wissen, wie viel die Bruttoeinnahmen der Conference League sein werden. Ohne externe Hilfe können wir, wie viele andere auch, nicht mehr in dieser Form bestehen. Doch der F91 Düdelingen wird mit den vorhandenen Mitteln spielen. Für mich stellt das kein Problem dar, auf die eigene Jugend zu bauen.“ Schintgen kündigte an, in diesem Fall klar und deutlich zu kommunizieren und sich den Düdelinger Fans zu stellen, um Erklärungen zu liefern.
Denn Schintgen sei es leid, „dem Geld hinterherzulaufen. Es ist kein Geheimnis: Wenn ‚Gigi’ (Tallarico) nicht ausgeholfen hätte …. Aber so zu funktionieren, das wollen weder er noch ich in Zukunft. Wir werden uns ganz einfach an die Situation anpassen.“
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