Für die diesjährige Auflage der Skoda Tour de Luxembourg haben die Organisatoren die Zeitgutschriften wieder eingeführt. So soll das Rennen wieder offener und die Angriffslust der Fahrer belohnt werden. Doch schon die Zusammensetzung des aus 104 Fahrern bestehenden Pelotons wird dafür sorgen, dass das Rennen spannender wird.
Dieses Jahr sind lediglich drei WorldTour-Teams am Start (2013 waren es sieben), dafür sind vermehrt Kontinentalteams mit jungen Fahrern am Start. Da junge Fahrer, wie man z.B. bei der Flèche du Sud beobachten konnte, angriffslustiger sind, wird das Rennen für die großen Teams schwerer zu kontrollieren sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es nicht möglich sein, während 100 km spazierenzufahren und mit den Kräften bis zum Finale zu haushalten.
Puncher gefragt
Das kann man auch nicht beim Prolog am Mittwoch (04.06.14), der zwar nur 2,55 km lang (siehe auch Tageblatt-Mittwochausgabe (4. Juni 2014 / Seite 32) ist, aber mit dem Anstieg des Breedewee den Fahrern traditionell alles abverlangt. Hier sind Puncher gefragt. In den vergangenen Jahren konnte man bereits im Vorfeld den Sieger ausmachen, aber Dauersieger Jimmy Engoulvent (hat den Prolog bereits viermal gewonnen) ist am Mittwoch (04.06.14) nicht am Start. Von den Luxemburger Profis dürfte man vor allem Jempy Drucker auf den vorderen Positionen erwarten. Und auch am Freitag könne man wieder mit den gleichen Kandidaten wie beim Prolog rechnen, erklärt Laurent Didier im „T“-Interview (siehe auch Tageblatt-Mittwochausgabe (4. Juni 2014 / Seite 32).
Didier sowie seine beiden Teamkollegen Frank und Andy Schleck (Bob Jungels geht am Sonntag an den Start des Dauphiné) werden dagegen wohl erst am Wochenende zum Angriff blasen. Vor heimischem Publikum wollen die Luxemburger immer glänzen. Laurent Didier dürfte nach seiner knapp zweimonatigen Rennpause darauf brennen, wieder einen Wettkampf zu bestreiten, während Frank Schleck seit Saisonbeginn eine mehr als ansprechende Leistung zeigt. Sein Bruder Andy hatte durch seinen Sturz beim Amstel Gold Race eine verkorkste Klassiker-Kampagne, und welches Rennen könnte sich besser für einen Umschwung eignen als die Tour de Luxembourg.
Der 28-Jährige (geboren am 10. Juni 1985) hat sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen zuletzt einige wichtige Etappen der kommenden Tour de France angesehen und somit die Vorbereitung auf die „Grande Boucle“ eingeläutet. Bei der Tour de Luxembourg könnte er sich noch das nötige Selbstvertrauen holen, bevor es in die Tour de Suisse geht.
Die junge Garde
Vor allem die Etappe von Eschweiler nach Differdingen, auf der es dreimal den Col de l’Europe hochgeht, dürfte ihm liegen. Die Rundfahrt muss aber nicht bereits am Samstag entschieden sein, denn man hat die „Arrivée“ der letzten Etappe aus dem Vorjahr beibehalten und erst nach der sechsten Überquerung des Ziellinie oben auf den „Pabeierbierg“ ist der Sieg in trockenen Tüchern.
Neben den gestandenen Profis sind auch noch fünf weitere Luxemburger im Peloton. Alex Kirsch, Joël Zangerlé, Tom Thill, Kevin Feiereisen und Pit Schlechter gehen für das Leopard Development Team an den Start.
Bis auf Kevin Feiereisen und Tom Thill (der krankheitsbedingt aussteigen musste) haben sie bereits bei der Flèche du Sud ihr Können unter Beweis gestellt, vor allem Joël Zangerlé mit Platz 2 in der Gesamtwertung. Wenn die Erholung von Sonntag bis heute ausgereicht hat, können sie sicher auch bei den Profis das eine oder andere Mal auf sich aufmerksam machen.
Differdange-Losch geht zwar ohne Luxemburger an den Start, ist dafür aber immer für eine Überraschung gut. Die Mannen von Sportdirektor Francis da Silva waren bereits bei der Flèche du Sud die aktivste Mannschaft und werden auch bei der Tour de Luxembourg ihr Glück in der Flucht nach vorn suchen.
Die Etappen
o Mittwoch (04.06.14):
Prolog (ab 19.15 Uhr, 2,55 km)
o Donnerstag (05.06.14):
1. Etappe: Luxemburg – Hesperingen (172,6 km)
o Freitag (06.06.14):
2. Etappe: Rosport – Schifflingen (157,4 km)
o Samstag (07.06.14):
3. Etappe: Eschweiler – Differdingen (205,8 km)
o Sonntag (08.06.14):
4. Etappe: Mersch – Luxemburg (168,2 km)
o Gesamtdistanz:
706,6 km
De Maart
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